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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der Solaren Welten, und seine Sendung Zeitgeschehen hinterfragt hatte immense Einschaltquoten.
    »Ich kann Ihre Zweifel verstehen, Mister Frohike. An Ihrer Stelle würde ich vermutlich ebenso denken.«
    »Sehen Sie hier rüber, Mister Hilleboe!« Frohike wies auf die rechte Bürowand, in der an die zehn Monitore eingelassen waren, auf denen tonlos die unterschiedlichsten Kanäle flimmerten. »Solar News, GNA-News, EBC-News und auch die Nachrichten meines Senders – kein neuer Planet, Mister Hilleboe. Kann so eine verdammt große Kugel unbemerkt bleiben?«
    »Auf Dauer vermutlich nicht. Aber im Augenblick versucht die Regierung und die GalAb alles , um diesen Planeten geheim zu halten. Ihr Sender, Mister Frohike, hat heute Morgen von Star-Corps-Manövern auf Höhe der Venusbahn berichtet – die Venus befindet sich im Augenblick jenseits der Sonne, dort wo dieser verdammte Planet materialisiert ist! Ein unangemeldetes Star-Corps-Manöver, Mister Frohike! Gibt Ihnen das nicht zu denken?«
    »Kam schon mal vor, Mister Hilleboe. Aber beruhigen Sie sich bitte. Selbst, wenn Ihre Geschichte nur – sagen wir mal – wundervoll erfunden ist, können wir vielleicht was draus machen.«
    »Das reicht. Ich bin keiner Ihrer debilen Schlafwandler, die behaupten, der Christophorer-Orden bestehe aus Geistwesen! Ich habe diese Planeten gerammt, und mein Freund ist dabei draufgegangen!«
    Anna, die neben Alwin saß, zuckte zusammen.
    »Aber ich kann mir weder Ihren Gleiter noch Ihren verstorbenen Freund ansehen – ist das richtig, Mister Hilleboe?«
    »Ich sagte Ihnen ja bereits, dass die GalAb ihre Finger im Spiel hat.«
    Melvyn Frohike seufzte verhalten.
    »Wieso überzeugen Sie sich nicht einfach selbst von meiner Geschichte? Wollen Sie sich die größte Story Ihres Lebens entgehen lassen, Mister Frohike?«
    »Was meinen Sie?«
    »Wir schnappen uns einen Ihrer interplanetaren GBN-Gleiter und fliegen dorthin. Und dann werden Sie mit eigenen Augen sehen, wovon ich spreche.«
    »Wenn Sie meine Zeit verschwenden, Hilleboe …«
    »Ich schwöre bei meinem toten Freund Jan Theodopolos, dass ich die Wahrheit sage.«
    Wieder seufzte Frohike. Er blickte auf seinen Chronometer.
    »Ich weiß zwar nicht, warum ich das tue – aber kommen Sie beide morgen früh um zehn Uhr zum Indira-Bergstrom-Spaceport. Ich werde einen Gleiter startklar machen lassen.«
    »Sie werden es nicht bereuen, Mister Frohike!«
     
    *
     
    Sedna, Far-Horizon-Forschungsakademie, aus dem Tagebuch Professor Paul Moynihans
     
    21. Januar 2272
    Seit vier Tagen ist die Abteilung Medizinischer ABC-Schutz jetzt abgeriegelt .
    Über Sicherheitsschleusen versorgen wir die Eingeschlossenen mit allem Notwendigen, in erster Linie mit Nahrung, Getränken, Wärmedrohnen und Kleidung. Es sind insgesamt 58 Wissenschaftler, Assistenten und Laborhelfer, die die Abteilung nicht rechtzeitig verlassen konnten. Ben ist unter ihnen, und ich kann nicht aufhören, mir Vorwürfe zu machen, dass ich ihn nicht im letzten Moment herausgeholt habe. Ich weiß, dass diese Vorwürfe irrational sind, denn ich hätte vom Standpunkt der Vernunft aus nicht anders handeln können. Dennoch schweigt mein Gewissen nicht, so unrecht es auch hat … Es plagt mich, und ich kann nichts dagegen tun.
    Dass meine Gewissensnot irrational ist, sehe ich auch daran, dass sich bestätigt hat, was ich befürchtete: Die modifizierten Bruoor-Erreger konnten entweichen und haben die gesamte Abteilung kontaminiert. Ben teilte mir per Hauskommunikation mit, dass die entsetzliche Detonation Teile der Decke zum Einsturz brachte und den Bruoor-Behälter im Versuchsraum zerstörte. Wir hatten riesiges Glück, dass die eingezogene Schutzdecke nicht ebenfalls beschädigt wurde. Das über der Abteilung liegende Stockwerk hat zwar große Zerstörungen davongetragen, doch wiederholte Messungen haben bestätigt, dass keine Luft aus unserer Abteilung nach oben entweicht. Was allerdings nicht heißt, dass vor dem Hochfahren des Schutzwalls nicht einige Bruoor-Bakterien entkommen konnten. Messungen, die ich durchführte, mussten naturgemäß ungenau bleiben, da nicht ausgeschlossen ist, dass in einem so großen Volumen eine Anzahl von nur wenigen Bakterien übersehen werden kann.
    Deshalb habe ich in den vergangenen vier Tagen – nach Absprache mit Jennings – mehrfach einen starken EMP-Erzeuger zum Einsatz gebracht, um die Bruoor-Bakterien abzutöten. Dass wir hierdurch wichtige und auch teure Elektronik zerstört haben, mussten wir

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