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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Kontrollzentrums zu. Unangenehm deutlich wurden knotige und adernähnliche Strukturen sichtbar – und diese Organe, oder um was auch immer es sich dabei handeln mochte, pulsierten wie ein schlagendes Herz.
    Die Raum-Meduse war nun so nahe gekommen, dass ihr Schirm nach oben aus dem Fokus glitt und einer der baumdicken Tentakel mehr und mehr das Bild ausfüllte. Offenbar setzte das Wesen über die Drohne hinweg, und der weiße, leicht türkis schimmernde Tentakel schob sich nur knapp am Objektiv vorbei, berührte aber wohl die Drohne, da das Bild erzitterte und 40 Eridani A zu einer tanzenden Scheibe wurde. Drei Sekunden später setzte die automatische Stabilisierung ein, und die Wissenschaftler des FS-Kontrollzentrums Waste Chunk erblickten das All so, wie es nur wenige Minuten zuvor ausgesehen hatte – mit Ausnahme der grauen Wölkchen, die sich dort eingestellt hatten, wo vorher die Wandlermodule gewesen waren.
    Plötzlich begriff Yasuhiro von Schlichten! Der Bewegungsvektor ließ kaum einen Zweifel an der Absicht der monströsen Kreatur.
    »Kommen Sie, Baxter!«, rief der Professor gehetzt, nahm die zwei Treppenstufen des Podestes und steuerte eiligen Schrittes auf den linksseitigen Ausgang zu.
    »Was denn?« Der junge Ingenieur machte ein verdutztes Gesicht.
    »Kommen Sie, Mann!«, rief von Schlichten, ohne sich nach seinem Kollegen umzusehen.
    Von Schlichten trat in den angrenzenden Gang, der in ein rotes Licht getaucht war, das synchron zu der immer noch gellenden Alarmsirene pulsierte. Seine hastigen Schritte hallten von den Gangwänden wider.
    »Baxter!«, brüllte er erneut, ohne sich nach dem Wissenschaftler umzuwenden.
    »Ich komme ja schon!«, erklang es dumpf einige Meter hinter dem Professor. »Wo wollen Sie denn hin?« Jetzt war Baxters Stimme schon klarer zu vernehmen. Er holte offenbar auf.
    »Was glauben Sie denn, wohin ich will?«, sagte von Schlichten gepresst.
    »Also …«, keuchte Baxter, der sich nun an die Seite des Professors schob, »dieser Gang führt zu den Unterkünften und der Kantine. Vorher allerdings kommen wir an der Abzweigung zur Schleuse vorbei – und ich glaube kaum, dass Sie jetzt ein zweites Frühstück einnehmen wollen.«
    »Können Sie ein Shuttle fliegen, Baxter?« Auch von Schlichten keuchte mittlerweile.
    »Tja, also, ich möchte mal so sagen …«
    » Können Sie zur NOT ein Shuttle fliegen, BAXTER? «
    »Ja, Professor.«
    Wie ein Hase schlug von Schlichten einen Haken und bog nach links in den kurzen Gang zur Druckschleuse ab.
    Seine Handknöchel prallten gegen die Sensortaste, und die Tür zum Vorraum glitt leise zischend in die Wand. Mit drei Schritten war er bei der Schleusenkammer und öffnete auf dieselbe Weise das Innenschott.
    »Los, Baxter! Rein mit Ihnen!«
    Sobald der Professor das Schott geschlossen hatte, löste er auch schon den Dekompressionsvorgang aus.
    »Sind Sie wahnsinnig? Wir ersticken!«, rief Baxter außer sich. Das zischende Geräusch der Absaugpumpe war deutlich zu vernehmen.
    »Halten Sie den Mund!« Mit beiden Händen riss von Schlichten zwei der insgesamt fünf mannshohen Wandschränke auf. »Los jetzt, Baxter!« Der Professor schnappte sich einen säuberlich aufgehängten Druckanzug und begann, behände hineinzuschlüpfen. Baxter – in aufkeimender Panik begriffen – tat es ihm nach und griff den anderen Druckanzug, stellte sich aber deutlich ungeschickter an.
    »Ich ersticke, Professor!«
    »Dann beeilen Sie sich.«
    Die Luft war inzwischen so dünn wie auf den Spitzen des Himalajas.
    Von Schlichten nahm den Klarsichthelm vom Stellgitter im oberen Bereich des Wandschranks und setzte ihn auf. Mit einer kurzen Drehung sorgte er dafür, dass der Helm einrastete.
    »Ich schaffe es nicht«, keuchte Baxter. Er war auf die Knie gesackt und umklammerte seinen Helm. Sein Gesicht lief blau an.
    »Das können wir nicht zulassen, Baxter«, sagte von Schlichten und beugte sich über den Kollegen. »Schließlich brauche ich Sie als Shuttlepilot.« Er entwandt dem jungen Mann den Helm und sorgte für seine sichere Verriegelung im Metallkragen des Druckanzugs. Dann klappte er die kleine Abdeckung im Brustbereich zur Seite und schaltete mit drei raschen Tippbewegungen seines Zeigefingers die Belüftung, Aufheizung und Funkanlage des Raumanzugs ein. Er schlug den Deckel so heftig wieder zu, dass Baxter beinahe nach hinten umgekippt wäre. Anschließend nahm er dieselben Einstellungen am eigenen Druckanzug vor. Dann sprang er zum Außenschott und

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