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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sehr zitterten, dass man es bis hierher fühlen konnte, schoben eine Bahre herein.
    Jake stockte der Atem.
    Jeroine!
    Lieber Himmel, sie hatten die J’ebeem auf der Bahre festgezurrt und rollten sie bis in die Mitte der Arena.
    Gremmel sabberte. Zähe, milchige Flüssigkeit floss aus dem Maul. Mit seinen hübschen Kinderaugen starrte es auf die Frau und ignorierte die flüchtenden Wigoren.
    Jake begriff! Wieder das alte Spiel. Entweder er, sie oder Gremmel!
    Langsam setzte er sich in Bewegung. Er folgte seinem Instinkt. Er würde nicht zulassen, dass Jeroine etwas angetan wurde. Nein, niemals! Noch hatte er die Stange. Mittels ihrer würde er das Gremmel besiegen, würde es vernichten, würde …
    Er spürte einen festen Griff an seinem Arm.
    Krodor löste sich aus seiner Starre und rannte los. Er zerrte Jake hinter sich her.
    »Nein«, kreischte Jake. »Nein!«
    »GUT!« brüllte Krodor und ließ nicht los. Jake taumelte, fing sich und versuchte, sich aus dem harten Griff zu befreien. Die Stange rutschte aus seinen Händen. Er starrte in die weit aufgerissenen Augen der J’ebeem. Er würde sie nicht im Stich lassen. Das konnte er ihr nicht antun. Nicht, nachdem …
    Als hätte er einen unhörbaren Befehl gegeben, kam Bewegung in die Marines. Sie liefen hinter Krodor her, rannten um ihr Leben.
    Krodor zerrte weiter an ihm.
    »Lass mich los, du elender Kerl!«, brüllte Jake und ließ sich fallen. Blitzschnell griff Krodor sich Jakes Kragen. Jake stemmte sich dagegen. Seine Füße stießen in den Sand. Jeroine folgte ihm mit den Augen, starrte ihn erschüttert an. Ihre Lippen bewegten sich.
    Was sagte sie? Was wollte sie ihm mitteilen?
    Jake wehrte sich wie ein Wahnsinniger.
    Gremmel starrte hinter den Laufenden her, als sei etwas anders als sonst, als begreife es nicht, was geschah.
    So musste es sein, denn nun kam Bewegung in das Publikum. Ein kollektives Ausatmen, ein befreiter Schrei aus Tausenden Kehlen. Die Trommeln schlugen einen Wirbel und gerieten aus dem Takt.
    Das Gremmel schien zu überlegen. Dann raste es los, direkt auf die Flüchtenden zu. In einer geraden Linie. Nicht im Zickzack, sondern wie aus einer Kanone geschossen.
    Yefimov legte an und schoss. Die Zeit schien stillzustehen. Fast meinte man, dem Flug der Kugel hinterher sehen zu können. Sie schwebte direkt auf das Gremmel zu. Dieses sah das Geschoss kommen und wollte sich zur Seite werfen, doch es konnte seiner eigenen nach vorne drängenden Fliehkraft nicht entkommen.
    Flatsch!
    Nur wenige Meter vor Yefimov traf die Kugel, und das Gremmel barst auseinander wie eine reife Frucht, die auf den Boden fällt.
    »Weg hier!«, brüllte der Colonel und wischte sich schleimige Flüssigkeit aus dem Gesicht.
    »GUT KÄMPFEN!«, brüllte Krodor und winkte mit der freien Hand. Er ließ Jake immer noch nicht los.
    Sie folgten ihm. Hinein in den Gang. Runter in die Katakomben. Weg vom höllischen Oval. Hinter ihnen fiel das Tor zu. Krodor ließ Jake los. Über ihnen tobte das Publikum. Steine lösten sich und prasselten auf die Flüchtenden.
    »Ich kann sie nicht da drin lassen …«, heulte Jake.
    »Reiß dich zusammen, Commander!«, schnauzte Yefimov. »Du willst doch nicht unsere Flucht gefährden?«
    »Das ist mir egal!«, schrie Jake.
    Eine schallende Ohrfeige traf ihn. Yefimov zog die Hand zurück. Sein eiskalter Blick fiel auf Jake Austen. Dieser schaute zu Boden. Seine Wangenmuskeln zuckten. Schweiß tropfte aus seinen Haaren.
    »Komm. Wir haben keine Zeit zu verlieren!«, sagte Yefimov.
    Und weiter ging es. Vorbei an Fackeln, an eingesperrten Wesen, die schnatterten und kreischten.
    Jake taumelte tränenblind hinterher. Sein Verstand war erfüllt von Verzweiflung.
    Krodor wütete, schlug jedem den Schädel ein, der sich ihnen in den Weg stellte, kämpfte sich und den anderen den Weg frei nach draußen. In die Freiheit.
    In das düstere Gefängnis der Stadt.
     
    *
     
    Mother Snipe strich dem hübschen Wigorenjungen übers Haar.
    »Sollen sie zu ihm gehen, Oliver«, sagte sie mit sanfter Stimme.
    Der Junge lag mit dem Kopf in ihrem Schoß und blickte zu ihr auf. Er liebte diese schöne Frau, ihre Mütterlichkeit.
    »Sollen sie ihm berichten, was sie sahen. Und davon, dass der gute alte Thunder einem Mythos aufgesessen ist. Ein Buch. So ein Unsinn …« Sie kicherte leise. »Er wird niemals über die Stadt herrschen, und das erfährt er nun.«
    »Warum hast du sie alle laufen lassen?«, fragte der Junge mit der hellen Stimme eines

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