Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous

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das bieten? Nein – denn sie war eine Wigore!
    Deshalb konnte und durfte er sie nicht festhalten, wollte er ihre Seele nicht zerstören. Er würde sich sein eigenes Geschenk verderben, wenn er sie festhielt. Mit etwas Glück würde sie zurückkehren, zumindest hin und wieder. Nicht oft, denn das hieß er nicht gut. Sie gehörte in die Straßen der Stadt. Dort war ihr Zuhause. Dort musste sie leben, aber manchmal ließ er nach ihr schicken. Durch einen Mindeater.
    Durch einen wie jenen, den der blonde Mann um Haaresbreite getötet hätte!
    »Geh«, sagte er hart. »Geh und kehre zurück.«
    Sie fiel auf die Knie und umarmte seine Beine. Sie blickte zu ihm auf, und ihre Augen strahlten.
    »Lass das«, sagte er. »Ich mag es nicht, wenn du devot bist – es sei denn, man bezahlt dich dafür.«
    Sie sprang auf und rannte hinaus.
    Several Thunders Blick glitt über die dösende Frau und huschte über den Doktor hin zur Tür, durch welche die Wigore verschwunden war. Er fühlte eine tiefe Traurigkeit, und irgendetwas sagte ihm, dass er Sari nie wiedersehen würde.

    *

    Jake Austen sperrte den Mund auf, und ohne dass es ihm bewusst wurde, hörte er seinen Schrei durch die Arena hallen. »GEORGE!!!«
    Die Männer hielten inne und starrten sich an.
    Dann reagierten sie sofort und liefen unter heftigen Beifallsbekundungen zu Jake. Vermutlich hatten die Zuschauer gedacht, der Kampf würde nun beginnen, doch eine Art Verbrüderung – damit hatte niemand gerechnet.
    »Jake, wie kommst du hierher?«, fragte Yefimov und sah sich um.
    Krodor brummte, und Yefimov sprang zur Seite. Er hob seine Waffe.
    »Nein, nicht schießen! Er ist ein Freund«, ging Jake dazwischen.
    »Sie haben seltsame Freunde«, rief Bon Scott, der die zweite Waffe trug.
    »Was soll das?« Jake wies auf die Gewehre. »Warum hat man die euch gelassen?«
    »Die Mother wird wissen, warum«, sagte Yefimov grimmig. Er folgte Jakes Blick und nickte. »Dort oben sitzt sie. Wir könnten sie erschießen!«
    »Vielleicht rechnet sie genau damit«, sagte Jake.
    Das Publikum raunte ungeduldig. Man spürte regelrecht, wie die Stimmung kippte.
    Jake zählte ab. Es fehlten zwei Marines. Nun, jetzt war nicht die Zeit für Fragen.
    Ein weiteres Tor sprang auf, und die Arena bebte unter dem Trampeln und Klatschen der Zuschauer. Was nun geschah, schien ein Höhepunkt der Veranstaltung zu sein, etwas, auf das man gewartet hatte.
    Wie von einer Sehne geschnellt, sprangen zwei Wesen in die Arena, und Sand stob auf.
    »Gremmel«, seufzte Krodor.
    Yefimov überlegte nicht lange und schoss. Eines der Wesen bewegte sich so schnell, dass man es mit dem bloßen Auge kaum wahrnahm. Es wich der Kugel aus.
    »Das ist ja ekelig!«, schrie Marine Linus. »Die sehen aus wie … Kinder. Zu groß gewachsene Kinder!«
    »Wer, um alles in der Welt, hat sich so etwas Perverses einfallen lassen?«, stöhnte Yefimov und senkte die Waffe. »Und ich habe geschossen … Was, wenn ich getroffen hätte?«
    »Diese niedlichen Dinger sind das Grausamste, das man sich vorstellen kann«, gab Jake zurück. »Lasst euch nicht vom Äußeren täuschen.«
    »Gremmel!«, brüllte Krodor und rannte los.
    »Gremmel?«, fragte Yefimov. Schweiß perlte über seinen gestählten Körper.
    »So nennt man sie. Ich hatte schon mal die Ehre …«, gab Jake zurück.
    »Das darf ja wohl nicht wahr sein!«, schnaufte Marine Gale. Der Mann bestand nur aus Muskeln, Sehnen und Knochen, ein Kämpfer wie aus dem Bilderbuch, doch nun – so blass und verschwitzt – war von diesem Bild nichts mehr geblieben.
    Krodor wirbelte mit seiner gespickten Stange, und ein Raunen ging durch die Arena. Das Publikum bewunderte seinen Mut. Die Gremmel starrten den Kämpfer an, als wollten sie sich über ihn lustig machen. Sie lächelten. Nein, an diesem Kerl schienen sie noch kein Interesse zu haben. Sie warteten. Etwas anderes würde geschehen.
    Und so war es auch.
    Aus dem noch geöffneten Tor stürmte eine Kreatur mit vier Beinen. Anstelle der Arme hingen Tentakel mit Saugnäpfen. Es stolperte in die Arena, und Beifall brauste auf. Kaum hatte die Kreatur Halt im rutschigen Sand gefunden, stürzten sich die Gremmel auf das Wesen. Es wehrte sich nach Leibeskräften. Seine Tentakel klatschten auf die nackten Körper der Gremmel.
    Yefimov feuerte erneut.
    Hatte man ihnen deshalb die Waffen gelassen? Damit das Publikum ein Schlachtfest erlebte?
    Eine Kreatur nach der anderen kam in die Arena. Yefimov und Scott schossen, was die