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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Reich. Auch nicht für deine Familie.«
    »Ich glaube nicht, dass die Menschen so stark sind«, sagte Sun-Tarin, noch immer mit abgewandtem Blick. Es gab Wahrheiten, denen er als Tanjaj nicht ins Auge sehen wollte.
    Kassil-Nurs Stimme klang unbeteiligt, und doch glaubte Sun-Tarin, tief empfundenen Schmerz darin zu erkennen. »Vierzig Prozent unserer Flotte sind bereits vernichtet. Fünfundzwanzig Prozent davon in einer einzigen Schlacht. Das Problem sind nicht nur die Menschen. Das Problem sind jene anderen Wesen, die sich plötzlich einmischen, und die im Volksschnabel Weiße Dämonen genannt werden. Ich bin nicht jahrelang Chef des Geheimdienstes gewesen, weil ich ein schlechter Denker bin und Zusammenhänge nicht erkenne. Ich sage: Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Weißen Dämonen und dem Alendei-Parasiten, der den Raisa kontrolliert. Irgendeine Macht in diesem Universum möchte das Volk der Kridan vernichtet sehen. Vielleicht ist das die Art der fremden Invasoren, Krieg zu führen. Vielleicht hetzen die Weißen Dämonen schon immer Völker aufeinander und nutzen dafür Parasiten. Vielleicht gibt es sogar eine Verbindung zu den J’ebeem, denen es ebenfalls gelegen kommen würde, wenn Menschen und Kridan einander vernichten. Welche Mächte auch immer hier gegen uns sind: Wir werden nur dann glimpflich aus dieser prekären Lage herauskommen können, wenn wir den Raisa stoppen. Er ist die Hauptfigur in diesem Spiel. Sein Ende ist unumstößlich, und es muss bald geschehen. Bevor die falschen Kridan wie Farun-Dan uns endgültig auf die Schliche kommen und uns alle hinrichten lassen.«
    Sun-Tarin hob seinen Blick von der Stadt unter ihm und schaute Kassil-Nur an. »Und wie soll es für uns weitergehen? Für meine Schwester und mich?«
    Kassil-Nur und Satren-Nor wechselten einen schnellen Blick. »Wir haben vor, zu den Solaren Welten überzulaufen«, sagte Satren-Nor leise. »Lera-Taris hat mir bereits versichert, dass sie mit uns kommen wird.«
    Sun-Tarin schmerzte der Kopf. Das war alles zu viel für ihn. Diese Wahnsinnigen wollten wirklich den Raisa zu töten, und jetzt, da er davon wusste, musste er sich entscheiden, auf welcher Seite er stand.
    »Bevor ich euch eine Antwort geben kann«, sagte er gequält, »will ich erst dieses Gespräch mit dem Geheimdienst-Chef der Menschen führen.«
    Satren-Nor pfiff zustimmend. »Dann soll es so sein.«
     
    *
     
    Kassil-Nur führte sie in einen unauffälligen Wohnturm. Er machte eine weite Geste mit der Klaue. »In diesem Turm ist mein ganz privates Versteck, von dem aus ich Nachrichten abhören und versenden kann. So weiß ich mehr über den Verlauf des Krieges als so manch ranghoher Tanjaj oder Bolpor-Agent.«
    Sie ließen sich von einem Antigrav-Lift nach oben tragen. Die meisten Kridan kannten keine Höhenangst. Obwohl ihre Flügel schon vor Urzeiten zu armähnlichen Gebilden verkümmert waren, schlummerte in ihren Genen verborgen die Erinnerung an die alte Gabe des Fliegens. Nicht wenige Kridan wurden Piloten. Auch Sun-Tarin hatte schon von klein auf das Fliegen von Meka-Gleitern gelernt.
    Er schwieg, während Kassil-Nur mit einem achtkantigen Chip eine Wohntür aufgleiten ließ, und sie eine scheinbar normale Wohnstätte betraten. Durch einen langen Flur kamen sie in einen Tagraum, an dessen Stirnseite eine Wand mit auffälligem Verputz stand. Kassil-Nur ging auf diese Wand zu und betätigte einen verborgenen Mechanismus. Die Wand glitt zur Seite und gab ein bestens eingerichtetes Büro von gut zehn Schritt Länge frei. Eine junge Kridan lächelte ihnen schüchtern entgegen.
    »Ich habe alles vorbereitet, Ei-Vater.«
    »Danke, Maha-Fa. Geh bitte in einen der Nebenräume.«
    Die junge Kridan senkte den Schnabel und verließ den Raum.
    Kassil-Nur trat an eine Funkanlage neben einem riesigen Panoramaschirm. »Die Verbindung ist speziell verschlüsselt, die Anlage nicht registriert. Allerdings kann der Bolpor { * } die Signale zu ihr zurückverfolgen, wenn wir länger als drei Mika sprechen.« Er sah Sun-Tarin herausfordernd an. »Ich stelle die Verbindung über den Zweiten Raum { ** } her, und du fasst dich kurz.«
    Sun-Tarin beobachtete, wie auf einem Schirm das Emblem der Solaren Welten erschien, dann die Kennung der Galaktischen Abwehr, zusammen mit einem weiteren Symbol. Dann blickte er in das ernste Gesicht von Gregory Laurie. Dunkle Augen sahen ihn erwartungsvoll an.
    Sun-Tarin trat in den Erfassungsbereich der Kamera. »Gregory Laurie«, krächzte er. Die

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