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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Neunjährigen.
    »Weil sie zusammengehören. Nur so werden sie ehrlich berichten, ohne Zorn auf Mother Snipe. Sie werden erkennen, dass sie gehen durften, weil ich es wollte.«
    »Du bist sehr gütig, Mother«, sagte der Junge.
    »Ich weiß, mein Junge, ich weiß.«
    Der Junge kratzte sich an der Nase. »Aber du hättest doch wenigstens den Krodor töten lassen können. Oder die Frau auf der Bahre …«
    »Ach Junge«, unterbrach sie seufzend und hörte nicht auf, das glänzende Haar des Wigoren zu streicheln. »Manchmal ist es besser, Barmherzigkeit zu zeigen.«
    »Warum, Mother?«
    »Sie ist die Pförtnerin im Schloss der Erleuchtung.«
    »Und erleuchtet werden sie sein, wenn der Rancor kommt?«
    »Nicht alle, aber einige von ihnen.«
    »Wird wieder viel Blut fließen?«
    »Ja, mein Junge. Das wird es. Dies ist der Tag des Todes. So war es stets, und so wird es immer sein. Doch wenn der Tag vorbei ist, strahlt die Sonne umso heller über Loodoon …«
     
    *
     
    »Sie werden pünktlich sein«, flüsterte Mary Halova.
    Tregarde nickte grimmig. »Wollen wir’s hoffen.« Meinen Hintern verwetten würde ich dafür nicht , ging es ihm durch den Kopf.
    Die Standuhr hatte weitere Stunden geschlagen.
    »Wir sind jetzt seit ungefähr drei Loodoon-Tagen, also vielleicht zwei terranischen Tagen in dieser Stadt und haben nichts erreicht, außer uns dem Tod zu nähern«, sagte Halova.
    Tregarde lächelte. »Das tun wir, seitdem wir geboren wurden, meine Liebe.«
    Halova starrte den Mediziner an und schwieg.
    Several Thunder betrat seine Höhle, flankiert von Wesen, die Halova den Atem raubten und Tregarde interessiert über die schmale Nase blicken ließen. Sie wirkten wie Insekten, hatten jedoch menschliche Gesichter. Ein Kopf, der auf einem Chitinkörper ruhte. Die Arme und Beine wirkten wie aus Holz und endeten in vierzehigen Klauen. Sie wirkten nicht aggressiv, doch Tregarde war sich sicher, dass das täuschte.
    »Die Zeit, sie ist fast um, meine lieben Gäste«, sagte Thunder gedehnt. »Sie denken vielleicht darüber nach, ob ich Sie gehen lasse oder töte. Nun – das sollen meine Brüder im Geiste aushandeln.« Er wies auf die zwei Kreaturen.
    »Sie wirken harmlos, aber sie sind es nicht.«
    Um dies zu beweisen, öffnete eine der beiden Kreaturen den Mund, der zu einem riesigen Maul aufklappte, in dem spitze Zähne blitzten.
    »Ich nenne sie Crackos. Früher waren sie Menschen. Sie mordeten und taten andere schlimme Dinge. Hier, in den Katakomben, bei mir, veränderten sie sich – wie sich alles verändert … abgesehen von mir. Man könnte sie Dämonen nennen oder, um es auf ihre Art philosophisch zu betrachten: Sie haben ihre menschliche Hülle abgelegt und zeigen sich, wie sie stets waren.«
    Tregarde runzelte die Stirn. »Sehr interessant, Thunder.«
    »Ja, nicht wahr? Und glauben Sie mir – es handelt sich bei Crackos um die harmloseren Wesen von Loodoon. Mindeater, Brooker oder Lacer sind eine ganz andere Kategorie. Doch die halte ich vorerst von Ihnen fern. Außerdem leben diese Wesen weiter entfernt, dort, wo die Katakomben feuchter, wärmer und fauliger sind. Dort, wo es kleine Teiche gibt, in denen schlangengleiche Kreaturen hausen, die leichte Beute wie Sie nur zu gerne verschlingen würden.«
    »Wir danken Ihnen für Ihren Schutz, Thunder«, spie Tregarde aus und fing einen missbilligenden Blick von Halova auf. »Nein, wirklich! Sie sind ein mitfühlendes Wesen. Ich frage mich, wie es Ihnen gelang, diese Kreaturen zu beherrschen.«
    »Sie wissen nichts über das Sekret, nicht wahr?«, fragte Thunder und beantwortete sich die Frage gleich selbst. »Nein – wie auch? Sie sind ja erst wenige Stunden in Loodoon. Ich denke, ich muss Ihnen das nicht erklären, denn wenn Ihre Freunde nicht gleich hier eintreffen, werden die Crackos sich Ihrer annehmen.«
    »Warum ließen Sie Anneé laufen?«, fragte Tregarde.
    »Sie haben unserer kleinen Unterhaltung gelauscht? Sie dürften kein Wort davon verstanden haben, Doktor. Aber Sie haben recht. Sie ist eine Wigore, und ich habe sie hin und wieder gerne bei mir. Frauen sollte man manchmal ihren Willen lassen, dann sind sie gefügiger.«
    Halova lachte. »Gefügiger?«
    Thunder winkte ab. »Auch das tut nichts zur Sache. Ich habe zwei meiner Kreaturen zum Tor geschickt. Wenn sie Ihre Freunde wahrnehmen, werden sie das Tor öffnen.«
    Er warf sich auf seine seltsam anmutende Couch. Er schien das alte Ding wirklich zu lieben. Die Crackos staksten zu ihm und stellten sich

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