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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schleppte sich Jake in die Arena, Krodor folgte ihm. Zuerst war alles ruhig, dann brandete ein Jubel auf, wie er ihn noch nie zuvor gehört hatte. Jake sah sich um, und sein Blick verharrte auf der Empore, die im Halbschatten lag. Dort hockte sie, eine grausame Spinne, die ihre Opfer begutachtete. Mother Snipe!
    Jake nahm die Stange in beide Hände und musterte Krodor.
    Im selben Moment schwoll der Jubel noch mehr an, denn auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich das Tor und vier Kämpfer betraten die Arena.
    Jake blinzelte und meinte zu träumen. Gleich würde er erwachen. Das war zu unwahrscheinlich …
    Krodor folgte Jakes Blick und schien eher zu begreifen als der rothaarige Mann.
    Die vier Männer trugen ähnliche Kampfkleidung wie Jake. Zwei von ihnen hatten Dampfdruckgewehre im Anschlag.
     
    *
     
    Several Thunder war ungeduldig.
    Die sechzehn Stunden waren bald vorbei und noch kein Zeichen von den Soldaten. Hatte er sich getäuscht, hatte er die Menschen überschätzt?
    Sie hatten gewirkt wie Soldaten. Ihre gesamte Ausstrahlung hatte darauf hingedeutet.
    Nein, er konnte sich nicht getäuscht haben, und der blonde Mann hatte es bestätigt. Er hatte einen Mindeater besiegt. Vermutlich wusste er nicht, was ihm gelungen war. Dafür brauchte es blitzschnelle Reflexe und eine Portion Mut, die kaum sonst jemand aufbrachte.
    Er hatte den Männern die Pläne mitgegeben.
    Als hätte er auf sie gewartet.
    Niemand aus den Katakomben wäre für einen solchen Coup infrage gekommen. Einen Coup, von dem er seit Jahren träumte.
    Mother Snipes legendäres Buch. Alle Pläne, alle Ziele, ihre Gedanken. Das war es, was ihn am meisten interessierte: Wie dachte dieses Scheusal? Welche Art Gefühle besaß die Herrscherin über Loodoon?
    Auf seine Art war Several Thunder ein Philosoph. Er war Herr über die Dunkelheit, doch er verachtete, was Snipe ihren Kindern antat. Er würde, wenn sich die Tore zur Stadt öffneten, wie sie mit Schrecken herrschen, doch er würde es aus anderen Gründen tun, als jene, die er bei Snipe vermutete.
    Ihn trieb die Habgier!
    Er wusste, dass Begehrlichkeiten keine Schranken kannten. Und er begehrte Seelen. Er wurde niemals satt, denn er begehrte noch viel mehr. Dafür lebte er und trank das Sekret. Würde er irgendwann selbst zu einem Rancor werden? Konnte das gelingen? War er verrückt, sich das zu wünschen?
    Dieser schmale Mann, ein Mediziner aus dem All, würde wohl so denken. Er, Thunder, würde ihn verlachen. Es waren die Visionen, die zählten. Die Ziele. Und da sich jeder Mann die Ziele setzte, die ihm entsprachen, waren seine Ziele die richtigen.
    Nein, er war nicht verrückt. Wie konnte er das annehmen, wenn er sich infrage stellte?
    Thunder fuhr aus seinen Gedanken hoch, als Sari, die sich gegenüber dem blonden Soldaten als Anneé ausgegeben hatte, zu ihm trat. Im Hintergrund suchten seine Gäste etwas Schlaf. Erstaunlich! Fürchteten sie nicht den Tod? Oder vertrauten sie ihren Freunden?
    »Was willst du?«, fuhr er hoch und staunte einmal mehr über Saris Schönheit.
    »In wenigen Stunden findet das Ritual statt.«
    »Und das willst du selbstverständlich nicht verpassen?«
    »Es ist das, woran ich glaube, das, was ich tun muss, um eine Gesegnete zu bleiben.«
    »Was würde dein Verehrer dazu sagen?«
    »Du meint George Yefimov?«
    »Wen sonst? Du weißt, wie sehr er dich liebt. Ich sah, wie er dich anblickte.«
    »Er ist ein guter Mann. Ich würde ihm folgen, wenn er es verlangt.«
    »Und falls nicht? Lässt du ihn gehen?«
    »Das weiß ich, wenn ich überlebe. Deshalb bitte ich dich, Thunder … lass mich gehen.«
    »Du wolltest die Menschen retten. Deshalb brachtest du sie hierher. Und nun bist du enttäuscht, dass sich das Blatt gewendet hat? Deshalb willst du mich alleine lassen? Du bist eine Wandlerin zwischen den Ebenen. Nicht viele haben dieses Privileg. Ich schenkte es dir, schenkte dir den Schlüssel zum Eingang, weil du mit mir die Freude geteilt hast. Und ich will, dass das so bleibt.«
    »Bisher wurde ich Jahr für Jahr erleuchtet. Auch in diesem Jahr wird es so sein.«
    Thunder spuckte aus. »Unsinn! Die Wahrscheinlichkeit, dass du bei dem Ritual stirbst, ist groß. Schon nach dem letzten Mal habe ich dir deutlich gemacht, dass ich diese Gefahr für dich nicht wünsche.«
    »Bitte!« Sie flehte ihn mit großen Augen an.
    Auch sie trieb die Habgier, erkannte Thunder. Die Gier nach Erlösung, Erfüllung und Erleuchtung. Konnte er, der Herr der Katakomben, ihr nicht all

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