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Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nichts geblieben.
     
    *
     
    Turanor erwachte. Er war auf eine Liege gebettet worden, und das Erste, was er sah, war Kangaaras schönes und liebevolles Gesicht. Dies gab ihm einen Stich der Freude, nein, der Liebe ins Herz – er war noch zu benommen, um sich in der Unterdrückung seiner Gefühle zu üben.
    »Kangaara …«
    »Ach, Turanor! Wie froh bin ich, dass du endlich zu dir kommst!«
    Turanor richtete sich ein wenig auf, und da bemerkte er, dass etwas weiter entfernt auf einem Hocker Kamtannoyar saß.
    »Kamtannoyar …«
    »Du bist zusammengebrochen, Turanor. Kangaara und ich haben dich und Izanagi in meine Wohnung gebracht.«
    »Ich danke dir von Herzen für deine Gastfreundschaft, Kamtannoyar.«
    »Ich helfe gerne, aber es ist leider nicht viel, was ich tun kann. Denn dein Wunsch, die Hakaamya upo rückgängig zu machen, wurde von den Hohen Priesterlichen Heilern abgelehnt.«
    »Die Priesterlichen Heiler!« Jetzt fiel Turanor alles wieder ein. Es war entsetzlich – das Ende aller Hoffnung für Izanagi.
    »Sag, Kamtannoyar!« , rief Turanor. »Ist es wahr, dass hier im heiligen Areal von Goraskar schon seit langer Zeit keine mentale Heilung mehr durchgeführt wurde?«
    »Woher …?« Kamtannoyar schwieg und senkte den Kopf.
    »Hast du es nicht auch gesehen, Kangaara?« , rief Turanor. »Die Bilder der Heilungsrituale? Die Kerzen, der Duft – immer und immer wieder? Und alles stieg herauf aus längst vergangenen Tagen!«
    »Ähnliche Bilder wollten sich mir wohl aufdrängen Turanor« , erwiderte Kangaara. »Doch bevor sie klare Konturen annehmen konnten, schob ich sie – unbewusst wohl – wieder weg, da mich die Auseinandersetzung mit den Hohen Priesterlichen Heilern so sehr in Anspruch nahm.«
    »Antworte mir bitte, Kamtannoyar! Was ist hier in Goraskar geschehen?«
    Der dürre, bleiche und alte Alendei hob langsam seinen Kopf und sah Turanor in die Augen. Sein kahler Schädel schimmerte. »Es ist wohl fünfzig Jahre her, seit die letzten Alendei von Iskandar Morgaana zu uns nach Goraskar kamen. Sie hatten sich verändert, weißt du, Turanor? Über all die Jahrhunderte und Jahrtausende hatten sie sich verändert – und wir Heiler in Goraskar wohl auch.«
    »Was willst du damit sagen, Kamtannoyar? Dass niemand mehr eure Hilfe brauchte? Dass es keine mentalen Krankheiten mehr gab?«
    »Ob es keine mentalen Krankheiten mehr gab, weiß ich nicht zu sagen – würde aber daran zweifeln. Zumindest fühlte sich niemand mehr krank. Über die Jahrtausende ist aus den Alendei von Iskandar Morgaana eine mental robuste Spezies geworden. Sie hat sich abgewandt von vielen Traditionen, und wir Priesterlichen Heiler gerieten in Vergessenheit …«
    »Und ihr habt eure Kunst nicht weitergepflegt?« , fragte Turanor. »Gab es nicht auch unter euch Heilern selbst Kranke, die behandelt werden mussten?«
    »Doch« , gab Kamtannoyar zu. »Aber es waren nur wenige – gemessen an den Patienten, die wir noch hundert Jahre zuvor gehabt hatten. Die letzten Heilungen, die hier in Goraskar durchgeführt wurden, liegen wohl fünfzig Jahre zurück. Ich selbst war damals noch ein junger Mann und hatte gerade meine Ausbildung vollendet. Es waren insgesamt nicht mehr als fünf Patienten, denen ich helfen konnte, schließlich kam niemand mehr hierher, und Goraskar geriet in Vergessenheit – Goraskar, das Symbol der mentalen Heilkunst, zu dem es über die Jahrtausende geworden war, verfiel zusehends.«
    »Jetzt verstehe ich« , ließ sich Kangaara vernehmen. »Goraskar ist deshalb so verlassen, weil nur noch jene Heiler, die damals jung waren, übrig geblieben sind, und keine Novizen mehr gewonnen wurden.«
    »Es ist traurig, doch es ist die Wahrheit« , resümierte Kamtannoyar, » Goraskar als Ort der mentalen Heilung existiert nicht mehr. Ihr saht vier Alendei, die Hohen Priesterlichen Heiler und mich. Und mehr werdet ihr auch nicht sehen, denn alle anderen starben mit der Zeit, oder sie verließen die heiligen Stätten. Die drei Oberen ziehen all ihre Kraft aus den Bildern der Vergangenheit, sonst wären wohl auch sie nicht mehr am Leben. Weshalb ich, der ich nun auch schon so alt geworden bin, noch hier bin, weiß ich nicht zu sagen.«
    »Doch im Geist der Priesterlichen Heiler lebt Goraskar als Zentrum der Heilung auf Iskandar Morgaana …« , sinnierte Turanor. »Weshalb aber, Kamtannoyar« , fuhr er lauter fort, »sträubten sich die Hohen Priesterlichen Heiler so sehr, mir zu helfen? Nach all der Zeit der Untätigkeit habe ich

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