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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Aber unsere Waffen legen wir erst vor Ort im Gefängnis nieder.«
    Der Tanjaj hob leicht die Arme, die entfernt an Flügel erinnerten. »Wie Sie wollen. Aber machen Sie keine Dummheiten. Gegen die Übermacht der Tanjaj kommen Sie nicht an. Das hier ist kein Putsch-Versuch, Corporal. Hinter uns steht das gesamte kridanische Heer. Vielleicht könnten Sie ein paar von uns mitnehmen, aber das Ende ist vorhersehbar.«
    Sara Paliri senkte ihre Waffe. Ihr Team tat es ihr nach. Der Corporal versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten.
    Ehrlos wie ein Kridan. Das wird bald ein geflügeltes Wort in den Solaren Welten sein. Zumindest, wenn ich nach Hause komme. Sie schloss die Augen, ehe sie sich einen Ruck gab, und flankiert von Tanjaj durch die Palastgänge lief. Ich hätte meiner Nase vertrauen sollen. Dieser ganze Auftrag stinkt zum Himmel.
    Sie kannte die Geschichte der Kridan. Sie wusste, dass dieses Volk selten politische Geiseln nahm. Üblicherweise ließen die Raisa ihre Gegner öffentlich hinrichten. Stand dies auch dem Botschafter und ihr selbst bevor? Hatte sie versagt? Aber was konnte ein Fire Team gegen die Tanjaj des gesamten Planeten ausrichten? Der Gedanke, die Wega – auf der sie geboren war – vielleicht nie wieder zu sehen, schmerzte. Auch wenn sie eine Marine war und wusste, dass der Tod sie überall im Weltraum finden konnte.
    Was konnte sie jetzt noch erhoffen? Von der STARLIGHT gerettet zu werden? Einen wahnwitzigen Fluchtversuch zu starten? Ihre Blicke wanderten hasserfüllt durch die Reihen der Kridan.
    So leicht gebe ich mich nicht auf. Weder mich, noch den Botschafter, noch mein Team.
    Mit harten Schritten und verachtendem Gesichtsausdruck ließ sie sich zum Ausgang des Palastes bringen. Dort wartete bereits ein riesiger Gleiter auf die Gefangenen. Paliri berührte den verstört aussehenden Botschafter beruhigend am Arm.
    »Keine Sorge, Exzellenz. Das hier ist noch nicht vorbei.«
     
    *
     
    Matlanor, Palastgärten
     
    Sun-Tarin beeilte sich in den Sandgarten zu kommen, nachdem die Marines der Solaren Welten in den Gleiter verfrachtet worden waren. Er wollte mit dem Raisa sprechen. Die Worte seiner Schwester brannten in ihm. Er hatte die Botschaft von Vijay Gustaffson gehört und verstand das Urteil des Raisa nicht. Die Menschen mochten fehlgeleitet sein, aber sie wirkten gesprächsbereit. Noch war nicht alles verloren und ein Krieg nicht zwingend notwendig.
    Seine Klauen hämmerten über den harten Sand. Schon aus einiger Entfernung sah er, dass ihm jemand zuvorgekommen war. Satren-Nor stand zusammen mit dem Raisa ganz in der Nähe einer heruntergekommenen Statue. Sun-Tarin glaubte sich daran zu erinnern, dass sie einen der vier zweifelhaften Propheten darstellte.
    »Seran-Pakor! Das kannst du nicht tun!« Die Stimme des Predigers überschlug sich vor Zorn. »Wenn du meinst, den Krieg ausrufen zu müssen, so ist das dein Recht! Aber du hast nicht das Recht den Botschafter der Solaren Welten inhaftieren zu lassen! Du hast ihm sicheres Geleit zugesagt! Und jetzt inhaftierst du ihn? Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Wir sind im Krieg. Warum soll ich mich noch an mein gegebenes Wort halten?«
    »Das ist eine Frage der Ehre!«, krächzte der Lehrer und Prediger aufgeregt. Sun-Tarin hatte ihn noch nie so wütend auf seinen Schüler erlebt. »Du hast vor Gott dein Wort gegeben! Es zu brechen ist eine Sünde! Auch für dich!«
    Seran-Pakors Stimme wurde gefährlich leise. Seine Schnabelhälften rieben knirschend aneinander. »Du wirfst mir vor, gegen Gott zu handeln? Unterstellst mir, nicht der Raisa zu sein? Unterstellst mir Fehlbarkeit ?«
    Sun-Tarin stellten sich unter der Kleidung winzige Daunenfedern auf. Das, was da gerade geschah, musste in eine Katastrophe münden. Er erkannte es. Aber er wusste nicht, was er tun sollte. Es stand ihm nicht zu, einzugreifen.
    Wieder sah er das Gesicht seiner Schwester vor sich.
    Vielleicht muss man manchmal Dinge tun, auch wenn man sie nicht tun darf.
    Entschieden schritt er zwischen Satren-Nor und Seran-Pakor.
    »Euer Heiligkeit«, krächzte er laut und deutlich. »Beruhigt Euch. Ihr seid ja ganz außer Euch.«
    »Ich beruhige mich nicht!«, begehrte Seran-Pakor auf. »Satren-Nor beschuldigt mich, gegen Gott zu handeln! Mich !«
    »Du hast den Verstand verloren!«, klackerte der Prediger. »Diese Aufgabe ist zu viel für dich! Du bist nicht mehr du selbst!«
    »Du erträgst es nicht, dass ich geurteilt habe!«, entgegnete der Raisa scharf. »Du erträgst es

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