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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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übersät. Überall lagen tote Tanjaj, und dazwischen ein einzelner Apri, dem ein Schuss den Kopf vom zotteligen Rumpf getrennt hatte. Am anderen Ende des Platzes wurde noch gekämpft.
    Die beiden Gleiter setzten unmittelbar neben dem Block aus Merak-Gas auf. Beide Teams sprangen mit gezückten Grasern hinaus. Alles musste jetzt schnell gehen.
    Satren-Nor folgte als Letzter. Er fühlte sich schwach, aber er wusste, dass er gebraucht wurde. Während die anderen Antigravprojektoren anbrachten und die Befestigungsbolzen entfernten, mit denen Sun-Tarins Gefängnis an den Steinboden des Platzes genagelt war, sollten er und Kassil-Nur eine autarke Energieversorgung für die Kühlung und die Sauerstoffzufuhr einbauen.
    Blieb nur zu hoffen, dass jetzt niemand aus einem Fenster des Palastes sah.
    Satren-Nor duckte sich hinter das Kühlaggregat. Da standen tatsächlich zwei Kridan auf einem Balkon im obersten Stockwerk des Palastes und blickten über die brennende Stadt. War das Letek-Kun, der ehemalige Diener des Raisa? Wer war noch bei ihm?
    Ein Energiestrahl schlug in ein nahes Gebäude ein, dessen Stützmauern der Gewalt nicht standhielten. Sie knickten ein, die Außenwand zerbarst. Wie in Zeitlupe neigte sich der Turm zur Seite, verkeilte sich in einem Zweiten und brachte auch ihn zu Fall.
    Kridan stürzen aus den aufklaffenden Wunden der Wohntürme in die Tiefe. Das Grauen griff nach Matlanor. Alle, die er einst versucht hatte zu beschützen, waren in Todesgefahr. Hatte der eine Gott sie wirklich verlassen?
    Satren-Nor sah wieder zum Palast. Die beiden Gestalten waren vom Balkon verschwunden, gerade noch rechtzeitig, denn das Geschütz auf dem Dach zerbarst in winzige Teilchen, die als schwarze Wolke über dem Platz des Blutes niedergingen.
    Konzentriere dich!
    Mit fliegenden Krallen schloss er das Stromkabel an und nickte Kassil-Nur zu. Der ehemalige Geheimdienstchef rieb zufrieden die Schnabelhälften aufeinander. Offenbar hatte er nur auf ihn gewartet.
    Tief geduckt liefen die beiden zum Gleiter zurück.
    Eine Energielanze schlug unmittelbar vor dem Palast in den Boden ein. Die Außenwand der obersten Stockwerke explodierte und ein Tornado fegte über Sun-Tarins Gefängnis hinweg.
    Zwei Tanjaj aus Beron-Kas Team, die einen schweren Kasten auf einer Antigravplattform aus ihrem Gleiter bugsierten, wurden von den Fußkrallen gerissen und durch die Luft gewirbelt. Ächzend richteten sie sich wieder auf.
    Satren-Nor atmete mit einem kräftigen Stoß aus. Dem Kasten war zum Glück nichts passiert. Nicht auszudenken, wenn die Haftmine, mit der normalerweise Raumschiffshüllen geknackt werden konnten, frühzeitig detoniert wäre – sie wären jetzt alle beim einen Gott. Dabei sollte die Bombe nur ihre Spuren verwischen und verschleiern, dass Sun-Tarin befreit worden war.
    Kassil-Nur aktivierte die Triebwerke des Gleiters und öffnete die Ladeluke. Mit einer Fernsteuerung aktivierte er die an dem Block angeflanschten Antigravgeneratoren und ließ Sun-Tarins Gefängnis in den Frachtraum schweben.
    »Hier«, sagte er und reichte Satren-Nor die Fernsteuerung. »Wenn ich ›jetzt‹ sage, drücken Sie auf den roten Knopf. Das löst die Sprengladung aus. Ich muss mich um den Flug kümmern.«
    Satren-Nor nahm die kleine Box an sich.
    Welche Kraft lag da in seinen Händen?
    Die Gleiter flogen in eine andere Richtung als die, aus der sie gekommen waren. Ihr Ziel war das Heilige Zehntausender-Gebirge mit seinen Canyons. Satren-Nor blickte zurück zum Palast des Friedens, auf dessen Dach es noch immer brannte. Wie lange hatte er dort in glücklichen Zeiten gelebt und die Schriften studiert, die nun ein Raub der Flammen wurden? Die Erinnerung verging wie Ruß im Wind.
    »Jetzt!«, sagte Kassil-Nur.
    Auf dem Platz, wo zuvor Sun-Tarins Gefängnis gestanden hatte, entfaltete sich eine Blüte. Eine todbringende Blüte, die ihre roten Blütenblätter mit dreißigfacher Schallgeschwindigkeit öffnete. Ihr Feuer loderte bis zur Spitze des Palastes empor. Die Flammen fraßen alles, was sie erreichen konnte.
    Die Heiligen Schriften!
    Satren-Nor zuckte zusammen, als eine Gestalt aus dem waidwunden Palast gerissen wurde und in den Flammen verging. Seine Nieren glühten, sein Herz setzte einen Schlag aus. Die Fernsteuerung entglitt seinen Händen. Was hatte er getan?
    »Ich habe getötet«, flüsterte er.
    Kassil-Nur drehte sich zu ihm.
    »Kollateralschäden kann man nie verhindern«, sagte der ehemalige Geheimdienstchef trocken und wandte sich

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