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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wäre nicht wie wir alle auf einem Wandlerschiff stationiert, wenn er seinen Job nicht hervorragend erledigen könnte.
    »Sir, ist alles in Ordnung? Haben Sie wieder Schmerzen?«
    Cody presste für einen Moment die tränenden Augen zusammen und holte Luft. »Es geht schon, Ensign. Alles halb so wild«, antwortete er, während seine Stimme stockte.
    »Sie sind ziemlich hartnäckig, wissen Sie das, Sir?«
    »Ich weiß«, erklang dumpf die Antwort. »Das habe ich schon öfter gehört.« Cody musste trotz der Schmerzen lächeln. »Wir sind gleich da. An der nächsten Abzweigung da hinten links, dann noch zehn Meter. Ab jetzt ist das doch nur noch ein Klacks.«
    »Aber klar, Sir.«
    Cody musste jetzt wirklich lächeln. »Sarkasmus ist jetzt so kurz vor dem Ziel nicht unbedingt angebracht, Ensign.«
    »Nein, Sir, aber gut, dass Sie’s sagen, da wir ja in sieben Minuten sowieso in die Luft fliegen.«
    Cody lächelte noch einmal. Ensign Martelli würde eine hervorragende Technikerin werden. Er kroch um die Ecke und vermied dabei sorgfältig, mit der linken Hand etwas zu berühren. Entweder lässt das Epibat-R schon jetzt wieder nach , dachte er mit zusammengebissenen Zähnen, oder ich bin wirklich schlimmer verletzt, als man vermuten sollte. Aber egal. In sieben Minuten kann ich mich hinlegen und sterben.
    Er verdrängte den Gedanken an seinen Schmerz und richtete seinen Blick auf die grüne Lampe über der kleinen Nische, die jetzt noch etwa drei Meter von ihm entfernt war. Er kroch schneller. »Da sind wir«, sagte er aufgeregt. »Also los, Ensign, jetzt brauche ich Sie und Ihren Kabelschneider. Das können wir nur zusammen.«
    Fieberhaft arbeiteten er und Martelli an dem Sicherungskasten und kappten sämtliche Kabel, die nach seiner und nach Meinung der Technikerin auch nur entfernt und über viele Ecken mit dem Wandler in Verbindung standen. Kabel, die möglicherweise Lebenserhaltungssysteme, wie Sauerstoffversorgung oder die Von-Schlichten-Schilde, unterstützten, und solche, die in andere – bereits defekte oder inaktive – Abteilungen des Schiffes führten, mussten oder konnten ausgespart werden. Cody war froh, dass Lisa Martelli hier war. Allein hätte ich das nie geschafft.
    Auf einmal zog Ensign Martelli die Rechte aus dem Kasten. »Au!«
    Cody fuhr herum. »Was ist los?«
    »Ich habe einen gewischt bekommen. Das Kaskadenversagen scheint zu kommen.«
    »Dann vorwärts, Ensign! Zur Not müssen wir eben alles durchschneiden!« Hastig griff Cody einen Strang Glasfaserkabel und wollte ihn durchtrennen.
    »Nein, diese Kabel da nicht!«, schrie Martelli entsetzt. »Die gehören zu den Von-Schlichten-Feld-Projektoren auf diesem Deck! Dieser Schiffsbereich wäre nicht mehr vor der HD-Strahlung geschützt, wenn wir das trennen! Nehmen Sie die mit 715a bis gekennzeichneten Stränge, die sind nur für die Stromversorgung zuständig!«
    Damit durchtrennte sie mit zusammengebissenen Zähnen schnell noch einige andere Drähte. Fieberhaft arbeitete sie weiter.
    Auch Cody schob erneut den Schmerz in seiner Hand beiseite. Ich hätte nie gedacht, dass etwas an meinem Körper so wehtun kann , schoss es ihm noch durch den Kopf. Doch er wusste, das musste er jetzt noch ignorieren, er brauchte die linke Hand, und sei es nur, um die Kabel festzuhalten, der er durchschneiden wollte.
    Es kostete Kraft, aber er musste durchhalten. Nur so kann ich den Fehler, den Torpedo nicht schnell genug abzuschießen, wiedergutmachen. Er folgte Martellis Anweisungen, durchtrennte sorgfältig die entsprechenden Kabelstränge und ignorierte dabei die immer weiter wachsende Agonie in seinen Fingern.
    Schließlich hielt Lisa Martelli inne und starrte regungslos auf das Kabelgewirr vor ihr. Cody sah beunruhigt zu ihr hin. Ihre kurzen braunen Haare standen wirr vom Kopf ab, und ihre großen Augen sahen konzentriert auf die unzähligen Glasfaserleitungen und bunten Drähte. Er hörte ebenfalls mit der Arbeit auf. Wenn die Ensign nicht mehr wagte, etwas anzufassen – wer war er, damit weiter zu machen!
    »Haben wir’s geschafft?«, fragte er nach ein paar Sekunden vorsichtig.
    Martelli nickte langsam. »Ja. Ich denke ja. Oder sehen Sie irgendwelche Anzeichen von Elektrizität da drin? Vielleicht habe ich sie ja übersehen.«
    »Nein«, meinte Cody und starrte jetzt ebenfalls in das Kabelgewirr. »Nein, ich sehe hier auch nichts mehr.«
    Ein Lächeln breitete sich auf Martellis Gesicht aus. »Dann haben wir’s geschafft, Sir. Rufen Sie doch mal Mr. Kuhn auf

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