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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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vage. Publius sah, dass sein Sohn immer noch verzagt war.
    »Also lausche, Aemilius! Nachdem Gott das Universum geschaffen hatte, bedurfte er der Ruhe. Stelle dir vor, Aemilius – Gott schuf das ganze Universum, all die Sterne, die du am Abendhimmel siehst! Eine solche Tat erfordert Kräfte, größer, als man sie sich vorstellen kann. Gott war erschöpft, doch frohlockte er ob der strahlenden Sterne und funkelnden Planeten. Alles war in Bewegung und erfreute das Auge Gottes.«
    »Doch das Leben fehlte …«, fuhr Aemilius leise fort.
    »Ja, das Leben fehlte. Wie ein kunstreiches Uhrwerk bewegte sich das Universum, doch Gott erkannte, dass er alleine war. So blickte er auf sein Werk und suchte nach dem allerschönsten Planeten, den er geschaffen hatte. Schließlich fand er ihn – eine blau strahlende Kugel. Er gab ihr den Namen Terraa und ließ wimmelndes Leben auf ihr entstehen. Doch das wimmelnde Leben vermochte nicht, die Schönheit des Universums zu erkennen. Gottes Werk, das ihn so viel Kraft gekostet hatte, blieb ihm verborgen. Da erschuf er Wesen, die genauso aussahen wie wir und vielleicht immer noch so aussehen. Er nannte sie Nauti , und sie waren die einzigen Wesen im ganzen Universum, die Gottes Kraft und Herrlichkeit erkannten.«
    »Manche sagen, Vater, dass die Nauti dort oben auf Halos minor wohnen.« Aemilius wies mit seiner kleinen Hand über den Horizont, wo ein beeindruckender graublauer Himmelskörper stand. Der atmosphärische Dunst ließ den Planeten verwaschen erscheinen.
    »So sagen manche, Aemilius, doch die Priester wissen es besser. Gott erschuf die Nauti nicht auf Halos minor, sondern auf Terraa, einem Planeten, der unvorstellbar weit weg um seine Sonne kreist. Dort leben die Nauti vielleicht noch immer. Doch damals, vor sehr langer Zeit …«
    »… sah Gott auf die Absonderlichen und versicherte sie seiner Liebe«, fuhr Aemilius fort und benutzte exakt die Worte, die Publius hatte sagen wollen. »Was ist mit denen, Vater, die behaupten, die Absonderlichen sei eine falsche Bezeichnung, und es müsse heißen die Herausragenden ?«
    »Vielleicht ist beides richtig, Aemilius. Warum sollten die Absonderlichen nicht auch die Herausragenden sein? Gott jedenfalls sah mit Liebe auf sie und gab ihnen einen eigenen Namen – die Exinauti . Und er schickte die Geister jener verstorbenen Nauti zu ihnen, die zu Engeln geworden waren. Die Engel aber umschlangen die Exinauti und nahmen sie mit sich. Gott wollte den Exinauti eine eigene Welt geben, und so wurden sie von den Engeln hierhin nach Halos major gebracht, wo sie eine neue Heimat fanden. Und sie waren fruchtbar und mehrten sich, und nahmen den Planeten in Besitz. Es folgte Generation auf Generation, mein Großvater zeugte meinen Vater, und dieser zeugte mich; und ich zeugte dich, Aemilius. Und du wirst, wenn die Zeit gekommen ist, auch einen Sohn zeugen, und so wird das Haus Nakamaatis auch in Zukunft Bestand haben und erblühen.«
    »Doch will Gott nicht auch, dass die Exinauti in Frieden miteinander leben?«
    »Vielleicht, Aemilius. Vielleicht ist auch dies Gottes Wille.«
     
    *
     
    Das Grollen und die Detonationen waren verebbt. Kangaara saß still in ihrem Sessel und hatte die Augen geschlossen. Turanor vermutete, dass sie eingenickt war.
    Er ließ seinen Kopf in den Nacken gleiten.
    Die Decke des Landhauses wies bizarre Formen auf, denn es war aus Kelaari erbaut. Dieses biologische Baumaterial stammte von Helemaii’nu und gedieh auch hier auf Inyaan hervorragend. Nach der Formung eines Gebäudes durch einen spezialisierten Alendei-Arbeitskreis wuchs das grauweiße Kelaari noch einige Zeit weiter, ehe es fixiert werden konnte. Diese Auswüchse wurden in der Regel so belassen, wie sie entstanden waren, da die Tradition der Alendei auf die Achtung des Lebens ausgerichtet war.
    So blickte Turanor nun auf die wurzelartigen Auswüchse, die sich über die Zimmerdecke zogen und ihr ein Muster verliehen, das zur Meditation einlud. Doch es wollte Turanor nicht gelingen, sich fallen zu lassen.
    Was geschah jetzt in der Hauptstadt Inyaatar? Diese Frage beherrschte Turanor. Einige Momente lang spielte er mit dem Gedanken, seine mentale Abschottung vorsichtig zu öffnen und seine geistigen Fühler auszustrecken. Doch er verwarf diese Idee sehr schnell wieder. Falls Yonar in der Stadt war, was Turanor als sicher annahm, würde ihn sein ehemaliger Freund, mit dem er Kindheit, Jugend, Schul- und Ausbildungszeit verlebt hatte, sofort erspüren. Und dies

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