Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
»Denkt daran, Leute.
Zwei Soldaten rücken vor und überwältigen den Händler. Einer schnappt sich die von Captain Mulcahy beschriebenen Geräte und deaktiviert die Armfesseln der Gefangenen, wie es uns von ihm demonstriert wurde.«
Dank des bioneuralen Chips hatte sich Captain Cody Mulcahy an jedes Detail exakt erinnern können. Er hatte bei der Deaktivierung von Private Mattis Fessel genau aufgepasst und jeden Schritt verfolgt. Daher war er in der Lage gewesen, dem medizinischen Team genau zu erklären, wie sie die Morax-Fesseln wirkungslos machen konnten. Für das Entfernen der Fesseln war später noch Zeit. Hauptsache, sie funktionierten nicht mehr.
»Der Rest sichert nach allen Seiten und schnappt sich unsere Leute, sobald die Käfige am Boden sind. Viel Glück! Start in fünf, vier, drei, zwei, eins – Zugriff!«
Wieselflink schnellten die Männer auf die Stände zu, drängten sich zwischen stämmigen Morax-Beinen, Kenoor-Tentakeln und Aufbauten hindurch.
George fixierte den Händler, der ihnen Private Mattis »verkauft« hatte. Zwei Privates rückten vor und drängten den Morax in den Hintergrund, während er selbst nach vorne in den privaten Bereich des Standes vorstürmte und Ausschau nach dem Gerät hielt, das der Captain ihnen beschrieben hatte. Der Rest des Teams sicherte nach hinten.
Protestierendes Gebrüll erklang in den Reihen der Kunden.
Yefimov hörte das Sirren von Monoklingen, die aktiviert wurden. Glücklicherweise war der Zugriff so schnell erfolgt, dass die Händler selbst nicht mehr reagieren konnten und sich zwei Gauss-Gewehr-Mündungen gegenübersahen.
Verdammt, wo ist das Ding? Die Augen des Colonel wanderten durch den Verschlag, aber er konnte es nicht entdecken. Alles, was er sah, waren verschiedene Behälter mit ertauschten Gegenständen und Waffen sowie so etwas Ähnliches wie eine Geldkassette, aus der Metallmünzen hervorquollen. Von der Fernsteuerung keine Spur.
Er warf einen Blick nach hinten. Der Morax-Händler brüllte unwillig, wagte es aber nicht, sich zu rühren. Da sah George es: Die Fernsteuerung hing am Gürtel des Weltraumbarbaren!
Da kann ich ja lange suchen!
»Achtung: Gerät befindet sich direkt am Subjekt!«, meldete er vorsorglich an seine Einsatz-Kollegen. Dann sprang er zu dem Händler hinüber, griff sich, den abwehrenden Klauen des Hünen ausweichend, die Fernsteuerung und ging auf Abstand. Seine Finger flogen über die Tasten.
Vor dem Stand erklangen die ersten Schüsse aus Nadlern und Gauss-Gewehren. Der Lärm nahm schlagartig zu.
Nur Augenblicke später senkten sich die ersten Käfige von der Decke herab. Die Türen der schwebenden Gefängnisse schwangen noch in der Luft auf. Erste Sklaven, die wohl bemerkt hatten, was dort unten im Gange war, sprangen aus geringer Höhe auf den Boden der Markthalle und suchten das Weite. Die Crew-Mitglieder der STERNENFAUST wurden von Marines in Sicherheit gewunken oder gezogen.
»Vollzug! Fesseln deaktiviert und Käfige abgesenkt!«, meldete Yefimov. »Status, Männer!«
»Vollzug!«, erklang die Stimme von Corporal Cimino. Nur wenige Sekunden später bestätigte auch Corporal Masukawa den Erfolg seines Vortex-Teams.
»Alles klar! Sammelt unsere Leute ein, und dann nichts wie raus hier!«
Der Sklavenmarkt war zu einem einzigen großen Chaos avanciert.
Morax rannten mit gezückten Klingen hinter flüchtenden Sklaven her, die alles und jeden aus dem Weg stießen, was ihnen in die Quere kam. Marines sammelten die entführten und teilweise entkräfteten Crewmitglieder der STERNENFAUST zusammen und dirigierten sie Richtung Ausgang. Das Cypher-Team meldete zwei Verluste, aber Yefimov sah auch rund ein Dutzend toter oder verletzter Morax in den sich leerenden Gängen. Jeder, der nicht bereit war zu kämpfen – also alle Nicht-Morax , durchzuckte es George zynisch – drängte zu den Ausgängen.
Dem Colonel konnte das nur recht sein. Der Rückzug würde in der entstandenen Unruhe besser gedeckt sein.
Das Berserk-Team zog sich auf die Startposition zurück.
George Yefimov erkannte mit Freude, dass Commodore Dana Frost es ebenfalls zu ihnen geschafft hatte. »Danke, Colonel!«, rief sie über den Lärm hinweg, und der Marine sah sie säuerlich lächeln. »Hatte mich schon gefragt, wann Sie endlich auftauchen!«
»Gut Ding will Weile haben!«, meinte er grinsend, und befahl den Rückzug durch den Haupteingang.
Sie hatten gerade das Schott passiert und versuchten, sich im Gedränge zu orientieren, als ein
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