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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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über Jakes Schulter hinweg interessiert folgte.
    Beide Kämpfer sprangen auf, und aus ihren Armen klappten Messer. Jake riss die Hand vor den Mund. Das war – unglaublich. So etwas konnte, durfte es nicht geben.
    Die Haut der Kämpfer öffnete sich – und an jedem Unterarm schossen Klingen nach außen. Offensichtlich waren die Schlagringe nur Zusatzwaffen. Pro Unterarm zwei Klingen, jeweils außen. Vier blitzende Waffen pro Kämpfer.
    Sie sprangen sich an und wichen sich aus. Das reichte schon aus, um dem Anderen Fleisch von den Knochen zu schneiden. Die Schutzkleidung zerriss, und Blut lief über Leder und Metall.
    Sie tanzten regelrecht, umkreisten sich dabei, sprangen in die Höhe und machten sich grell kreischend Mut. Immer wieder drangen die Messer ins Fleisch des jeweiligen Gegners, und bald kämpften sie im rotgesprenkelten Sand. Die Menge johlte voller Vergnügen.
    Jake war kurz davor, sich zu übergeben, aber er wollte sehen, was auf ihn zu kam. Lieber Gott, wie sollte er sich vor solchen Monstern retten? Er hatte, das begriff er nicht zum ersten Mal, keine Chance.
    Heute würde er sterben.
    Aber der grausige Tanz der Kämpfer war noch nicht zu Ende.
    »Hört endlich auf …«, murmelte Jake. »Macht dem ein Ende …« Sein Magen bäumte sich auf und verknotete sich.
    Als hätten die Kämpfer seinen Wunsch gehört, gab es einen letzten gegenseitigen Angriff. Sie hoben die Arme, ließen sie sinken, und ihre Klingen verhakten sich ineinander. Sie starrten sich an, über ihre Gesichter lief Schweiß. Die Menge raste. Es gab Funken, als Metall an Metall ratschte. Wer von den beiden Männern würde mehr Kraft haben, wer den Arm zuerst sinken lassen?
    Mit einer plötzlichen Seitwärtsbewegung rammte der Kräftige dem Kahlen sein Knie in den Unterleib. Der Kahle sackte zusammen, die Klingen lösten sich, und der Kräftige beendete den Kampf, indem er seinem Gegner die Kehle durchschnitt.
    Jake blickte weg. Das war – unerhört. Ein bitterer Geschmack stieg in seine Kehle. Seine Lippen fühlten sich spröde an.
    Das Publikum johlte begeistert. Zwei Kreaturen, die sich merkwürdig mechanisch bewegten, schleppten den noch Zuckenden weg, und der Sieger schrie seinen Sieg in den Staub.
    Er verließ die Arena mit großen Gesten, doch sein Gesicht drückte Traurigkeit aus. Eine Traurigkeit, die auch Jake in sich spürte.
    Nun bin ich dran! Nun muss ich, wenn ich Pech habe, gegen Krodor kämpfen!
    Nun werde ich sterben!
    Seit er in dieser Stadt war, litt er Todesangst.
    Nein, auch vorher schon, als das Shuttle abstürzte.
    Hinzu kam, dass er nur wenige Stunden geschlafen sowie kaum gegessen und getrunken hatte. Zwar waren die Tage hier viel kürzer als auf der Erde oder einem Raumschiff der Solaren Welten, trotzdem reagierte sein Metabolismus auf das Erlebte. Wie lange konnte ein Mensch so etwas ertragen? Und wie konnte er das durchstehen ohne Hoffnung und Zuversicht? Ohne Ziel? Hier war Endstation! Eine seltsame Form des Fatalismus nahm Jake gefangen. Alles in ihm wurde kalt. Jede Angst wich von ihm. Er war leer. Ein Gefäß ohne Inhalt. Seine Gedanken verharrten, und es hätte ihn nicht gewundert, wäre er zu Eis erstarrt oder sein Herzschlag hätte ausgesetzt. Eine tiefe Müdigkeit senkte sich über ihn.
    Commander Jake Austen gab auf.
    Raue Hände legten sich auf seine Schultern. Krodor wich zurück. Ein Vasall des Spielmachers drückte Jake eine simple Eisenstange in die Hand. Krodor erhielt ein gespicktes Exemplar derselben Waffenart. Jake überprüfte den Sitz seines Kampfanzuges, eigentlich instinktiv, denn sein Interesse daran war erloschen. Er würde gegen Krodor kämpfen müssen. Gegen diesen freundlichen bärigen Kerl, der ihm sogar jetzt noch zublinzelte und sagte: »Gut kämpfen, Jake. Gremmel!«
    »Ich werde dich nicht töten …«, murmelte Jake. Das Tor wurde aufgerissen, und ein schwacher Luftzug drang zu ihnen herein.
    »Gut Jake. Kämpfen! Gremmel! Mother Snipe!«
    »Ich weiß nicht, was du sagen willst, Krodor, aber das mache ich nicht mit.«
    »Nicht mit«, gab Krodor zurück und nickte. Dann machte er eine seltsame Handbewegung. Mit Zeigefinger und Mittelfinger spielte er die Geste des Laufens.
    »Ich soll vor dir weglaufen?«
    Krodor wies auf Jake, dann auf sich und wiederholte die Geste. Dabei grinste er. Jake hatte keine Ahnung, was der Hüne meinte. Dennoch nickte er traurig.
    Der Vasall knurrte etwas und machte ein entsprechendes Zeichen.
    Langsam, wie in Trance und unendlich müde,

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