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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Zugeständnis innerhalb der Verhandlung.
    Frida unterdrückte ein Lächeln. Es folgten mehrere Minuten der gegenseitigen Beweihräucherung zwischen Gondrel Harath und Wanda Ndogo.
    Nach zwei Stunden hatte man grundlegend das geklärt, was bereits im Vorfeld deutlich gewesen war: Beide Parteien wollten diese Allianz und waren bereit, einen Kontrakt auszuarbeiten. Gondrel Harath legte fest, dass die Verhandlungen am nächsten Nachmittag weitergehen sollten.
    Frida ließ alle Anwesenden aus dem Raum gehen. Sie trat an das Panoramafenster. Die Rundtempel im grün schimmernden Garten sahen antik römisch aus, wenn auch ihre Farbigkeit im Licht der blauen Sonne ganz anders wirkte, als das Farbenspiel auf der Erde.
    Sie drehte sich erschrocken um, als sie Schritte hinter sich hörte, und seine Präsenz spürte. Gondrel Harath hatte den Raum als Erster verlassen. Nun war er erneut eingetreten. Er trat so dicht neben sie, dass sie seine Körpertemperatur von gut vierzig Grad fühlen konnte. Seine Aura war strahlender als die aller J’ebeem, die ihr bisher begegnet waren. Als umgebe ihn ein besonders starkes elektromagnetisches Feld. Der J’ebeem sah hinaus in den blühenden Garten. Seine Stimme war ausdruckslos.
    »Wenn Sie unsere Gärten so sehr lieben, sollten Sie die Gärten von Ashkeran auf der südlichen Hemisphäre besuchen.«
    Frida lächelte. »Ich bin nahezu jeden Tag dort. Ich liebe es, unter den Ästen der Melaa-Stauden meinen Studien nachzugehen.«
    Gondrel Haraths Stimme war ausdruckslos. »Ich nehme Ihre Einladung an. Morgen Vormittag besuche ich das Institut. Seien Sie gegen 0900 ihrer Zeit am Portal, um mir eine Führung zu gewähren.«
    Der Ton ließ keinen Widerspruch zu. Sein Anliegen war keine Bitte, sondern ein Befehl. Frida konnte sich eine spöttische Entgegnung ob dieser Unverschämtheit nicht verkneifen: »Gerne, mein Triumvir.«
    Gondrel Harath wandte sich abrupt ab und ließ sie stehen. War sie zu weit gegangen? Sie widerstand der Versuchung ihm nachzusehen. Sie war noch immer eine Repräsentantin der Solaren Welten, und keine Untergebene der J’ebeem. Er war nicht ihr Triumvir, und das wussten sie beide. Gondrel Harath brauchte sich nicht einzubilden, frei über sie verfügen zu können.
    Sie seufzte leise und beobachtete einen Jeenar-Vogel, der auf einem mintgrünen Grasstück nach Samen suchte. Der Gedanke an den morgigen Vormittag verursachte ihr Bauchschmerzen. Hoffentlich verlief ihr nächstes Treffen mit Gondrel Harath diplomatischer, als dieser kurze Zusammenprall.
     
    *
     
    Ikendar, Institut der Christophorer
     
    Wie Gondrel Harath verlangt hatte, stand Frida pünktlich am Eingangsportal des Institutes der Brüderschule.
    Das riesige Gebäude war sowohl der Umgebung angepasst, als auch in irdischer Tradition gebaut. Es sah von außen aus wie die Akropolis in Athen, hatte fünf Stockwerke und beherbergte eine riesige unterirdische Mediathek. Auf dem Dach des Gebäudes wuchs blaugrünes Moos, in dem dunkelrote Blüten aufschimmerten. Die Säulen waren dem Gebäude vorgesetzt und beeindruckten durch ihre Höhe.
    Gondrel Haraths Gleiter setzte auf der weiten Landefläche auf, die wie rotgrüner Marmor aussah, aber keiner war. Eine Vielzahl von Beeten mit violetten rosenähnlichen Blumen umrahmte sie.
    Frida beobachtete, wie der Triumvir als Erster aus dem Gleiter stieg. Er war volle drei Minuten irdischer Zeit zu spät, was wohl bedeutete, dass er wegen ihres letzten Kommentars von gestern wütend war.
    Ich glaube, er will sich nur mit mir treffen, um mir eins auszuwischen. Er mag meine j’ebeemsche Gewandung nicht, und auch sonst nichts an mir.
    Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln, als der Triumvir die weißen Treppenstufen hinaufging und zwischen zwei der gigantischen Säulen trat. Fünf J’ebeem folgten ihm, darunter auch sein persönlicher Leibwächter, Harus Weergal. Harath gab ihnen ein Zeichen. Alle fünf blieben hinter ihm zurück. Sie schienen am Eingang des Gebäudes warten zu wollen. Harath kam allein auf sie zu. Fridas Lächeln wurde intensiver.
    »Herzlich willkommen im Institut der Christophorer.«
    Harath erwiderte ihre Begrüßung formell und folgte ihr in das Innere des Gebäudes. Im Erdgeschoss des Institutes befand sich ein interaktives Museum, das einen Besuch auf der Erde simulierte, und zahlreiche Eindrücke der Solaren Welten vermittelte.
    Frida begann, den Triumvir durch das Museum zu führen. Freundlich erklärte sie

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