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Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Titel: Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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er vielleicht den Schuss auf Narut Tanguur und dessen schwere Verletzung verhindern können. Der Triumvir befand sich mittlerweile in einem Krankenhaus, und Bektran Denirth war bei ihm.
    Gondrel machte Geer Nolar ein Zeichen, um ihm zu vermitteln, mit Curane sprechen zu wollen. Ein letztes Mal wollte es Gondrel versuchen.
    »Triumvir Curane, hier spricht Gondrel Harath. Ich bin mir sicher, dass sich noch alles zum Guten wenden lässt. Als Erstes müssen Sie die Geiseln freilassen. Es schickt sich doch nicht für einen ehrenvollen Sohn Ebeems, zu solchen Mitteln zu greifen. Ich …«
    »Harath!«, unterbrach ihn Curane mit einem hässlichen Krächzen in der Stimme. »Ich will dir sagen – Hund aus dem Haus Haskano! –, was ich als Erstes tun muss! Hör genau zu, Verräter!« Es folgte der Knall einer Projektilwaffe. Gondrels zwei Herzen schlugen schneller.
    Sollte der Verrückte es getan haben …?
    »War Triumvir Fandor Kardis nicht schon immer ein viel zu zögerlicher Herrscher?«, krächzte Curane. »Was meinst du, Harath? Nun – es ist gleichgültig: Der gute Triumvir Kardis hat abgedankt. Mögen ihm die Verwachsenen Götter gnädig sein!« Mit einem Knacken endete die Verbindung.
    »Was hat dieser Verrückte …?«
    »Sehen Sie, Triumvir«, unterbrach Temuran-Agent Nolar und wies auf einen der zahlreichen Monitore in der mobilen Einsatzzentrale. Das Regierungsgebäude wurde auf diesen Bildschirmen in den verschiedensten Perspektiven wiedergegeben. Es gab sogar ein Display, das die riesige Eingangshalle zeigte, da es dem Temuran gelungen war, mehrere Kamerasonden einzuschmuggeln, von denen die meisten allerdings durch die Garde entdeckt und zerstört worden waren.
    Der Bildschirm, auf den Geer Nolar wies, zeigte die Frontansicht des Amtsgebäudes. Im dritten Stock hatte sich ein hohes Bogenfenster geöffnet, und der zur Hälfte rasierte Schädel eines adeligen J’ebeems wurde sichtbar. Zwei Arme hingen schlapp über die Brüstung, und der Oberkörper ruckte Stück für Stück aus dem Fenster. Dann fiel der leblose Körper heraus und schlug dumpf auf dem Vorplatz auf.
    »Es ist sinnlos zu verhandeln«, sagte Gondrel. »Der Kistrano hat Curane und Tamris unzurechnungsfähig gemacht.«
    Geer Nolar nickte. »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Triumvir. Ich bin nur froh, dass der Großteil der Beamten es geschafft hat, das Gebäude zu verlassen, bevor die Garde alles dichtgemacht hat.«
    »Die Garde wird über kurz oder lang begreifen, dass sie den Befehlen von Verrückten folgt. Wir könnten einfach abwarten.«
    »Das kann dauern, Triumvir. Die Garde ist treu bis in den Tod. Womöglich wird sie auch niemals aufgeben. Und inzwischen erschießt Triumvir Curane weitere Geiseln. Wir sollten das Gebäude stürmen, Triumvir Harath. Vielleicht können wir so die Geiseln noch retten.«
    Gondrel atmete hörbar aus und nickte dann mit bitterer Miene. »Also gut. Stürmen Sie den Regierungssitz, Agent Nolar.«
     
    *
     
    Solsystem, Asteroiden-Hauptgürtel, Vesta, an Bord der STERNENFAUST, 7. August 2271, 0600
     
    Der Steuerbord-Frachtraum 1 war so voll, dass nicht einmal mehr ein Container von der Größe einer Picknick-Box hineingepasst hätte. Der Frachtraum war bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt – und zwar gefüllt mit Menschen. Sämtliche 515 Besatzungsmitglieder hatten sich hier versammelt. Sie standen dicht gedrängt beisammen: die 120 Mitglieder der Schiffsführung, die 150 Techniker, die 120 Marines, die insgesamt 60 Jäger- und 30 Shuttle-Piloten, die 20 Wissenschaftler und die 15 Ärzte und Paramedics. Sie warteten darauf, dass Admiral Vincent Fabiano Taglieri, der Kommandant der S.C.S.C. STERNENFAUST, das Wort an sie richtete.
    Vince stand auf der etwa zwei Meter hohen Galerie, die sich an der schiffsinneren Wand des Frachtraums befand und von der aus ansonsten die Antigrav-Kräne bedient wurden. Ein winziges, kaum sichtbares Mikrofon steckte an seiner Uniformjacke. Ein ebensolches hatte sich der Captain des Schiffes, Executive Commander Cody Mulcahy, angeheftet, der sich neben Vincent auf der Galerie befand. Der Nachfolger Dana Frosts, der bislang nicht mehr als einen – und zwar einen verheerenden – Einsatz auf der STERNENFAUST mitgemacht hatte, war hierbei sogleich schwer verletzt worden. Er hatte sich eine irreparable Schädigung des Hippocampus zugezogen, jener Gehirnregion, die für das Abspeichern von neuen Erfahrungen und Erinnerungen zuständig ist. Ohne den durch Doktor Tregarde und Doktor Kremer

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