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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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war nichts weiter als eine Mutter zu sehen, die mit ihrem Jungen gerade auf einem Raumhafen angekommen war. Eine Person unter Hunderten, ja Tausenden anderen, in einem Strom von Menschen.
    Jetzt geht sie mit dem Handgepäck zum Abholen ihrer Sachen. Und packt den Kleinen wieder an der Kapuze seines Sweaters. Ich wusste gar nicht, dass Kapuzen-Sweater diesen Zweck haben , dachte er ein wenig boshaft. Der Kleine sah sich wieder staunend um und schien der Welt offen gegenüberzustehen. Jetzt lachte er sogar einen der Mitreisenden an, der sich umdrehte, bevor er ging und ihm noch einmal zuwinkte. Walt winkte fröhlich zurück. Walter lächelte unwillkürlich. Wirklich ein neugieriges, fröhliches Kind. Mal sehen, was ich mit ihm tun kann, wenn wir ihn wiedergefunden haben. Ein wenig verwirrt sah sein inneres Auge auf einmal ein Bild von sich selbst und einem staunenden kleinen Walt im Zoo von Bradbury.
    Das Kind stand jetzt wieder neben Cassie, als diese den Pulli losließ und etwas zu dem Kleinen sagte. Sie drückte ihm einen Schokoladenriegel in die Hand, den der Kleine sorgfältig auswickelte, um dann fröhlich hineinzubeißen. Cassie wandte sich wieder der Gepäckausgabe zu und hielt ihren Boarding-Chip an den Scan-Slot des Roboters, der sich umwandte und nach dem Gepäck greifen wollte. Im nächsten Moment fiel das Bild aus. Nur noch grauer, flimmernder Schnee war zu sehen. Walter stutzte. Was war denn jetzt los?
    »Warum fällt das Bild aus, Captain?«, fragte er ungehalten.
    »Haben Sie alles gesehen?«, fragte Strugazki und spulte das Bild zurück. »Ich meine gar nicht so sehr Mrs. Puntareras oder den Kleinen. Ich meine diese Gentlemen hier.«
    Er ließ das Bild wieder abfahren, rund 30 Sekunden, bevor Cassie und Walt den Gepäckroboter erreichten. Links im Bild waren drei Gestalten zu sehen, die genau die Richtung von Cassie und Walt eingeschlagen hatten. Walter beugte sich vor.
    »Ich sehe sie hier«, sagte er. »Strugazki, können Sie das vergrößern?«
    »Das haben unsere Experten schon versucht«, meinte der Captain und gab über den Touchscreen ein paar Befehle ein. Das Bild vergrößerte sich, wurde aber entschieden körniger. Man konnte beinahe noch weniger erkennen als vorher. Gregorovitch runzelte ungehalten die Stirn. »Captain, was soll das? Warum wird hier die Bildqualität nicht automatisch verbessert?«
    Strugazki nickte resigniert. »Das ist unser Problem. Wir können das nicht verbessern. Nicht mit unseren Mitteln. Ich wollte Ihnen das nicht in Anwesenheit von Mrs. Puntareras zeigen; ich fürchtete, dass sie das zu sehr beunruhigt.«
    Walter starrte das Bild weiter skeptisch an. »Wenn ich Sie richtig verstehe, dann sagen Sie mir, dass Ihre Überwachungskameras manipuliert wurden.«
    »Davon gehen wir aus«, meinte Strugazki nachdenklich. »Ich fürchte fast, dass wir es mit Profis zu tun haben. Um ehrlich zu sein, es würde mich wundern, wenn wir den Kleinen über den ID-Chip orten können.«
    Walter schwieg und ging ans Fenster.
    Ihm war klar, dass sein Anrufer seine Drohung tatsächlich wahr gemacht hatte. Ich hätte das nicht gedacht , schoss es Walter durch den Kopf. Nicht einmal ihn hätte ich für so durchtrieben, skrupellos und völlig bar jeden Gewissens und sozialer Verantwortung gehalten.
    Da habe ich Jurij R. Diaz wahrlich unterschätzt.
     
    *
     
    Cassie hatte sich erst gesträubt, mit ihm zu kommen.
    Sie hatte nicht mitkommen wollen; immer noch hoffte sie, dass man Walt innerhalb des Raumhafengebäudes wiederfinden würde. Wie hätten die Entführer auch aus dem mittlerweile gesperrten Gebäude hinauskommen sollen? Die Mars-Polizei war bereits informiert und hatte die Suche auch schon über die ganze Stadt ausgeweitet. Kein Raumschiff konnte starten, ohne dass Colonel Wu es mit seinen Marines durchsuchte.
    Walter war froh gewesen, dass Captain Strugazki es übernommen hatte, Cassie schonend beizubringen, dass ihre schlimmsten Befürchtungen wahr geworden waren, und wahrscheinlich eine professionelle Verbrecherorganisation ihren Sohn entführt hatte. Walter war der gleichen Ansicht wie Captain Strugazki: Wenn sie es wirklich mit Profis zu tun hatten – und das war mehr als wahrscheinlich –, dann waren diese trotz aller Sperren nicht mehr im Raumhafengebäude.
    Für einen Moment hatte Gregorovitch befürchtet, Cassie breche zusammen, als sie es erfuhr. Sie war leichenblass geworden und hatte für zwei Sekunden geschwankt, als fiele sie gleich, doch Sergeant Burmeester hatte

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