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Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof

Titel: Sternenfaust - 141 - Spuren im Weltraumfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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werden um 0800 vom Spider-Dock ablegen und uns auf den Weg nach Lor Els Auge machen. Alle notwendigen Tests werden wir durchführen. Unsere Mission wird voraussichtlich sechs Tage bis zu unserer Rückkehr in Anspruch nehmen. Ich wünsche uns weiterhin eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Ich übergebe das Wort an Captain Mulcahy, der Ihnen nun noch einiges zu den Neuerungen und Verbesserungen unseres Schiffes sagen wird. – Captain?«
    Überstanden, gut. Ich kann die Bedenken der Mannschaft ja verstehen – es sind auch meine. Wir verlassen Cisalpha mitten im Krieg. Aber es gibt in unserer Situation keine eindeutig richtige Handlungsweise. Wir müssen mehr über die Quallen herausfinden, und wir müssen mit einem neuerlichen Angriff der Kridan rechnen. Ich kann nur hoffen, dass die Geierköpfe tatsächlich noch nicht so weit sind …
     
    *
     
    Ebeem, Ikendar, Amtsgebäude des Oberen Triumvirats, 8. Deihu’menkha im Jahre 524 nach der Stummen Zeit { * }
     
    Grüngrauer Nebel, aufgeharkte Marmorwände und Funkenflug der Projektile. Der Bildausschnitt wackelte im Rhythmus des Rückstoßes. Die kurzen dumpfen Schreie getroffener Gegner – doch ihre sterbenden Gesichter versteckten sich im Rauch der Explosivgeschosse. Das Kamerabild schwang nach oben, als der Temuran-Kämpfer wieder auf die Füße sprang. Es schwankte im Laufschritt des Kombattanten.
    Ein Vielzahl von Monitoren in der mobilen Einsatzzentrale übertrug die Kampfszenen aus dem Regierungsgebäude. Die Bilder wurden sowohl von den Helmkameras der Temuran-Kämpfer als auch von taktischen Sonden geliefert. Einsatzleiter Geer Nolar und seine Mitarbeiter standen in ständigem Kontakt mit den Gruppenführern der Temuran-Spezialeinheiten.
    »Achtung! Am Ende des nächsten Quergangs haben sich fünf Gardisten postiert«, informierte Nolar gerade einen der Gruppenführer. Eine Sekunde später war der Bildschirm dunkel – die Gardisten hatten die Sonde abgeschossen, doch die Position der Verteidiger war jetzt bekannt.
    Gondrels Blick glitt vom einen zum anderen Monitor. Was dort zu sehen war, konnte man nur als Krieg beschreiben.
    Die Mitglieder des Temuran kämpften sich über verschiedene Treppenaufgänge nach oben, da die Gardisten sämtliche Antigravaufzüge außer Betrieb gesetzt hatten. Projektile und Strahlenschüsse hagelten in die Gangwände, und der grün geäderte Marmorstein verspritzte seine Splitter in alle Richtungen. Hin und wieder sackte der Bildausschnitt nach unten, wenn sich ein Kämpfer auf den Bauch warf. Vor ein paar Minuten noch hatte Gondrel erlebt, wie der Bildausschnitt absackte, aber dann völlig still und ruckelfrei den Gang aus der Froschperspektive zeigte. Patronenhülsen rollten glitzernd über den Marmorboden, und der Bildrahmen verschob sich um keinen Millimeter mehr. In zwei Meter Entfernung lag eine abgerissene Hand und dampfte aus einer schwarzroten Fläche. Steh auf! , dachte Gondrel, doch umsonst. Seine beide Herzen stockten – und die Herzen des Kameraträgers schwiegen. Für immer.
    »Gruppe 4 hat den dritten Stock erreicht«, meldete ein Mitarbeiter Nolars. Der Einsatzleiter begab sich zu ihm auf die andere Seite des Großgleiters, und auch Gondrel stellte sich dazu.
    Auf dem Monitor waren bereits die Flügeltür des Audienzsaals und ein paar Verteidiger zu sehen. Holzsplitter und Funken flogen. Der letzte Widerstand erstarb.
    Die Brust des letzten Gardisten wurde mit einem Muster roter Punkte bestickt, als ihn der Beschuss aus einem Nadler traf. Er rutschte mit dem Rücken die nur noch in den Angeln hängende Flügeltür hinab, sein toter Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    Harte Stiefel zertrümmerten die Reste der Tür.
    Die hasserfüllten Fratzen von Curane und Tamris erschienen auf dem Bildschirm.
    »Ergeben Sie sich, oder wir schießen!«, hörte Gondrel den Gruppenführer rufen.
    Triumvir Curane kam langsam näher.
    »Was hat der da in der Hand, verdammt?«, schrie Geer Nolar.
    »Wir werden alle sterben«, krächzte Curane heiser.
    »Ein Signalgeber!«, schrie Nolar. »Schießt!«
    Zu spät.
    Gondrel flog durch die mobile Einsatzzentrale und schlug mit der Schulter gegen eine Monitorwand. Der Gleiter überschlug sich mehrere Male und blieb dann hochkant stehen. Gondrel konnte ein paar Sekunden lang nichts hören – so laut war die Explosion gewesen. Trümmerteile prasselten auf den Gleiter.
    Gondrel taten sämtliche Knochen weh, doch er schien sich glücklicherweise nichts gebrochen zu haben. Geer

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