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Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Titel: Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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legte auch Jenny den Raumanzug an.
    »Wie kommen die Kridan nur in den Besitz dieser Waffe?«, fragte der dunkelhäutige Kommunikationsoffizier. »Wenn alle Prototypen zerstört wurden, hätte das niemals passieren dürfen.«
    » Wenn es die Kridan waren«, antwortete Jenny. »Vielleicht wurden sie auch nur Opfer dieser Waffe, und die STERNENFAUST untersuchte das Phänomen. Und das All ist groß. Die, die damals die Kolonie im Allister-System vernichteten, leben vielleicht noch. Wir Menschen sind nicht die einzigen Bewohner der Galaxis, die in der Lage sind, die galaktischen Rätsel zu lösen.«
    Sie betraten die Notausstiegsluke. Jenny betätigte den Öffnungsmechanismus. Die innere Luke schloss sich. Dann war vor ihnen freier Weltraum. Beide nahmen sich an der Hand, stießen sich ab und glitten ins Nirgendwo davon. Das Shuttle blieb zurück.
    »Was ist an Bord der STERNENFAUST nur geschehen?«, murmelte Max Brooks. »Glauben Sie, die STERNENFAUST ist Opfer dieser Schmelze geworden?«
    »Das«, erwiderte Jenny müde, »ist leider sehr wahrscheinlich.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, 28. September 2272, 17.10 Uhr, Brücke
     
    »Sie haben mich überzeugt«, stieß Dana hervor.
    Der Kridan hielt für einen Moment den Kopf schief, dann sagte er: »Wie darf ich das verstehen?«
    »Wir sind Ungläubige. Es ist gleichgültig, ob wir unser leeres Leben in dieser Realität oder im Nichts verbringen.«
    Sirun-Tar blickte sie schweigend an.
    »Das heißt, wenn noch ein einziges Mitglied meiner Besatzung verletzt wird«, fügte Dana hinzu, »wenn noch ein einziges Mitglied stirbt, wird dieses Schiff hier im HD-Raum seine Fahrt stoppen. Ihre Mission wäre gescheitert. Sie können dann hier, im Gottlosen Raum, auf die Begegnung mit Ihrem Schöpfer warten. Doch außer dem sinnlosen Tod einer Schiffsbesatzung werden Sie dann wohl nichts vorzuweisen haben.«
    »Eine unreife Trotzreaktion«, stellte Sirun-Tar fest. »Was glauben Sie, wird geschehen, wenn ich die ersten Geiseln exekutiere? Wenn ich einen nach dem anderen töte. Wie lange wird es dauern, bis Sie nachgeben? Wie lange, bis Ihnen die übrigen Offiziere nicht mehr folgen?«
    »Die Besatzung dieses Schiffes wird meine Befehle ausführen.«
    »Das würde mein Bild über die Schnabellosen ändern«, stellte Sirun-Tar fest. »Doch so wird es nicht kommen. Ihr Gottlosen fürchtet den Tod. Ihr fürchtet euch vor dem Nichts, das euch erwartet.
    Das ist eure größte Schwäche. Eure Furcht vor dem Tod gab uns die Macht über dieses Schiff.«
    »Diese Macht endet jetzt und hier!«
    »Meine Leute folgen mir in den Tod. Ihre auch? Wir sterben für unseren Glauben. Wofür sterben Sie?«
    »Für unsere Freiheit. Lieber sterben wir, als uns weiter einem Tyrannen zu beugen.«
    »Ein paar Ihrer Offiziere werden vielleicht loyal sein. Sie werden mit Ihnen in den Tod gehen wollen. Doch dann gibt es andere. Sobald jene in die Mündung eines Grasers starren, der nur Augenblicke zuvor einen Kameraden getötet hat, werden sie nachgeben. Sie werden tun, was von ihnen verlangt wird. So ist es immer. Die Ungläubigen sind feige und haben keine Ehre.«
    »Feige und ehrlos ist es, grundlos zu töten«, entgegnete Dana.
    »Nun gut!«, erwiderte Sirun-Tar. »Ich bin bereit, es darauf ankommen zu lassen. Wenn der einzige, wahre Gott mich auf ein Schiff voller Schnabelloser geschickt hat, von denen jeder einzelne furchtlos dem Tod ins Auge blickt, sehe ich dies als ein Zeichen. Ein göttliches Zeichen, diese Mission zu beenden.«
    »Wenn Ihre Mission scheitern soll, weil Ihnen der sinnlose Tod eines Ungläubigen mehr wert ist als das angeblich so göttliche Ziel, dann kann Ihre Mission keine allzu große Bedeutung haben.«
    Sirun-Tar rieb seine Schnabelhälften aneinander. Fast glaube Dana, er würde grinsen. »Sie sprechen mit der gespaltenen Zunge des Ungläubigen«, sagte er. »Doch erneut unterschätzen Sie meine Intelligenz, Kommandantin. Ich erkenne nun: Sie versuchen noch immer, mich von meinem Vorhaben abzubringen, weil Sie sich verzweifelt an Ihr jämmerliches Leben klammern. Sie haben sich nun selbst mit Ihrer durchschaubaren Taktik verraten. Daher werden Sie die erste sein, welche vom Leben ins Nichts wechselt. Leider werden Sie daher nie erfahren, ob Ihre Vermutung stimmt. Ob Ihre Crew wirklich bis zum Ende loyal zu Ihnen und Ihren leeren Idealen hielt.«
    Der Kridan hob die Waffe.
    »Rücksturz in den Normalraum in drei, zwei, eins«, erklang die Stimme von Joelle Sobritzky. »Eintritt in den

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