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Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Geometrie gemacht; aber letztendlich musste Neela sich gestehen, dass sie zwar die Prüfung bestanden, aber alles gleich danach wieder vergessen hatte. Jeder Pilot hatte gewusst, dass Jäger keinen HD-Raumantrieb hatten, und Neela hatte es vorgezogen, für die dreidimensionale Navigation bei Emmi Summer zu lernen.
    Sie versuchte, sich zu konzentrieren.
    Joelle meinte immer, man soll sich durch die unmöglich scheinenden Formen des HD-Raums einfach nicht verrückt machen lassen. Man kann sich daran gewöhnen! Sie hat sich daran gewöhnt.
    Ich muss da draußen sehen können. Sofort.
    »Sam?«, rief Neela jetzt in das Mikrofon ihren Pilotenkollegen. »Bist du noch da?«
    »Klar. Wo sollte ich hier auch hin!« Die Stimme von Wyczinski, dem Co-Piloten des Staffelführers Tyree, klang klar und deutlich.
    Neela atmete durch. »Sam, ich werde jetzt Morten die Augen verbinden und die Polarisierung der Fenster langsam aufheben.«
    »Nein«, rief Sam. »Neela, das kannst du nicht machen! Du wirst verrückt!«
    »Sam, jetzt nimm dich zusammen!«, erwiderte Neela energisch. »Wir müssen hier raus, das weißt du so gut wie ich. Und dazu müssen wir uns orientieren! Vielleicht ist der Riss, durch den wir hier hineingeraten sind, noch offen. Dann können wir da auch wieder raus.« Neela atmete durch. »Das schaffen wir aber nicht, wenn wir nicht wissen, wo wir sind!«
    Sam schwieg.
    »Sam? Hörst du mich? Ich glaube nicht, dass das so schwierig ist. Joelle Sobritzky kann das auch, das weißt du doch.«
    Neela hörte förmlich, dass Sam nachdachte. Schließlich antwortete er. »Okay. Okay! Aber du lässt das Mikro offen! Ich will, dass du mit mir redest, pausenlos. Beschreib mir, was du siehst, wenn du die Polarisierung aufhebst, hörst du?«
    »Okay, mache ich«, versprach Neela und holte noch einmal tief Luft. Umständlich beugte sie sich nach vorn und verdunkelte Morten Jackville das HUD seines Helms. Noch schien er bewusstlos – und das hatte ihr gerade noch gefehlt: dass er aufwachte und direkt in den Wahnsinn des HD-Raums sah!
    Dann tastete sie nach dem Schalter, der die Polarisierung der Scheiben einstellte. Sie tippte auf ihrer Cockpitkonsole Stufenlosigkeit ein – sie wollte nicht die Fremdartigkeit des Raums wieder in voller Stärke erleben. Das musste langsam vor sich gehen.
    »Neela, hörst du mich?« Sam klang besorgt.
    »Ja«, meinte sie knapp. »Ich fange jetzt an.« Sie verschob die Polarisierung so wenig, dass es nur leicht heller wurde in der Kabine. Noch ein Stück , dachte Neela und schob den Schalter ein wenig weiter. Da hab ich echt Glück, dass manches hier eben doch nicht vollautomatisch läuft. Jetzt wurden hinter der glänzenden grauen Scheibe auf einmal bunte Flecken sichtbar. »Ich sehe hinter dem Grau jetzt bunte Flecken. Sie irisieren, als würde da draußen etwas schillern.« Sie verschob den Schalter noch ein Stück und spürte besorgt, wie ihre Kopfschmerzen wieder aufflammten.
    Ich muss weitermachen , dachte sie. Ich darf nicht aufgeben.
     
    Es dauerte eine Ewigkeit, in der Neela Hiller mehrfach glaubte, sie verliere den Verstand. Mehr und mehr sah sie von dem verrückten Raum, der sie umgab und seinen Eindrücken, die ihr den Verstand förmlich auszusaugen schienen. Manchmal, für wenige Sekunden, hatte sie den Eindruck, dass sie mit den Dimensionen, die sie draußen sah, den endlichen Kugeln, den bunten Geraden, die direkt durch sie hindurch zu laufen schienen und den sich verflechtenden parallelen Ebenen zurecht kam.
    Dann, schon in der Sekunde darauf, schienen die Bilder und Visionen wieder ihr Gehirn und ihre Wahrnehmung zu überfordern. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verging und immer, wenn sie aufgeben wollte oder Sam sie besorgt fragte, ob sie die Scheiben lieber wieder verdunkeln wollte, nahm sie sich zusammen.
    Sie machte weiter. Sam Wyczinski drängte sie immer wieder, ihm zu beschreiben, was sie sah. Neela versuchte, alles, was sie empfand, sah, hörte, ja, sogar zu schmecken schien in Worte zu fassen – doch konnte man das, was man sah, denn überhaupt schmecken? Lieber nicht darüber nachdenken!
    Schließlich war die Kuppel so weit aufgeblendet, dass Neela eine Art von Raum vor sich zu sehen glaubte.
    Es gab ein – scheinbares! – oben und unten. Und dicht vor ihr schien vor dem leuchtend verwirrenden Durcheinander von geometrischen Formen und rotierenden Galaxien eine schwarze Nadel zu hängen.
    Eine schwarze Nadel. Sie versuchte, genauer hinzusehen, ohne die Scheiben des

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