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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Strukturen verborgen waren. Heraus strömten an die zwanzig Tanjaj, die sich nahezu lautlos bewegten und im Raum Stellung bezogen.
    »Sun-Tarin, worauf wartest du? Nimm den Botschafter fest!«
    Sein Lehrer und Leibwächter kam näher. Sein Krächzen klang ausdruckslos. »Wie Ihr befehlt, Euer Heiligkeit.«
    Der Raisa stand auf. Triumph erfüllte ihn. Seine Entscheidung fühlte sich richtig an. Das war es, wozu Gott die Kridan geschaffen hatte. Erneut taxierte er den Botschafter. »Exzellenz, dieser Krieg wird erst dann beendet, wenn die Menschheit von den Erforschungen der verfluchten Technik absieht. Oder wenn der letzte Kridan tot ist.«
    Er sah zu, wie Sun-Tarin den sprachlosen Botschafter packte, und ihn zum Ausgang des Raumes führte.
     
    *
     
    Sara Paliri lauschte in den langen Gang hinein. »Da kommen Kridan! Mindestens dreißig!«
    Die fünf Marines, die bei ihr waren, zogen ihre Waffen. Sara hob das Funkgerät. »Melly? Wie sieht es draußen aus?«
    Vier ihrer Leute befanden sich im Garten, um den Raum der Verhandlungen von außen zu sichern. »Melly?« Sie erhielt keine Antwort. Frustriert wandte sie sich an Steffen Hogs, den Techniker und Funker ihres Teams. Sie gab ihm das Gerät. »Was ist da los?«
    Hogs hob das Gerät an sein Ohr. Seine Stirn legte sich in sorgenvolle Falten. »Eine Störung der Kridan.«
    »Ein Hinterhalt! Versuch die STARLIGHT zu informieren!«
    In dem Moment kamen sie. Paliri zählte 34 Tanjaj in schweren Kampfanzügen. Sie waren bis an den Schnabel bewaffnet.
    »Ein Putsch! Schützt den Zugang!« Sie wirbelte herum. Der Eingang des Goldenen Empfangsgemaches öffnete sich. Heraus strömten weitere Tanjaj.
    Instinktiv wich das Fire Team in einer Kreisformation zurück. Sie waren umzingelt. Eine menschliche Insel umgeben von Vogelartigen.
    Ein Kridan trat vor. Er hielt den Botschafter am Arm. Paliri bemerkte erstaunt, dass er keinen Translator trug. Seine Stimme war krächzend, doch das Solar ließ sich gut verstehen.
    »Corporal Paliri, Sie und Ihre Einheit sind verhaftet. Unsere Völker befinden sich seit fünf Minuten solarer Standardzeit im Krieg. Der Raisa hat ihn soeben erklärt.«
    Die schwarzen Augen Paliris funkelten angriffslustig. »Dann wäre es doch das Beste, wir würden gleich hier versuchen, den Raisa umzubringen. Das dürfte den Krieg auf Jahre hinauszögern.« Ihre Waffe zielte auf den Kopf des Kridan, der sich ihnen bei der Ankunft im Palast als Sun-Tarin vorgestellt hatte.
    Sun-Tarins Stimme war ausdruckslos. »Der Raisa hat diesen Palasttrakt bereits durch einen geheimen Gang verlassen. Vermeiden Sie bitte ein Blutbad, Corporal Paliri.«
    Paliri nahm ihre Waffe nicht herunter. Auch kein anderer ihres Teams.
    »Wo sind meine restlichen Leute? Und was haben Sie mit dem Botschafter vor?«
    »Der Raisa hat angeordnet, dass der Botschafter nach Herdan kommt. Das ist ein Gefängnis am südlichen Rand von Matlanor. Ihr Team dagegen wird nach Karen-Extarior gebracht, auf der anderen Seite des Stadt.«
    »Vergiss es, Geierkopf!« Paliri konnte ihre Wut kaum mehr beherrschen. »Das hier ist eine diplomatische Mission! Dem Botschafter war vom Raisa höchstpersönlich freies Geleit zugesagt worden, ganz gleich wie die Verhandlung ausgehen!«
    Sun-Tarins Stimme klang nun eindringlich. »Corporal, dem Raisa wäre es nur recht, wenn Sie schießen. Im Laufe unserer Gegenwehr würde der Botschafter sterben.«
    Gustaffson wurde an der Seite des Kridan noch blasser, als er ohnehin schon war. Sein dunkelroter Sikh-Turban ließ ihn weiß aussehen. »Hören Sie auf den Kridan, Corporal!«, sagte er flehend.
    Paliri schüttelte den Kopf. »Ich fordere, dass mein gesamtes Team hierher gebracht wird! Und zwar umgehend ! Und ich fordere, dass sowohl mein Fire Team, als auch der Botschafter in ein Gefängnis gebracht werden. Ich möchte mich persönlich davon überzeugen können, dass Ihr Kriegsgefangener nicht misshandelt wird!«
    Sun-Tarin rieb leise die Schnabelhälften aneinander. Dann nickte er in einer menschlichen Geste. Er gab mehrere Anweisungen in der Sprache der Kridan.
    Paliri und ihr Team hielten die Stellung. Keine drei Minuten später wurde der Rest ihres Teams durch die Reihen der Feinde zu ihr gebracht. Die vier Marines sahen zornig aus, einer blutete aus einer Wunde an der Stirn. Aber sie waren alle am Leben und konnten laufen.
    Sun-Tarin sah sie herausfordernd an. »Werden Sie nun Ihre Waffen niederlegen und mit mir kommen?«
    »Wir werden mit Ihnen kommen, Sun-Tarin.

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