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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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bleiben.
     
    *
     
    Matlanor, Palast des Friedens
     
    Die eisige Stille im Goldenen Empfangsgemach dehnte sich in eine gefühlte Unendlichkeit. Der Raisa musterte den hochgeschossenen Schnabellosen, der ihm gegenüber an der langen Tafel saß. Er hatte sich die Begrüßungsrede des Botschafters kommentarlos angehört und schwieg seit ihrer Zusammenkunft. Eisige Kälte lag in ihm. Er wusste, was er zu tun hatte.
    Die beiden Verhandlungspartner waren bis auf Sun-Tarin, den Leibwächter des Raisa, allein im Raum. Den Marines des Botschafters hatte man erlaubt, vor dem Saal und vor dem großen Fenster zum Sandgarten hin Posten zu beziehen. In das Verhandlungszimmer selbst hatte der Raisa sie nicht gelassen.
    Seran-Pakor konnte sehen, wie sein Gegenüber immer unsicherer wurde. Wie der Abgesandte der Solaren Welten nervös die Augen zusammenkniff.
    Er wartet auf meine Reaktion, wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappt.
    »Euer Heiligkeit, möchtet Ihr denn gar nichts zu dem Angebot der Solaren Welten sagen? Wir unterbreiten Euch ein Bündnis. Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um dem erhabenen Volk Gottes entgegenzukommen. Niemand in den Solaren Welten sinnt auf feindliche Handlungen dem Reich Kridania gegenüber.«
    Der Raisa schwieg noch immer. Er ließ sein Gegenüber in seiner Wertlosigkeit leiden. Die Worte des Heiligen Propheten Geram-Ladur tauchten in seinen Gedanken auf. Ihm war, als stände der Prophet neben ihm und flüstere sie ihm klackernd in den Gehörgang. Eine verborgene Gefahr ruhet in den Weiten der Sterne und wird vernichten alles Sein, gebieten wir nicht denen Einhalt, die auf den Wegen des ersten Volkes wandeln.
    Endlich rieb er seine Schnabelhälften aneinander.
    »Werden die Solaren Welten Abstand von den Erforschungen der Artefakte und Hinterlassenschaften des verfluchten Volkes nehmen, oder trachten sie danach, gemeinsam mit den J’ebeem noch mehr Planeten wie Hegel III zu Sternenstaub zu verarbeiten?«
    Der Botschafter schluckte sichtlich. »Wir werden bei den weiteren Forschungen behutsam vorgehen, Euer Heiligkeit. Die Katastrophe auf Hegel III …«
    »Ist nicht halb so schlimm wie Ihre mangelnde Loyalität!«, begehrte der Raisa krächzend auf. All die Dinge, die schon lange in ihm gärten, brachen nun an die Oberfläche. »Als ich die Solaren Welten vor einiger Zeit besuchte, um Ihre neuen Schiffe selbst zu besichtigen, gab es einen Anschlag! Einen Anschlag der J’ebeem auf mein Leben! Haben Sie das etwa vergessen, Exzellenz Gustaffson?« Das Klackern seiner Worte war Unheil verkündend laut.
    Sein Gegenüber öffnete beschwichtigend die Arme. »Nein, das haben wir nicht vergessen, Euer Heiligkeit. Diese Tat war nicht das Werk der Regierung Ebeems, sondern das einzelner …«
    Der Raisa ließ ihn nicht ausreden. »Vor nicht allzu langer Zeit hat der Erste Vorsitzende des Hohen Rates, Jasper Mitchell, mir etwas anderes verkünden lassen! Botschafter, ich sage es ein letztes Mal: Ich will hier und jetzt ein Einlenken der Solaren Welten! Ich will eine Abstandserklärung des Rates der Solaren Welten von einer Allianz mit den Söhnen Ebeems! Und ich will diese Erklärung noch heute!«
    »Euer Heiligkeit , ich kann nicht in so kurzer Zeit eine derartige Erklärung erwirken. Gibt es denn wirklich nichts, das Euch umstimmen kann? Überlegt die Möglichkeiten, die auch Ihr durch ein solches Bündnis auf indirekte Weise hättet. Stellt Euch eine Große Union vor, in der die Auserwählten Gottes ihren Platz erhalten.«
    Seran-Pakor richtete sich zu seiner vollen Länge auf. Er fühlte Stolz in sich. »Mein Reich braucht keinen Verbündeten! Mein Reich hat Gott auf seiner Seite!« Er wandte sich an seinen Leibwächter, der bislang still im Hintergrund nahe der Flügeltür gestanden hatte.
    »Sun-Tarin! Ich will, dass du den Botschafter verhaftest. Er soll nach Herdan gebracht werden! Informiere den Mar-Tanjaj. Die Marines außerhalb des Raumes müssen ebenfalls festgesetzt werden.« Er sah zufrieden, wie der Botschafter bleich wurde.
    »Aber, Euer Heiligkeit!«
    Der Raisa sah den Schnabellosen kalt an. »Die Menschheit hatte ihre Chance, Botschafter. Die Sturheit der Solaren Welten kann nur auf eine Art beantwortet werden: mit Krieg!«
    Nun wich das letzte bisschen Farbe aus dem federlosen Mann. Er sah aus den Augenwinkeln, wie sein Leibwächter leise Anweisungen in sein Mikrofon gab. Zeitgleich schwang eine Tür in der rechten Wand des Saales auf, deren Fugen zwischen goldenen

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