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Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihnen doch eine Möglichkeit geboten, wieder aktiv die mentale Heilkunst zu praktizieren!«
    »Sie leben völlig in der Vergangenheit!« , entgegnete Kamtannoyar mit an die Schläfen gelegten Handflächen. »Die Welt der Erinnerung ist für sie realer geworden als die Wirklichkeit – diese scheint ihnen eher wie ein unangenehmer Traum zu sein. Ich bezweifle, ob sie, da sie doch Greise geworden sind, überhaupt noch eine Heilung durchführen könnten.«
    »Und du, Kamtannoyar?« , rief Kangaara. »Du lebst doch nicht in dieser Vergangenheit!«
    »Doch, das tue ich« , entgegnete der Heiler. »Nur habe ich den Bezug zur Wirklichkeit nicht so vollständig verloren wie die Hohen Priesterlichen Heiler.«
    »Und deshalb könntest du, wenn du wolltest, auch noch eine Heilung durchführen, Kamtannoyar!« , rief Kangaara. »Ist es nicht so? Wäre es dir nicht möglich?«
    »Ich habe seit fünfzig Jahren keine Heilung mehr durchgeführt. Und selbst damals hatte ich nur wenig Erfahrung …«
    »Kamtannoyar!« , rief Kangaara. »Ich bitte dich, es zu versuchen! Sieh auf Izanagi! Der Bruder Turanors wacht vielleicht nie mehr auf! Du, Kamtannoyar, bist unsere einzige Hoffnung!«
    »Die Hohen Priesterlichen Heiler haben es untersagt.«
    »Was bedeuten sie dir?« , rief Kangaara. »Du selbst sagtest, dass sie der Wirklichkeit entflohen sind. Doch du, Kamtannoyar, bist ihnen nicht gefolgt – zumindest nicht so weit, dass du kein Auge, Sinn und Erbarmen mehr hättest für die wirkliche, existierende Not! Willst du denn tatsächlich behaupten, dass du an den Willen dreier Greise, die sich längst aus der Wirklichkeit verabschiedet haben, gebunden bist?«
    »Nein, dies wäre wohl verrückt … Aber ich weiß nicht, ob ich es noch kann …«
    »Wenn du erst mit den Vorbereitungen des Rituals beginnst, wird sich dann nicht wieder alles einstellen? Bedenke doch, Kamtannoyar, wie wenigen der Deinen du helfen konntest, nachdem du Jahre der Ausbildung absolviert hattest! Vielleicht ist es das letzte Mal, dass mental Erkrankte dich um deine Hilfe ersuchen – schlage diese Bitte, geäußert in tiefster Not, nicht aus, Kamtannoyar!«
    »Ich kann meine Zweifel nicht unterdrücken, Kangaara. Nach dieser langen Zeit ist es ein Risiko. Was sagt Turanor selber dazu?«
    »Ich will es wagen, Kamtannoyar. Unbedingt! Ich scheue kein Risiko, denn alles ist besser, als Izanagi in diesem erbarmungswürdigen Zustand zu sehen.«
    Kamtannoyar hatte wieder die Handflächen an seine Schläfen gelegt, da Turanors verstärkte Mentalimpulse schmerzten.
    »Die Zeit wäre günstig, denn Iskandar wird morgen strahlen …« , sinnierte Kamtannoyar und ließ seine Hände langsam an den Wangen herabgleiten.
    »Was bedeutet das?« , wollte Kangaara wissen.
    »Iskandar ist instabil, was zwar einen Nachteil für diese Welt darstellt, aber von Vorteil für unsere medizinische Kunst ist. Wir erleben immer wieder gewaltige Sonneneruptionen, die riesige Mengen an ultravioletter Strahlung freisetzen – wer dann keinen Schutz gefunden hat, wird bei lebendigem Leibe gebraten. Ihr werdet sicher die Schleichenden Fächer bemerkt haben.«
    »Die kriechenden Bäume!«
    »Richtig. Sie schützen sich, indem sie ihren Fächer schließen und nahe aneinander rücken. So sind dann nur die hornbeschichteten Unterseiten der Blätter der Strahlung ausgesetzt – was dort weggebrannt wird, kann in wenigen Tagen wieder aufgebaut werden. Die sehr jungen Schleichenden Fächer nun sind so empfindlich, dass sie die Vorboten einer bevorstehenden Eruption wahrnehmen. Die Anzahl der bereits geschlossenen Jungfächer, die ich heute am frühen Morgen zählte, gibt mir die Gewissheit, dass die nächste große Eruption Iskandars morgen stattfinden wird.«
    »Doch du sagtest, die UV-Strahlung sei gefährlich – wie kann sie dir da von Nutzen sein?«
    »Das Kuppeldach des Doms der Heilung besitzt Öffnungen, durch welche die UV-Strahlung eintritt. Sie wird benötigt, um die Beta-Carboline eines Breis aus der Ban’caapi-Pflanze anzuregen. Ohne diese fluoreszierende Substanz, die ich den Patienten injizieren muss, ist keine Heilung möglich!«
    »Und der Ausbruch findet morgen sicher statt?«
    »Ja. Und die Zeit drängt. Habt ihr das Kuppeldach gesehen? Es ist über und über mit Funaara-Moos bewachsen. Als Erstes müsste ich zumindest eine der Öffnungen freibekommen …«
    »Wir helfen dir!« , rief Kangaara enthusiastisch. »Kommt, Kamtannoyar und Turanor – lasst uns sofort an die Arbeit

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