Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
dieser einen Attacke beließ – denn es mochte eine große Zahl an Überlebenden sowohl im Wrack der BABYLON als auch in der ramponierten ALBERTSON geben. Doch das Nesselmonster dachte gar nicht daran : Zweimal noch schleuderte es seine giftiggrellen Energielanzen, und im Abstand von weniger als einer halben Sekunde platzten beide Teile der BABYLON auseinander.
    Triebwerke, Generatoren, Stahlträger, Panzerplatten und Geschützlafetten wirbelten davon … Vince konnte sogar ein zertrümmertes Shuttle ausmachen, das, eine Pirouette drehend, in der Kälte des Alls verschwand. Es blieb Vincent keine Zeit, sich dem Stich der Trauer zu überlassen, den der explodierende Schlachtkreuzer ihm versetzte. Captain Kenneth Blanchard, der auch schon im Zweiten Kridankrieg die BABYLON befehligt hatte { * } , war ein persönlicher Bekannter Vincents. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte man es eine tiefe Freundschaft nennen können. Nun war der glatzköpfige Riese, dieser Haudegen mit rotem Vollbart, untergegangen – zusammen mit seinem Schiff und seiner Besatzung …
    »Es verschwindet«, sagte Shamar al Khaled mit Blick auf das quallenartige Objekt, das kleiner und kleiner wurde. »SOS von der ALBERTSON! Da lebt noch jemand!«, rief Max Brooks. Die Detonation der Wrackhälfte hatte den Leichten Kreuzer wieder freigesetzt. Das stark beschädigte Schiff trudelte nach backbord – auf Kridania zu.
    »Instruieren Sie Colonel Yefimov, Lieutenant. Er soll einen Rettungsversuch durchführen. Zwei Shuttles und ein Fire Team genügen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Sämtliche SC-Verbände entfernen sich sternförmig von Kridania«, informierte Ortungsoffizier Austen. »Kaum mehr Kridanschiffe unterwegs.«
    »Sir!«, ließ sich Brooks erneut vernehmen. »Ich erhalte geradezu verzweifelte Hilferufe sämtlicher Dreadnought-Kommandeure, die noch auf ihre Jäger warten! Commodore Lepage meldet die Vernichtung der MONTREAL. Wenn die Trägerschiffe jetzt nicht starten, ist ihr Untergang besiegelt.«
    »Danke, Lieutenant.« Vince knetete sein Kinn. Wenn ich die Dreadnoughts auf die Jagdverbände warten lasse, werden beide vernichtet. Lasse ich die Trägerschiffe starten, könnten einige vielleicht entkommen … Die Jäger sind so oder so verloren – sie haben keinen Überlichtantrieb. Dennoch kommt mir eine solche Entscheidung unmenschlich vor. Aber ich muss es tun …
    »Befehl auf Kommandokanal an sämtliche verbliebenen Trägerschiffe: sofortiger Start und Beschleunigung auf Eintrittsgeschwindigkeit Bergstrom-Raum.«
    »Aye, Sir.«
    »Die Jäger sollen die Flucht in den freien Raum versuchen. Wir werden sie später aufsammeln.«
    »Jawohl, Sir.«
    Brooks weiß, dass ich lüge. Jeder hier weiß, dass ich lüge. Wie sollen wir mit einer dezimierten Flotte im Hoheitsgebiet der Kridan unsere Jäger einsammeln! Und wer kann uns sagen, ob diese Quallen dann nicht wieder auftauchen werden? Eine Katastrophe – militärisch wie menschlich …
    »Commander Santos meldet die Einschleusung von acht unserer Jäger. Sechs Verluste sind bestätigt, ein Jäger gilt als vermisst. Colonel Yefimov hat soeben die Startfreigabe für die Rettungs-Shuttles erteilt. Der letzte SC-Verband hat den Fixstrom verlassen. HD-Meldung nach Waste Chunk ist raus«, ratterte Max Brooks herunter.
    »Ich danke Ihnen, Lieutenant.« Vince schloss für einen Moment die Augen. Eine Katastrophe – militärisch wie menschlich …
     
    *
     
    40 Eridani A, Waste Chunk, Kontrollzentrum der Generatoranlage für den Fixstrom, 16. Juni 2271
     
    Waste Chunk war eine kalte, marsähnliche Welt mit einer dünnen Atmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlenstoffdioxid bestand und lediglich einen Sauerstoffanteil von 0,11 Prozent aufwies. Ohne einen heizbaren Druckanzug war es unmöglich, sich auf diesem Planeten zu bewegen. Dementsprechend war das etwa 2.500 Quadratmeter große Kontrollzentrum für die Fixstrom-Generatoranlage aus vakuumtauglichen Großcontainern mit Belüftungs- und Umwälzanlage erbaut worden. Auch hatte man in diesem Komplex für künstliche Gravitation gesorgt, da Waste Chunk aufgrund seiner geringen Dichte und Masse lediglich eine Fallbeschleunigung von 4,88 Meter pro Sekundenquadrat aufwies.
    Es wurde nie richtig hell auf dem Planeten. Diese Welt war in ein Zwielicht getaucht, und so herrschte auch über der weiten öden Gesteinswüste, in der man das FS-Kontrollzentrum samt dem Landeplatz für zwei Orbital-Shuttles errichtet hatte, ein gelbliches Dämmerlicht.
    »25 … 24

Weitere Kostenlose Bücher