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Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung

Titel: Sternenfaust - 167 - Tag der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ein Todesurteil aussprechen?«
    »Wenn Sie dazu nicht fähig sind, hätten Sie nie Kommandantin eines Schiffs werden dürfen.« Sirun-Tar wandte sich von Jane ab und stakste langsam zum Kommandobalkon. »Das Leiten eines Raumschiffs bringt diese Verantwortung mit sich. Ich selbst musste schon viele meiner Krieger in die Hand des Schöpfers übergeben. Sie gehen zu Gott.« Der Kridan schien sich umzublicken. »Ihre Offiziere dagegen sind Ungläubige. Daher kann ich verstehen, dass es Ihnen schwerfällt, jemanden auszuwählen. Seine Seele wird im Nichts vergehen. Dabei versichere ich Ihnen: Für einen Ungläubigen ist es gleichgültig, ob er lebt oder tot ist. Sein Leben ist ohnehin von sinnloser Leere erfüllt.«
    »Auf keinen Fall werde ich eines meiner Besatzungsmitglieder zum Tode verurteilen!« Commodore Frost war außer sich. Die sonst so beherrschte Kommandantin stand offensichtlich kurz davor, Sirun-Tar den dünnen Hals umzudrehen.
    Jane war noch immer schwindelig. Aus dieser Situation gab es keinen Ausweg. Der Kridan würde entweder sie oder ein anderes Besatzungsmitglied töten.
    »Es ist Ihre Entscheidung, Commodore«, klackerte Sirun-Tar. »Treffen Sie eine Wahl«, der Kridan legte eine Pause ein, »oder ich werde drei Ihrer ach so unersetzlichen Offiziere erschießen.«
     
    *
     
    28. September 2272, 17.01 Uhr, Shuttle SF-6, zwischen den Trümmern
     
    Das Trümmerstück maß vier auf acht Meter.
    Es war einmal mehr den beeindruckenden navigatorischen Fähigkeiten von Lieutenant Commander Max Brooks zu verdanken, dass sie es an Bord hatten nehmen können.
    Und das Ganze ohne einen Kratzer am Shuttle , dachte Jenny. Unser Kommunikationsoffizier macht am Ende noch unserer Navigatorin Konkurrenz.
    Sie war unruhig. Normalerweise fanden heute die Entspannungsübungen mit Logan Collister statt. Ihr Stellvertreter im Maschinenraum musste sich stattdessen allein mit allerlei Problemen herumschlagen. Wo immer das Schiff jetzt auch ist , dachte Jenny.
    In ihrer Zeit an Bord der STERNENFAUST hatte sie bisher nicht viele Freunde gefunden. Das war es wohl auch, weshalb ihr in den vergangenen Tagen immer wieder ihre Familie durch den Kopf ging. Seit sie Logan kannte, hatte sich das jedoch verändert. Es tat gut, mit jemandem über die neuesten technischen Entwicklungen zu sprechen. Die Meditationsübungen taten ihr Übriges. Der Alltag an Bord der STERNENFAUST brachte zwangsläufig, wie an der momentanen Situation unschwer feststellbar, eine Menge Stress mit sich.
    »Druckausgleich eingeleitet«, holte die Stimme von Max Brooks sie wieder in die Gegenwart.
    »Dann bin ich mal gespannt«, sagte Jenny. Erneut überflog sie die Daten auf dem Handscanner. »Irgendwo habe ich diese verdammte Zusammensetzung schon mal gesehen. Aber ich komme einfach nicht drauf.«
    Brooks nahm eine letzte Schaltung vor. »Die Suche in der Datenbank hat auch kein Ergebnis zurückgeliefert?«
    Jenny schüttelte den Kopf. »Bisher nicht. Aber ohne eine Verbindung zum Computer der STERNENFAUST haben wir sowieso nur auf einen Bruchteil der Informationen Zugriff. Es ist also sogar wahrscheinlich, dass wir auch weiterhin nichts finden werden.«
    »Das Trümmerstück selbst liefert uns möglicherweise die Antwort«, verlieh der Offizier seiner Hoffnung Ausdruck.
    »Dazu haben wir uns schließlich die ganze Mühe gemacht.« Jenny nickte. »Also gehen wir an die Arbeit.«
    Jenny aktivierte die Wandsensoren. Die aktuellen Handscanner waren gut, boten aber trotzdem deutlich weniger Leistung als der größere Scanner im Schott. Dieser konnte Reststrahlung, Bakterien und Keime ebenso bestimmen wie Gifte in der Luft. Gerade wenn ein Außenteam von einer fremden Welt zurückkehrte, hatte das schon etliche Leben gerettet. Denn allzu schnell wurden schädliche Viren oder Gifte mit in das Shuttle gebracht.
    In vorliegendem Fall zeigte der Scanner jedoch lediglich jene mysteriösen Strahlungswerte, die sie auch schon von Weitem angemessen hatten. Zwar in deutlich erhöhter Konzentration, doch für Menschen immer noch ungefährlich.
    »Ich werde aus diesen Werten einfach nicht schlau«, murmelte Jenny. Ihre innere Unruhe nahm drastisch zu. »Die Deuterium- und Tritiumwerte deuten auf Rückstände einer Fusion hin. Aber dazu sind sie viel zu gering.«
    »Ha, ich erinnere mich«, ertönte es aus dem vorderen Bereich des Shuttles.
    »Na wenigstens einer von uns«, erwiderte Jenny leise. »Und an was genau?«, fügte sie lauter hinzu.
    »Die Kaskadenpolymere«,

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