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Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Titel: Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Nolar kroch auf ihn zu. »Sind Sie verletzt, Triumvir?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Gondrel noch unter Schock.
    Nolar kroch weiter und betätigte die Notentriegelung des Heckschotts. »Raus hier!«
    Gondrel und die Temuran-Mitarbeiter, von denen keiner ernstlich verletzt zu sein schien, verließen den Gleiter über die Heckschleuse.
    Gondrel konnte kaum die Hand vor Augen sehen, so dicht war der Staub, der den Vorplatz einhüllte. Die Flammen einzelner Brandherde drangen flackernd durch die gigantische Staubwolke.
    Die kleine Gruppe entfernte sich hustend und keuchend vom Gleiter. Zwei der Temuran-Mitarbeiter schienen doch etwas abbekommen zu haben und wurden von ihren Kollegen gestützt. Überall lagen Marmorbrocken herum, und man musste aufpassen, nicht zu stolpern. Nach etwa hundert Metern ging das Atmen schon besser. Gondrel drehte sich um. Die sich langsam senkende Staubwolke offenbarte – nichts! Das uralte Amtsgebäude des Oberen Triumvirats war völlig zerstört.
    »Curane und Tamris müssen schon vor Tagen oder Wochen eine Unmenge von Sprengladungen angebracht haben«, sagte Gondrel und hustete.
    »Ja«, stimmte Nolar zu. »Immerhin ist das Kistrano-Problem jetzt auch erledigt.«
    »Dafür haben wir ein anderes.«
    »Was meinen Sie?«
    »Ebeem hat kein Oberes Triumvirat mehr.«
     
    *
     
    Solsystem, Asteroiden-Hauptgürtel, Vesta, an Bord der STERNENFAUST, 7. August 2271, 0800
     
    Der Brücken-Hauptschirm zeigte die STERNENFAUST – eingespannt im Spider-Dock wie in einem Schraubstock. Im Schneckentempo lockerte sich der Griff der sechs krakenartigen Ausläufer, die das Schiff umfassten. Das Bild wurde von einer Vesta-Kameradrohne geliefert.
    Vince beobachtete, wie sich die Versorgungsleitungen vom Schiff lösten. Sie wirkten wie kopflose Riesenschlangen, die sich mit langsamen, aber doch gefährlichen Bewegungen vom Schiff entfernten. Die sechs gigantischen Halteklammern spreizten sich mehr und mehr, bis sie das Schiff schließlich freigaben. Bereits fünfzehn Minuten zuvor hatte Commander Black Fox die Antriebssysteme hochgefahren und Status Grün gemeldet.
    »Vesta-Control hat soeben die Startfreigabe verfügt«, meldete Kommunikationsoffizier Max Brooks.
    »Danke, Lieutenant«, sagte Captain Mulcahy, der neben Vince auf dem Kommandobalkon stand. »Admiral?« Doch Vince schüttelte nur kaum merklich den Kopf und beantwortete so die unausgesprochene Frage Mulcahys. Es sprach für das Feingefühl des Captains, dass er den ihm zukommenden Startbefehl seinem Vorgesetzten überlassen wollte, nachdem das Schiff so lange außer Betrieb gewesen war. Doch auch Vincent besaß Fingerspitzengefühl – wenn dies für die Crewmitglieder auch nicht immer deutlich wurde. Dass seine erste Mission als Captain an Bord der STERNENFAUST für Mulcahy in einem Desaster geendet war, hatte der Mann nicht selbst zu verantworten gehabt. Im Gegenteil hatte er sich bei der Befreiung Adrics aus dem brennenden Frachtraum glänzend bewährt. Doch Vincent konnte sich denken, wie sich ein Captain fühlen musste, dessen erste Mission nur als ein gewaltiges Scheitern zu bezeichnen war. Eben aus diesem Grund lag Vince viel daran, seinen neuen Captain zu stärken.
    »Sind Sie bereit, Lieutenant Sobritzky?«, wandte sich Mulcahy jetzt an die Navigatorin.
    »Jawohl, Captain. Sämtliche Systeme Status Grün.«
    »Geben Sie Schub auf die Unterlichttriebwerke und nehmen Sie Kurs auf das äußere Sonnensystem. Beschleunigen Sie zunächst nur bis auf 200.000 Stundenkilometer.«
    »Aye, Sir!«
    »Schalten Sie bitte auf Frontsicht um, Commander al Khaled.«
    »Aye, Captain.«
    Das drei mal vier Meter große Hauptdisplay wechselte das Bild. Der obere Rand wurde vom schimmernden Metall des Spider-Docks eingenommen. Joelle Sobritzky beschleunigte mit Minimalwerten, und die Lichter, Antigravprojektoren und Leitungsstränge der Werft glitten gemächlich durch das Blickfeld der Brückencrew. Zwei der zu beiden Seiten weggespreizten Spider-Arme waren teilweise sichtbar, und auch diese gewaltigen Metallkonstruktionen ließ das Schiff zurück und glitt in den freien Raum.
    »Captain Duneback übermittelt seine besten Wünsche für Schiff und Besatzung«, meldete Lieutenant Brooks.
    »Richten Sie dem Captain unseren Dank aus.«
    »Jawohl, Admiral.«
    »Beschleunigung liegt bei 60 Meter pro Sekundenquadrat«, informierte Joelle Sobritzky. Zu spüren war rein gar nichts – die Andruckabsorber arbeiteten perfekt.
    »Beginnen Sie mit den Steuerdüsen-Tests,

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