Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)
sich keine Sorgen machen. Gerade gestern Abend wurde seine Konditionierung während der üblichen Standardtestreihe aufgefrischt und neu verankert. Er macht sich wirklich außerordentlich gut. Er ist der absoluter Vorzeigekandidat, wenn das Thema Telecontrol bei einem nächsten Termin den militärischen Beratern vorgeführt werden soll.«
Der Konzernleiter nickt zufrieden. »Bevor wir dem Militär unsere Fortschritte präsentieren, sollten wir allerdings mehr als nur ihn in petto haben.«
»Wir arbeiten dran, Sir.«
Ohne weitere Verabschiedung schloss Gregorovitch das Kommunikationsfenster, lehnte sich zurück und verschränkte die Hände über der Brust. Izanagi war bestmöglich präpariert. Aber reichte das?
Meister William würde alles andere als begeistert von den Antworten des ehemaligen Bruders sein, wenn er Izanagi ins Gebet nahm. Und so wie Gregorovitch den Christophorer kannte, würde er sich mit dieser Erkenntnis nicht einfach zufrieden geben und abziehen. Dafür ging es auch für das Institut der Brüderschule um zu viel. Nein, Meister William würde den Weg bis zu Ende gehen und an den Pforten des Allerheiligsten rütteln.
»Komm du nur«, flüsterte Gregorovitch mit selbstgefälligem Grinsen. »Komm und erzähl mir etwas von wissenschaftlicher Ethik und Integrität. Dann wirst du an deinem eigenen Köder ersticken.«
*
STERNENFAUST III, Kommandozentrale
»Erneuter Ruf der STARLIGHT, Captain«, meldete Joelle Sobritzky und blickte fragend zu Nickie Berger.
»Die Funkstille unter allen Umständen einhalten, Lieutenant. Das ist nur ein weiterer Versuch der Unbekannten Rädelsführer uns mürbezumachen. Wer auch immer sich des Star Cruisers STARLIGHT bemächtigt hat, hat es geschafft, die Mannschaft zu zwingen auf uns Jagd zu machen.«
Als selbst ernannter Captain stand Nickie hoch erhobenen Hauptes auf der Galerie im rückwärtigen Kommandobrückenteil, genau dort, wo sich ansonsten Dana Frost und der Admiral die Ehre gegeben hatten.
Zur Feier des Tages hatte sie sich eine Captainsuniform aus der Kabine von Frost besorgt und strich sich verliebt über die blitzenden Manschettenclips an den ungewohnt weiten Ärmelenden. Das Star Corps-Logo prangte auf ihrer Brust und fühlte sich an wie eine Ordensauszeichnung erster Klasse. Die Jacke bestach ansonsten durch einen schlichten Schnitt mit in den Saum eingenähten Gleitverschlüssen und saß nahezu perfekt. Die Hose dagegen war einen Tick zu eng, um wirklich als bequem durchzugehen. Aber das war egal. Was zählte war, dass sie jetzt der Captain dieses Schiffes war. Der Captain eines der drei modernsten Schiffe, welche das Star Corps aufbieten konnte.
»Aber wäre es nicht gerade dann wichtig zu erfahren, warum die Terroristen die STARLIGHT gekapert haben und, statt sich in Sicherheit zu bringen, geradewegs auf uns zusteuern?« Mit diesen Worten drehte sich Jake Austen plötzlich von seinem Platz an der Ortungskonsole zu Nickie Berger herum und strich sich die füllige rote Lockenpracht aus seinem sommersprossigen Gesicht nach hinten.
Nickie spannte sich an, blickte ihm tief in die Augen, forschte nach Anzeichen von Misstrauen, nach dem Funken, der seinen erwachenden Verstand verraten könnte. Doch stattdessen lächelte Jake sie an. Es war dieses verschmitzte kleine Lächeln, das immer seine Mundwinkel umspielte, wenn er in Flirtlaune war.
Nickie hatte es als seine Stellvertreterin schon tausendfach erlebt, wie er mit dieser frech-charmanten Art Frauen um den Finger wickeln konnte. Sie selbst war trotz der beruflichen Nähe bisher immer nur sein Schatten geblieben – das unsichtbare Neutrum in Uniform mit Star Corps-Emblem auf dem Ärmel. Ein Fehler, den sie ihn noch spüren lassen würde, jetzt da er ihr so willig ergeben war wie auch der Rest der verbliebenen Mannschaft.
Kaum mehr hundert Männer und Frauen waren es, mit denen sie das riesige Schiff funktionstüchtig halten musste. Hundert Männer und Frauen, die unter Kontrolle gehalten werden mussten.
»Jake, du übersiehst wieder einmal das Offensichtliche«, antwortete Nickie Berger in eingeübt gönnerhaftem und sanftem Ton. Sie erwiderte sein Lächeln. »Was ist besser als ein Wandlerschiff, hm? Richtig, zwei Wandlerschiffe. Damit würden die Terroristen ihre Kampfkraft mehr als verdoppeln und uns gleichzeitig schwächen. Die STARFIGHTER allein hätte kaum eine Chance, ihre beiden Schwesterschiffe zu verfolgen und zu stellen.«
Einen Lidschlag lang schien ein Aber auf Jakes
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