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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Situation kam ihm unwirklich vor. »Sind Sie es wirklich?«
    »Sun-Tarin.« Lauries Gesicht war angespannt. »Sie riskieren viel, um mit mir Kontakt aufzunehmen. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich will wissen, ob es nicht doch einen Weg gibt, den Parasiten unschädlich zu machen, ohne Seine Heiligkeit zu töten. Wir könnten den Raisa entführen und den Parasiten entfernen.«
    Lauries Gesicht wurde ausdruckslos wie eine Maske. »Ich bedaure, Sun-Tarin, aber das ist nicht möglich. Der Raisa selbst ist inzwischen der Parasit. Das, was ihren Anführer einst ausmachte, ist für immer vernichtet. Was auch immer wir tun: Der Raisa wird nie wieder so werden wie früher.«
    »Schwören Sie das!«, verlangte Sun-Tarin. »Schwören Sie, bei allem, was Ihnen heilig ist, dass dies nicht nur ein Trick ist, damit dieser Krieg schnell endet. Schwören Sie, dass Sie uns keine falschen Informationen geben, die zu Ihrem Vorteil gereichen.«
    Trotz der heftigen Anschuldigungen blieb Laurie ruhig. »Ich schwöre es, Sun-Tarin. Der Raisa ist nicht länger Seran-Pakor. Er ist jetzt etwas anderes, das der Parasit aus ihm machte. Dieser Prozess ist nicht reversibel. Der Parasit stirbt erst, wenn der Wirtskörper tot ist. Die Symbiose ist allumfassend. Ich bedauere, Ihnen das mitteilen zu müssen. Auch ich hätte das Leben des Raisa lieber gerettet.«
    Sun-Tarin nickte in menschlicher Weise. »Ich danke Ihnen, Gregory Laurie. Wir bleiben mit Ihnen in Kontakt.« Er gab Kassil-Nur ein Zeichen, und der ehemalige Chef des Bolpor beendete die Verbindung.
    Sun-Tarin starrte auf den weißen Fleck, wo eben noch Lauries Gesicht gewesen war. Seine Klauen krampften sich Halt suchend ineinander.
    Satren-Nor berührte Sun-Tarins Schulter. »Ich verstehe deinen Schmerz nur zu gut. Aber es gibt keinen Weg zurück. Wir sind gescheitert. Unser ehemaliger Schützling Seran-Pakor ist verloren.«
     
    *
     
    Sun-Tarin schwieg auf dem gesamten Rückweg in den archaischen Stadtbereich. Seine Handklaue öffnete und schloss sich unablässig. Nagende Zweifel plagten ihn, und die Selbstvorwürfe ließen ihn für wenige Momente sogar den Schmerz in seinem gesunden Auge vergessen. Warum nur hatte er Seran-Pakor nicht vor diesem unerbittlichen Feind beschützen können? Er war sein Leibwächter gewesen. Obwohl er wusste, dass die Alendei sich in den Palast hinein teleportieren konnten, und deshalb übermächtig waren, fühlte er sich wie ein Versager.
    Erst als sie wieder an dem ovalen Tisch in der Spelunke saßen, brach Sun-Tarin sein Schweigen.
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    Satren-Nor krächzte leise. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf ihn. »Es müssen Vorbereitungen getroffen werden, ehe wir ein Attentat versuchen können. Das Reich darf nach dem Tod des Raisa nicht zerfallen. Kassil-Nur und ich haben einen Plan ausgearbeitet, aber dafür brauchen wir deine Hilfe. Bist du bereit uns zur Seite zu stehen?«
    Sun-Tarin bestätigt mit einer Geste seiner Kralle. »Das bin ich.«
    »Dann höre mir nun gut zu. Unser Plan sieht Folgendes vor …«
     
    *
     
    Als Sun-Tarin spät in der Nacht in den Palast zurückkam, lag seine Schwester auf dem Boden seines Gemachs. Sein erster Impuls war, sie zu rügen, denn er hatte ihr schon vor längerer Zeit verboten, sein Gemach zu betreten. Doch dann sah er die Verletzungen an ihr. Die dunkel verfärbte Haut und das frisch getrocknete Blut im Gefieder, das aus mehreren Kratzern geflossen war. Erschrocken beugte er sich zu ihr herab.
    »Lera-Taris?«
    Sie schlug die Augen auf, als habe sie geschlafen und setzte sich schwerfällig hin.
    »Ich … ich habe auf dich gewartet«, flüsterte sie.
    »Was ist geschehen?«
    Sie schwieg.
    »Weiß der Raisa …« Er verstummte. Vielleicht ließ Farun-Dan sein Zimmer überwachen.
    Lera-Taris verneinte. »Wir haben Perlmond. Lass uns hinausgehen, vor den Palast.«
    Er verstand. Sie wollte ungehört mit ihm reden. Nicht an diesem Ort.
    Schweigend verließen sie den Palast durch einen Dienerausgang. Früher war dieser Nebeneingang nur mit zwei Wachen besetzt gewesen. Seit dem Großangriff der Solaren Welten standen dort gleich fünf Wachen, die sie mit Nano-Scannern prüften und ihre ID-Karten und Krallenabdrücke haben wollten.
    Sie gingen zum Platz des Blutes, auf dem die versteinerten Leichen von siebzehn Menschen immer noch aufgestellt waren.
    Sun-Tarin musste an die Berichte denken, die er im Heilhaus gehört hatte: dass der Raisa befohlen hatte, Lor Els Auge anzugreifen und eine

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