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Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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wieder aufzulösen! Wir können Geister verschmelzen und sogar den lebendigen Geist aus einem sterbenden Körper retten! Doch wir entscheiden auch , wem wir unsere heilenden Kräfte schenken!«
    Turanor wurde langsam schwindelig. Das Gedanken-Reservoir der Priesterschaft schien um ihn herumzuwirbeln. Was er sah, waren Rituale der mentalen Heilung. Kranke Alendei lagen auf kunstvollen Gestellen; an jedem Pfosten ragte eine brennende Kerze in die Höhe. Der süßliche Duft schwelender Trockenpflanzen stieg ihm in die Nase, überall im Raum standen breite Schalen auf Gestellen und verströmten den Qualm. Die mentalen Gesänge der Heiler lullten ihn ein, er schwankte im Rauch, im Duft, im Licht von Hunderten von Kerzen.
    Und wieder spielte sich alles von Neuem ab, endlos, eine endlose Schleife … eine endlose Schleife von … von was ? Ein Prozess der immer gleichen Verrichtungen, der immer gleichen Gesänge und Gebete. Schalen, gefüllt mit fluoreszierender Flüssigkeit, hohe, hallenartige Räume, vernebelt mit Rauch, erhellt durch flackerndes Kerzenlicht.
    Und immer wieder das gleiche Ritual.
    Dünne, lange Finger, wie schwebend über den Stirnen der Kranken, gemurmelte mentale Beschwörungen, und von Neuem eine endlose Schleife, heraufdrängend aus dunkler Tiefe, aus dem Gewesenen, aus … der Vergangenheit! Es traf Turanor wie ein Schock! Das Reservoir der Priester war ein Reservoir der Erinnerung ! All dies, was ihn als Duft, Licht und Gesang umnebelte, waren Bilder der Vergangenheit, lag viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zurück! Es gab keine Heilung in Goraskar! Izanagi würde sterben. Er spürte noch, wie er zur Seite kippte und das Schwindelgefühl ihn übermannte, ehe er das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    Es war, als ob Meehrenbargher gestorben wäre. Er antwortete immer noch nicht auf Yonars telepathisches Rufen. Nur das Schiff hatte mehrmals mentale Impulse ausgesendet, die auch Yonar empfangen hatte. Und diese Impulse unterschieden sich gar nicht so sehr von seinen eigenen Bemühungen, zu Meehrenbargher durchzudringen. Diese Rufe des Schiffes kamen Yonar ein bisschen so vor wie die Anstrengungen eines intelligenten Haustiers, die Aufmerksamkeit seines Herrchens zu erlangen.
    Auf dem riesigen Monitor bewegten sich die gewohnten, farbigen Schlieren und die grauen, wolkenartigen Gebilde. Es war Yonar unmöglich, zu erkennen, ob das Schiff selbst sich bewegte, oder er nur den dynamischen Verzerrungen des Überraums ansichtig wurde.
    »Meehrenbargher!« , versuchte es Yonar abermals. Endlich empfing er einen winzigen respondierenden Impuls.
    »Meehrenbargher?«
    »Ja …« Die Mentalstimme des Basrul klang, als ob sie aus einer tiefen Gruft käme.
    »Seit Stunden versuche ich, zu dir durchzudringen!«
    »Ja …«
    Yonar spürte sogleich, dass er keine Erklärung oder Entschuldigung für Meehrenbarghers lange mentale Abwesenheit erwarten durfte. Also war es das Beste, direkt zur Sache zu kommen.
    »Wir müssen überlegen, was wir jetzt tun sollen.«
    »Es gibt nichts mehr zu tun, Yonar. Ist dir das etwa entgangen?«
    »Für mich gibt es vielleicht doch noch etwas zu tun.«
    Meehrenbargher sandte einen Heiterkeitsimpuls, der allerdings derart mit Sarkasmus und Schmerz durchsetzt war, dass es Yonar erbarmte. Und er fragte sich beiläufig, woher er jetzt noch die Kraft nahm, sich eines anderen zu erbarmen, da er selbst doch nur noch das Ende vor Augen hatte.
    »Ich bitte dich, Meehrenbargher – bringe mich zurück nach Basrula Aluntir.«
    »Die Welt ist mir gleichgültig geworden, Yonar. So gleichgültig, dass es von keinerlei Bedeutung mehr ist, wohin ich dieses Schiff steuere.«
    »So bringst du mich zurück?«
    »Was willst du denn auf meiner Heimatwelt?«
    »Ich benötige ein Schiff.«
    »Das deine hast du nach Helemaii’nu zurückgeschickt …«
    »Um vier der Meinen vor der Gefangenschaft im Überraum zu bewahren. Ohnehin wäre die ZINBARU zu klein gewesen. Ich benötige ein großes Schiff – ein Kristallschiff …«
    »Du darfst den Überraum nicht verlassen. Wenn du es versuchst, werden die Kad’Chie dich mit Gewalt daran hindern.«
    »Doch es ist mir nicht untersagt, mich mit einem Schiff im Überraum zu bewegen.«
    »Und hierzu benötigst du ein großes Schiff …?«
    »Bitte lasse uns nach Basrula Aluntir zurückkehren, Meehrenbargher.«
    »Sei’s drum …«
    Der Trabant setzte sich, langsam in Bewegung und begann wieder, die kristallene Zentralkugel zu umkreisen. Doch von seinem Glanz war

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