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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der Rotschopf. »Keine sichtbaren Schäden. Auf dem Energiescan hat sich bei der Fern-Erfassung ein kurzer Ausschlag gezeigt. Seither ist die Linie konstant bei Null. Da lebt nicht einmal mehr eine Mikrobe, wenn Sie mich fragen.« Commander Austen drehte sich zu Cody um und grinste. »Aber irgendwie fühle ich mich mit dem Kasten verbunden.«
    »Fühlen Sie sich auch so alt?«, meldete sich Jennifer Black Fox aus dem Hintergrund. Die Chefingenieurin und Herrin des Maschinenraums hatte sich ausnahmsweise ebenfalls auf die Brücke begeben, um das antike Fundstück über den Großbildschirm zu begutachten.
    »Wenn Ihre Verbundenheit keinen weiterführenden Kern hat, wäre es schön, wenn Sie Ihre Späße auf später verschieben und mit dem Bericht fortfahren könnten«, ergriff nun Dana Frost das Wort. Die Kommandantin machte mit ihrer so kühl tadelnden Art ihrem alten Ruf alle Ehre.
    Doch Jake Austen ließ sich wie üblich wenig einschüchtern. Er grinste breiter, deutete mit dem Zeigefinger auf das projizierte 3D-Bild des Wracks und dann auf sein Haar, als hätte diese Geste allein schon die Antwort gebracht. »Der Name, ich habe an seinem Heck den ID-Code des Frachters entdeckt und entschlüsselt. Darf ich vorstellen?«
    Der Ortungsoffizier machte eine lapidare Begrüßungsgeste. »Das hier ist die RUFUS III, Handelsfrachter im Besitzer von Elron Ebby di Pray. Oder mittlerweile wohl eher, in der Hand seiner Kinder und Kindeskinder.«
    »Jungendfreunde von der Wega?«, hakte die Technikoffizierin nach. »Ein Cousin? Oder was hat es mit Ihrem Innigkeitsgefühl auf sich?« Mit ruhigen Bewegungen schob sie sich eine lose Strähne zurück in ihre aufwendige Hochsteckfrisur, die sich andere Frauen wohl nur zu ihrer Hochzeit angetan hätten.
    »Rot«, antwortete Jake mit einem verschmitzten Lächeln. »Rufus heißt übersetzt Der Rote . Zumindest wenn man sich in der Sprache des antiken Roms auskennt.«
    Jenny Black Fox verengte ihre Mandelaugen zu Schlitzen. »É-mâ-sèhave! Wissen Sie, was das heißt, Commander?«
    »Ich glaube, dass können wir uns alle auch ohne Cheyenne-Sprachkenntnisse denken«, ging Dana Frost ein weiteres Mal dazwischen.
    »Danke für die unterhaltsame Unterrichtsstunde und Ihren Bericht, Commander Austen«, meinte Cody. »Aber so wahrscheinlich Ihre Einschätzung auch sein mag, dass wir an Bord der RUFUS III niemanden mehr finden werden, irgendetwas war da. Etwas, dass einen messbaren Energieimpuls ausgesendet hat. Und da sich die Bezeichnung Etwas schlecht in einem Lagebericht macht, werden wir der Sache wohl besser auf den Grund gehen.«
    Der sarkastische Seitenhieb zeigte Wirkung. Jake und Jenny strafften sich fast gleichzeitig, und Cody glaubte im Mienenspiel der Kommandantin ein leichtes Schmunzeln zu entdecken.
    »Jawohl, Captain«, erwiderte der Ortungsoffizier knapp und ließ mit einem Tastendruck ein Rastermodel über der Abbildung des Frachtraumers erscheinen. »Die Systeme haben die Quelle des einmaligen Impulses nachträglich durch die Winkelberechnung lokalisiert. Genau genommen war es ein Hauptimpuls, gefolgt von ein paar abgeschwächten Echos, die sich anschlossen. Der Ausgangspunkt lag genau hier.«
    Als Jake ein weiteres Touchfeld berührte, flackerte für einen Moment das Licht, die Gitterliniengrafik der RUFUS III flimmerte, dann wurde die Bildschirmwand dunkel und mit ihr die gesamte Brücke.
    »Was ist denn jetzt los?«, rief Jenny Black Fox, eilte an die Seite des Ortungsoffiziers und schob seine Hände grob von der Konsole.
    Cody spannte die Kiefer an und griff mit beiden Händen nach den Armlehnen seines Sessels. »Commander Black Fox, Ihr Platz ist ab jetzt wieder im Maschinenraum. Schalten Sie auf Notenergie-Versorgung um und gehen Sie der Ursache des Problems auf den Grund. Und das alles bitte so schnell wie möglich.«
    »Und wenn Sie schon dabei sind, dann überprüfen Sie gleich die Trainingsgeräte im Fitnessraum«, fügte Dana Frost trocken an. »Die haben mich heute Morgen mehr Nerven als Schweiß gekostet.«
    Cody horchte auf. »Darüber bin ich noch gar nicht informiert worden«, äußerte er ruhig. »Hat man die entsprechende Fehlermeldung nicht an mich weiter geleitet?«
    »Es gab keine Fehlermeldung, Captain Mulcahy«, erwiderte Dana Frost ruhig. »Wegen eines bockenden Spinning-Gravitrons sah ich keinen Anlass, Alarmstufe rot auszurufen.« Dana hatte es so freundlich gesagt, dass Cody nicht das Gefühl hatte, die Commodore der STERNENFAUST wolle sich über

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