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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Gesicht geschrieben. Von Schlichten ließ sich resigniert in seinen Sessel fallen.
    »Plasmakollektor 6 ist tot.« Miller strengte sich nicht mehr an, die Alarmsirene zu übertönen.
    Erneut sah von Schlichten einen Blitz. Die zuvor zerstörten Sammler hatten sich auf ihrer Orbitalbahn hinter der Sonne befunden und lieferten ihre Werte normalerweise über Relaisstationen.
    »Plasmakollektor 5 ist tot. Sämtliche Plasmasammler sind damit ausgefallen.« Miller senkte den Kopf.
    Professor von Schlichten sah zu Baxter hoch. »Was sagen Sie dazu, Baxter?«
    »Was?«, rief der etwas zu klein geratene Mann. Der durchdringende Ton des Alarms erfüllte den Kontrollraum.
    »Was Sie dazu … ach, nichts!« Von Schlichten kam mit dem Oberkörper nach vorne und stützte sich mit den Unterarmen auf die Schenkel. Er blickte starr zu Boden.
    Stephen Baxter setzte sich neben den Leiter der Fixstrom-Anlage und brachte seinen Mund nahe an dessen Ohr. »Wir müssen handeln, Professor. Ich schlage vor, das Star Corps auf Ganymed sofort zu informierten. Die sollen ein paar Schiffe der Solaren Wachflotte abkommandieren und …« Baxter unterbrach sich. Ausrufe der Überraschung und auch des Erschreckens übertönten den Alarm. Der junge Ingenieur traute seinen Augen nicht. Er stieß den Professor an. Von Schlichten hob den Kopf – und blickte auf einen weißen Fleck, der sich links neben der Eridani-Sonne befand und sich zusehends vergrößerte. Ganz langsam stand von Schlichten auf und machte zwei Schritte nach vorne. Seine Arme baumelten schlaff an den Seiten.
    Die amorphe Erscheinung auf dem Panorama-Display gewann an Größe und damit auch an Konturen. Jetzt war bereits zu erkennen, dass dieses weiße Objekt eine Art Kappe oder Schirm besaß, aus dessen Unterseite ein faseriger Stil wuchs. Das Licht 40 Eridani As ließ den Schirmrand irisieren: Der Kappenumriss schillerte in rosafarbenen, türkisen und hellvioletten Farben.
    »Kein Gespenst!«, rief von Schlichten schrill.
    »Ja, Professor«, pflichtete Stephen Baxter bei.
    »Dieser Pilot … wie hieß er noch gleich?«
    »Benford, Steve Benford. Er berichtete von der Beobachtung seines verunglückten Kollegen …« { * }
    »Richtig!«, schnitt von Schlichten dem jungen Ingenieur das Wort ab. »Und jetzt sehen wir in ekelhafter Genauigkeit, was wir auf unserer verschwommenen Aufzeichnung nicht erkennen konnten! Läuft die Aufnahme, Baxter?«
    »Äh … ich glaube nicht …«
    »Verdammt, Baxter! Wann lernen Sie mitzudenken?«, grollte von Schlichten und war mit zwei Schritten bei einem der Kontroll-Terminals. Seine schlanke, langgliedrige Hand fuhr auf den Touchscreen nieder und aktivierte die Videoaufzeichnung.
    Das Quallenschiff wurde zunehmend größer. Offensichtlich hielt es genau auf die Position der Videodrohne zu – und damit auch auf den Ort der frei schwebenden Wandlermodule. Instinktiv wichen die nahe am Panorama-Schirm stehenden Wissenschaftler zurück.
    »Dieses – Biest , Baxter, ist für den Untergang von Hegel III verantwortlich! Jetzt haben wir den klaren Beweis. Der Fixstrom hatte nichts – aber auch gar nichts! – mit der Katastrophe zu tun.«
    Ein Aufschrei ging durch das Kontrollzentrum, als eine gelbrote Energielanze eines der Wandlermodule verdampfte. Nur noch ein Partikel-Wölkchen war geblieben von dem Aggregat, in dem so viel, wissenschaftliche Arbeit steckte.
    »Meine Wandler!«, schrie von Schlichten – wie ein Kind, dessen schönstes Spielzeug entzweigegangen war.
    Erneut emittierte das Quallenschiff, dessen gallertartige Struktur jetzt deutlich zu erkennen war, einen grellen, durchscheinend rot ummantelten Impuls und zerlegte die nächste Wandlereinheit. Einige Partikel schossen dicht an der Kameraoptik vorbei, was manchen unwillkürlich dazu veranlasste, den Arm hochzureißen.
    »O nein«, sagte Stephen Baxter.
    Und wieder: Impuls – Zerstörung, Impuls – Zerstörung.
    Ein letztes Wandlermodul schwebte nun einsam in der Kälte des Alls. Langsam glitt die zerstörerische Meduse auf das Aggregat zu, das als ein Triumph menschlicher Technik gelten konnte. Fast hatte es den Anschein, dass sich die Bestie aus sadistischer Lust Zeit mit der Vernichtung lassen wollte. Schließlich jedoch jagte eine Feuerlanze aus dem halbtransparenten schillernden Schirm und bereitete dem hochkomplexen Gerät ein Ende. Das Bild erzitterte, als winzige Partikel die Kameradrohne trafen.
    Die Qualle verharrte nicht, sondern kam weiter auf die erstarrten Beobachter des

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