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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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S.C.S.C. STARLIGHT nicht das Recht hat, sich dem Planeten mehr als zweitausend Kilometer anzunähern. Eine solche Annäherung würde der Raisa als kriegerischen Akt verstehen.«
    Brenner ließ sich seine Empörung nicht anmerken. »Wir werden den gewünschten Abstand halten«, sagte er kühl.
    »GOTTESKRALLE Ende.« Das 3-D-Bild erlosch.
    »Was für ein warmer und herzlicher Empfang«, murmelte Karosian kaum hörbar.
    Brenner starrte auf die drei Kridan-Schiffe, die nun wieder auf dem Hauptschirm lagen. Ich beneide Botschafter Gustaffson nicht , dachte er bei sich. Sein Magen beruhigte sich endlich. Aber seine Sorge blieb.
     
    *
     
    Kridania, Ausgang des südlichen Raumhafens von Matlanor
     
    Corporal Sara Paliri sah aufmerksam zu, wie der Miru-Raisanin Satren-Nor den Botschafter in Empfang nahm. Es waren erstaunlich wenige Tanjaj anwesend. Die übliche Ehrengarde aus Gotteskriegern zur Begrüßung fehlte. Überhaupt gab es einige Protokollpunkte, die nicht eingehalten worden waren. So hatte man nur die Stäbe mit den vogelartigen Kridanaufsätzen entlang des Ausgangs aus dem Raumhafen aufgestellt, nicht aber die Flagge der Solaren Welten gehisst.
    Ein verdammt mieses Zeichen. Die aus der asiatischen Region stammende Frau strich sich durch das seidige schwarze Haar. Obwohl ihre Haarlänge im Nahkampf ein gefährlicher Nachteil sein konnte, schaffte sie es nicht, sich von ihrer Haarpracht zu trennen. Sie schätzte die alten Traditionen Chinas und trug ihr Haar in einem geflochtenen Zopf, der bis auf ihre Hüfte fiel. Die Anführerin der Eskorte des Botschafters kratzte sich unwillig im Gesicht.
    Meine Nase zuckt schon, seitdem ich einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt habe.
    Es gab zwei Dinge, in denen Sara Paliri niemand etwas vormachte: Im Kung-Fu, ganz gleich welchem Stil und ihm Riechen von Ärger.
    Misstrauisch sah sie zu, wie der Botschafter zu Satren-Nor in das Teranat-Gefährt stieg, ein Regierungsgleiter, der von mehreren So-Terns umgeben und geschützt wurde. Die So-Terns erinnerten entfernt an fliegende Motorräder. Auf jedem der insgesamt siebzehn Geräte saß ein Tanjaj. Leider hatte Paliri nie gelernt, eines dieser Geräte zu fliegen.
    Sie stieg als letzte ihres Fire Teams in den geräumigen Gleiter, der dem Teranat in einem Abstand von gut zwanzig Metern folgte.
    Dabei entging ihr kein Detail der Umgebung. Zwar war auch kein Aufstand auszumachen, aber das, was nicht da war, sprach auch für sich: Es waren keinerlei Kridan gekommen, den Botschafter zu begrüßen. Die Straße des Sieges war wie leer gefegt. Es schien niemanden zu interessieren, dass eine wichtige Verhandlung bevorstand. Nur wenige Mediendrohnen schwebten in der rötlichen Luft. Die Straßen und Flugschluchten waren ebenso verlassen wie die Balkone der Wohntürme. Die Strecke zum Palast wirkte wie ausgestorben. Mit dieser Missachtung zeigten die Kridan, was sie von den anstehenden Verhandlungen hielten: Nichts.
    Das wird ein harter Ritt für unseren Botschafter werden.
    Paliri berührte das linke Bein ihres Gala-Kampfanzugs, in dem sie gleich mehrere geheime Waffen versteckte, die den Scannern der Kridan durch einen speziellen Legierungsschutz entgangen waren. Eine davon war eine winzige Bombe mit überdurchschnittlich hoher Sprengkraft. Die chinesisch aussehende Frau mit den vollen Lippen und der breiten Nase war Sprengstoffexpertin. Ihre Leidenschaft hatte sie bitter bezahlen müssen, aber sie bereute es nicht. Mit den Fingerkuppen fuhr sie über die künstliche Haut unter dem silberweißen Gala-Kampfanzug. Vor zehn Jahren hatte sie dieses Bein verloren, als sie eine Bombe in der Innenstadt von Chile deaktivieren wollte. Sie hatte den Mechanismus unterschätzt. Es war ein Wunder, den Vorfall überlebt zu haben.
    Lion Crest, einer ihrer Scharfschützen, sah sie grinsend an. »Das ist ja nicht gerade ein Staatsempfang hier, was, Seven?«
    Sie lächelte zurück. Jeder in ihrem Fire Team nannte sie Seven, wenn keine Vorgesetzten in Hörweite waren. Der Spitzname rührte von der Legende, sie habe zwar nur ein Bein, aber sieben Leben. »Besser so, als ein aufgebrachter Mob, Li. Lassen wir uns überraschen, wie es auf dem Palastgelände aussieht.«
    Ihr Blick glitt aus dem Fenster, zu den hohen graublauen Wohn- und Arbeitstürmen, die sie umgaben. Das war ihr erster Einsatz auf Kridania. Eigentlich ein interessanter Auftrag auf einem sehenswerten Planeten. Und doch hatte sie das untrügliche Gefühl, es wäre besser gewesen, zu Hause zu

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