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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Neubelüftung macht 40 Minuten. Ich rechne aber damit, dass das Kontrollzentrum in spätestens fünf Minuten nicht mehr existiert. Und jetzt Baxter – starten Sie!«
    Stephen Baxter sah den Professor voller Verachtung an. Abrupt wandte er sich ab und tippte ein paar Mal auf den in seinem linken Handschuhrücken integrierten Mini-Screen. Schon hatte er den internen Helmfunk um die externe Kom-Frequenz erweitert.
    »Hallo? FS-Kontrollzentrum? Hören Sie mich? Wer spricht da? Gabler? Gut. Hören Sie jetzt genau zu, Gabler. Das Kontrollzentrum ist sofort zu evakuieren! Im Lagerraum 4 befinden sich 50 Druckanzüge – schnappen Sie sich die Dinger und sehen Sie zu, dass Sie da raus kommen! Sofort! Ein Shuttle ist bereits vorgeheizt, ich kümmere mich unverzüglich um das andere. Beeilen Sie sich! Baxter – Ende.« Der Ingenieur wollte sich aus seinem Sitz erheben, doch von Schlichten hielt ihm am Arm fest.
    »Seien Sie kein Idiot! Von denen wird keiner überleben – und Sie auch nicht, wenn Sie nicht sofort starten! Wofür haben wir Ihre Familie von Hegel III gerettet? Damit Sie jetzt sterben, Baxter?«
    »Jetzt werde ich Ihnen mal was sagen, Professor von Schlichten …« Stephen Baxter verstummte. Von Schlichtens Gesicht war völlig starr geworden, und sein Mund stand leicht offen. Seine Augen blickten schräg nach oben, und die hervortretenden Augäpfel machten Baxter Angst. Ganz langsam drehte er seinen Oberkörper im unbequemen Raumanzug und folgte von Schlichtens Blick. Er schluckte, als er im düstergelben Dunst hoch über Waste Chunk das jetzt weißgrau erscheinende Wesen ausmachte. Denn so sah es aus. Nicht wie ein Raumschiff, nein! Wie ein riesiges Monster, das im All lebte! Mit mächtigen Tentakeln, die träge in der dreckig-gelben Suppe dieses Planeten pendelten.
    Baxters Finger glitten so schnell, wie es ihm der Druckanzug erlaubte, über die Bedienelemente des Cockpits. Der tiefe Summton der Generatoren stieg an und verwandelte sich in das heisere Geräusch eines Staubsaugers. Ein kurzes Rütteln durchlief das kleine Schiff, als es abhob.
    »Bleiben Sie so niedrig wie möglich, Baxter. Zehn Meter über Boden. Besser noch fünf. Halten Sie genauen Kurs nach Westen. Wir steigen erst in den Orbit hinauf, wenn wir die andere Seite des Planeten erreicht haben.«
    Das kleine Schiff beschleunigte mit Maximalwerten. Baxter war kein geübter Pilot. Das Shuttle in einer Höhe von nur zehn Metern sicher zu steuern, war ihm nicht möglich. Geschweige denn in fünf. Immer wieder ragten Gesteinsbrocken auf, die Baxter veranlassten, die Fähre höher zu ziehen, als es eigentlich nötig war.
    Wir können es schaffen , dachte von Schlichten. Wir schaffen es …
    Waste Chunk hatte zwar nur eine dünne Atmosphäre, doch sie war bei Weitem nicht dünn genug, als dass Detonationen nicht gefährliche Druckwellen auslösen konnten. Die Explosion musste gewaltig gewesen sein, denn die durch das Kohlenstoffdioxid rasende Stoßwelle traf so heftig auf die Fähre, dass Baxter das Steuer verriss. Im letzten Moment fing er das kleine Schiff ab und brachte es mit zitternden Händen wieder einigermaßen auf Kurs.
    »Wir können es schaffen, Baxter«, sagte Yasuhiro von Schlichten, doch er klang nicht wirklich überzeugt.
     
    *
     
    »… konnten wir die Rettungsaktion erfolgreich beenden. Wir haben insgesamt 43 Überlebende von der ALBERTSON bergen können. Darunter sind 17 Leichtverletzte und fünf Schwerverletzte. Die Verwundeten befinden sich bereits auf dem Weg zur Krankenstation.«
    Nun zögerte Colonel George Yefimov, der muskulöse Mann mit dem markanten Gesicht und dem blonden Bürstenschnitt. Offenbar war er nicht sicher, ob das, was er zusätzlich mitzuteilen hatte, auch wichtig genug war. Schließlich sagte er: »Dass nur weniger als die Hälfte der Besatzung der ALBERTSON das Unglück überlebte, liegt an massiven Hüllenbrüchen, die den ganzen vorderen Teil des Schiffes dekomprimiert haben. Nach Abschluss der Evakuierung ist ein Fire Team da rein, um nach möglichen Überlebenden Ausschau zu halten. Immerhin war es denkbar – wenn auch äußerst unwahrscheinlich –, dass der ein oder andere noch Zeit gefunden hatte, in einen Raumanzug zu steigen oder einen versiegelbaren Raum aufzusuchen. Leider gab es keine weiteren Überlebenden.« Yefimovs Kinnmuskeln zuckten kurz. Nicht nur der Colonel, sondern auch Vincent wusste, was die Marines gesehen hatten. Organische Zellen platzten bei Unterdruck. Die Leichen von

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