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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wie der Wächter ihn packte, vor sich riss und ihm die Waffe an den Kopf hielt.
    »Lass meinen Kameraden los … Mensch!«
     
    *
     
    Unwillkürlich lockerte John seinen Griff an der Garotte ein wenig. Der Wächter vor ihm sog gierig die Luft in seine Lungen.
    Mit einem Mal schrie sein Kollege auf. Nur am Rande drang das leise Zischen an Johns Ohren. Erst, als er den Rauch sah, wusste er, was geschah. Weißer Dampf stieg aus Zoggalts Kleidung auf.
    Der Wächter ließ seinen Gefangenen los, als hätte er sich verbrannt. Auch sein Arm qualmte, während sich die Säure in sein Fleisch fraß. Verzweifelt schüttelte er sich, um die ätzende Substanz loszuwerden. Sein Strahler klapperte zu Boden.
    John ließ die Griffe der Garotte fahren und packte den Kopf seines Opfers mit beiden Händen. Mit einem schnellen Ruck drehte er ihn scharf nach rechts. Es knackte, als das Genick brach. Lautlos sackte er in sich zusammen.
    Der andere Wächter schrie noch immer, seine Stimme gellte schrill in Johns Ohren. Zoggalt kauerte am Boden und streifte sich mit hektischen Bewegungen die qualmenden Kleidungsstücke ab. Er musste eines der Reagenzgläser in seiner Tasche geöffnet haben.
    Mit einem Satz war John über die Leiche hinweg und hechtete nach dem Strahler, der zwei Meter abseits lag. Er bekam die Waffe zu fassen. Aus nächster Nähe feuerte er auf den Wächter. Der Schrei brach abrupt ab.
    Erleichtert atmete er auf.
    Endlich Ruhe.
    Ein leises Wimmern ließ ihn sich umwenden. Zoggalt kauerte noch immer am Boden und umklammerte mit der linken Hand seinen rechten Arm. Schmale Dampffäden stiegen von seinem Fleisch auf, und der kleine Starr spuckte wiederholt darauf. Es zischte heftiger, dann verzog sich der Dampf, als die Spucke die Säure verdünnte und davon spülte.
    John ging neben Zoggalt in die Knie und betrachtete dessen Rechte. Die Säure hatte mehrere Löcher in seine Schuppen gebrannt, an deren Ende weißer Knochen zu sehen war. John verzog das Gesicht. Das tat ganz sicher höllisch weh. »Kannst du weitermachen?«
    Zoggalt hob den Kopf und blickte ihn aus schmerzverhangenen Augen an. »Geh du und bring den Sprengsatz an. Ich beseitige hier die Spuren.«
    John nickte und stand auf. Die Tür zum Lagerraum war nicht einmal abgeschlossen. Er stieß sie auf, und da erhob sich der Stützpfeiler vor ihm, wegen dem sie gekommen waren.
    Sie waren so nahe dran gewesen …
    Das Licht vom Flur reichte längst nicht, um die Lagerhalle ganz auszuleuchten, aber auch so wirkte sie riesig. John hatte schon kleinere Kathedralen gesehen. Wie hieß doch gleich dieser Orden, der auf mehreren Welten glaubte, seine Ansicht verkünden zu müssen? Hier auf diesem Starr-Planeten hatten sie eine Niederlassung. Nicht dass dort ein Starr jemals hingehen würde.
    Stapel von Kisten erstreckten sich bis jenseits des Lichtkreises, und in ihrer Mitte thronte der schwarze Schatten des Stützpfeilers. Sein Sockel war drei Meter breit, und als John den Kopf in den Nacken legte, um zu sehen, wo er die Decke berührte, konnte er die Dunkelheit nicht weit genug mit Blicken durchdringen. Er würde mehrere Sprengsätze benötigen.
    Entschlossen setzte sich John in Bewegung.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er seine Arbeit beendete und zurückkehrte.
    Zoggalt kauerte immer noch am Boden und umklammerte seinen Arm.
    »Du bist wirklich zu gar nichts zu gebrauchen.« Die Worte klangen selbst in seinen Ohren halbherzig. Wenn er sich vorstellte, sein Arm würde so aussehen …
    Verdrossen suchte John die Taschen des kleinen Starr nach weiteren Reagenzgläsern ab und kippte Säure über die Leichen der beiden Wächter. Dann zog er Zoggalt auf die Füße, obwohl dieser bei jeder Bewegung vor Schmerz wimmerte.
    »Es hilft nichts, wir müssen hier wieder raus.«
    Der kleine Starr nickte, schleppte sich neben John her, den Weg zurück, den sie gekommen waren. John behielt ihn mit grimmiger Miene im Auge. Diese Unternehmung war nicht so gut gelaufen, wie er gehofft hatte. Doch selbst wenn es ihm nicht gelingen sollte, die restlichen Sprengladungen anzubringen, würde der Konsensdom bald nichts weiter sein als eine rauchende Ruine.
    Schließlich waren sie nur ein Vorkommando.
    Dieser Gedanke brachte nun doch wieder ein Grinsen auf seine Lippen.
    Er schaute auf den kleinen Armbandchronometer an seinem Handgelenk, dachte an profane Dinge wie ein gutes Mittagessen, das er noch rechtzeitig einnehmen wollte – und ahnte nicht im Geringsten, dass es dazu längst schon zu

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