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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Ruhe aufzufordern. Das konnte nur eines bedeuten.
    »Es geht los, Leute«, murmelte Mitchell und deutete auf die Holo-Darstellung an der hinteren Wand des Schankraumes.
    Die GNA -Ansagerin war einer Computergrafik gewichen, aber nach wie vor aus dem Off zu hören. Sie kündigte das Wahlergebnis an, und nahezu sofort kam Leben in die Grafik. Balken wuchsen aus dem Nichts in die Höhe, wiesen auf den Anteil der Stimmen. »… liegen uns die Ergebnisse der Wahl zum Hohen Rat der Solaren Welten vor«, sagte die Dame gerade, und ihre Worte hallten durch das mittlerweile totenstill wirkende Lokal. »Und eines kann ich bereits sagen: Es gibt einen klaren Wahlsieger.«
    Das führte zu ersten Jubelrufen aus der Menge der Wartenden, doch sie verebbten schnell wieder, im Keim erstickt von den tadelnden Psssts der anderen.
    »Auf Kandidat Ralph Cifaretto«, fuhr die Ansagerin fort, »fallen vierundvierzig Komma neun Prozent der abgegebenen Stimmen.«
    Vince zog die Luft ein, schluckte. Verloren! Sie hatten es versucht, aber der redegewandte Mann aus Rom war ihnen abermals überlegen gewesen. Aller Zuversicht zum Trotz.
    Die Menge stöhnte. Gequälte Blicke überall, Entsetzen gar. War die ganze Arbeit umsonst gewesen? Knapp fünfundvierzig Prozent! Wenn man bedachte, wie viele ungültige Stimmen in der Regel abgegeben wurden, und wie viele auf chancenlose Kandidaten aus der zweiten und dritten Reihe verschwendet wurden, war Cifaretto eigentlich uneinholbar.
    »Wartet«, murmelte Jasper Mitchell leise. »Wartet doch, ihr Idioten.« Der ehemalige Vorsitzende wirkte so angespannt, wie Vince ihn nie zuvor erlebt hatte, und nahm den Blick nicht für eine Millisekunde von der Grafik, auf der Cifarettos Balken nun knapp die Hälfte des zur Verfügung stehenden Raumes einnahm.
    Und die Show ging weiter. »Auf Star-Corps-Admiral Vincent Fabiano Taglieri fallen …«
    Pennington packte Vince am Arm. Al Khaled legte die Hand auf seine Schulter. Das ganze Lokal hielt den Atem an.
    »… zweiundfünfzig Komma acht Prozent der abgegebenen Stimmen«, beendete die unsichtbare Moderatorin den Satz.
    Der Rest ging im Jubel unter. Bunte Papierschlangen flogen auf einmal durch die Luft. Ballons fielen von der Decke, Menschen sich gegenseitig um den Hals. Zahlreiche Hände griffen nach Vince, strichen ihm über die Ärmel seines Jacketts, den Rücken, boxten ihm jovial in die Seite. Er aber stand einfach da, ließ es geschehen, registrierte es kaum. Denn sein Blick hing noch immer an dem Balken, der soeben in der Holo-Darstellung entstanden war. Dem grafischen, dreidimensionalen Beweis seines Sieges.
    Unfassbar. Schlicht unfassbar.
    »Sie Hund! Sie Hund! « Jasper Mitchell wiederholte die beiden Worte so oft, als kenne er keine anderen. Wieder und wieder schlug der ehemalige Ratsvorsitzende dem Admiral auf die Schulter, gratulierte. Doch als Vince sich endlich von der Grafik lösen konnte, fiel sein Blick zuerst auf al Khaled.
    Der Perser lächelte breit. »Ist ein weiter Weg vom Kommandantensessel der STERNENFAUST zum Vorsitz des Hohen Rates. Hut ab, Admiral. Sie haben es definitiv verdient.«
    Vorsitz? Worte hatten jede Bedeutung verloren, Gesichter waren wenig mehr als bunte Kleckse vor Vinces Augen. Erst nach und nach setzte sein Verstand wieder ein. »Vorsitz?«
    Pennington lachte. »Glaubt man das denn? Der gute Admiral! Sie machen ein Gesicht, als wären sie in eine Morax-Arena geraten! Sie haben gewonnen, Sir. Und nicht nur das: Sie haben haushoch gewonnen. Absolute Mehrheit im Rat. Das heißt, Sie sind nicht nur gewählt, sondern auch der Rats vorsitzende .« Abermals ein Lachen. »Sie sind sozusagen der neue Jasper Mitchell – nichts für ungut, Mitchell.«
    »Schon in Ordnung«, gab der Angesprochene zurück und winkte lässig ab. »Ich könnte mir keinen besseren Amtsnachfolger wünschen.«
    »Aber Cifaretto …«, murmelte Vince, immer noch nicht ganz da. Der Moment, der Jubel, die vielen strahlenden Gesichter – es war einfach zu viel für ihn.
    »Den werden Sie nicht los«, sagte Mitchell. »Und mit derart vielen Stimmen im Rücken wird er Ihnen eine mehr als nervige Opposition sein. Aber wen kümmert das heute? Feiern Sie, Mann, feiern Sie!«
    Nach und nach kam der Intellekt zurück. Vince dachte daran, wie der Hohe Rat zusammengesetzt war: Ein Drittel seiner Mitglieder stammten von bedeutenden Konzernen und führenden Universitäten, wurde also nicht gewählt. Auch mit ihnen würde er sich herumschlagen müssen, sobald seine

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