Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Sitz gerutscht.
»Nichts gebrochen?«
»Alles in Ordnung … denke ich jedenfalls«, ächzte Palmore. Wanda nickte beruhigt. Sie spähte aus dem gesprungenen Fenster. Draußen schien das Chaos ausgebrochen zu sein. Menschen, die zu Fuß von einem Gebäude zum anderen unterwegs gewesen waren, hasteten durcheinander, Fluggleiter der Feuerwehr und der Sicherheitskräfte jagten mit heulenden Sirenen durch die tiefen Straßenschluchten.
Wanda rang mit der Tür, bis sie diese halbwegs geöffnet hatte und wand sich aus dem abgestürzten Gleiter. Hastig rannte sie auf die »Grüne Gurke«, zu, aus deren Hauptportalen sich jetzt eine Menschenmenge herauswälzte. Wanda kämpfte sich bis zum Portier durch.
»Jim, Jim, ist der Verteidigungsrat noch im Haus?«
»Oh, Botschafterin! Sie können nicht hier rein, das Gebäude wird evakuiert!«
»Ich muss aber zu Sorensen!«
Der Portier zögerte. »Ich werde unten anrufen, Botschafterin, warten Sie.« Er hob den Armbandkommunikator an den Mund und schrie ein paar Worte hinein, während Wanda unruhig ein paar Schritte hin und her ging.
Wer hatte da angegriffen? Sie und Suresh waren sich nicht sicher gewesen, ob es nun die Basiru-Aluun oder die J’ebeem gewesen waren, die den Anschlag auf den Gleiter mit Gondrel Harath und dem Ratsvorsitzenden verübt hatten. Der plötzliche Angriff jetzt weist auf die Basiru-Aluun hin , überlegte Wanda. Die J’ebeem könnten ihre Truppen gar nicht so schnell zusammenziehen, ohne dass wir davon etwas mitbekommen. Und es ist konsequent. Erst war es das Kommunikationszentrum des Star Corps in Kapstadt, dann das Zentrum hier in New York.
Aber vielleicht haben beide Angriffe auch gar nichts miteinander zu tun.
»Miss Ndogo? – Kommen Sie, der Verteidigungsrat ist hier im Haus, unten, im Bunker. Fähnrich Aubry soll Sie hinbringen. Schnell, bevor hier oben alles zusammenbricht!«
Wanda eilte hinter dem Wachoffizier her. Es ging mehrere Stockwerke tief die Treppe hinunter, die Fahrstühle waren gesperrt. Überall begegnete Wanda fliehenden Menschen, auf deren Gesichtern Panik geschrieben stand.
Schließlich hatten sie die Etage des Verteidigungsbunkers erreicht und standen vor der letzten Kontrolle. Hier war es im Gegensatz zu den oberen Ebenen ruhig. Nur ein Marine des Star Corps stand vor dem wuchtigen Stahlschott, das in den Besprechungsraum des Verteidigungsrats der Solaren Welten führte.
Nachdem dieser gründlich die ID-Chips von Fähnrich Aubry und Wanda geprüft hatte – Meine Güte, der soll sich beeilen! Als ob wir hier alle Zeit der Welt hätten! – gab er in ein Wandpanel einen Code ein.
Als sich die Tür öffnete, musste Wanda die Augen aufreißen, so dunkel war es innerhalb des Raums. Zuerst konnte sie nichts erkennen, nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Zwielicht.
»Wanda! Ich freue mich, Sie zu sehen. Sie haben uns Neuigkeiten mitgebracht?« Verwirrt wandte Wanda sich zu dem Sprecher um. Diese energische Stimme, die keinen Widerspruch duldete, kannte sie.
Aber er liegt doch noch im Krankenhaus?
Am Ende des Tisches, der direkt vor dem Eingang des Raumes endete, saß der Ratsvorsitzende der Solaren Welten.
*
Transalpha, im Orbit um Aditi II
»Wörtlich? Wie habe ich das zu verstehen, Commander Austen?«
Taglieri konnte nicht glauben, was er da hörte. Wie so oft, wenn Austen sich zurechtgewiesen fühlte, wurde er bei dem knappen Ton, den der Admiral gewöhnlich in brenzligen Situationen anschlug, bis über beide Ohren rot. Doch seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Sir, das sehen Sie sich besser mit eigenen Augen an. Ich lege es auf den Hauptschirm.«
Auf dem Hauptschirm schrumpfte der 3-D-Bauplan der STERNENFAUST in die rechte untere Ecke, und die Realdarstellung eines mandelförmigen, schillernden Lichtphänomens erschien.
Auf dem Kommandobalkon blieben den beiden Kommandanten und dem Ersten Offizier die Münder offen stehen.
»Wo kommt das denn auf einmal her?«, fragte Taglieri ratlos und sah hinüber zu Captain Frost. »Waren das die Erdanaar?«
Ihr Blick war so fassungslos wie der seine. »Ich weiß es nicht. Commander Austen, haben Sie eine Erklärung, was das sein kann?«
Austen schüttelte ratlos den Kopf. »Ma’am, ich kann nur vermuten. Unseren Anzeigen nach ist es etwa fünf Kilometer lang und zwei Kilometer breit. Es befindet sich in der Nähe von Aditi V und der STARFIGHTER, doch ein erster Datenabgleich mit denen hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Außerdem
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