Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
direkt vor seinem Schnabel versteckt hatten.
    Aus Furcht vor den Apri jagten Gleiter von Zivilisten genauso wie Kampfdrohnen, Fahrzeuge der öffentlichen Sicherheit und Antigravplattformen mit Tanjaj zu unterirdischen Bunkern oder zum Bolpor-Hauptquartier. Da fielen zwei kleine Gleiter eines unbedeutenden Handelsraumschiffs wie der GOTTESLOHN gar nicht auf, wenn sie vom Raumhafen an der Peripherie von Matlanor ins Zentrum flogen. Den Ersten steuerte Kassil-Nur, den zweiten Beron-Ka, ein junger Tanjaj aus Kassil-Nurs Gelege.
    »Wenn mir jemand gestern gesagt hätte«, sagte Kassil-Nur vom Pilotensitz, »dass ich eines Tages froh sein würde, wenn eine Horde von Ungläubigen die Luftraumüberwachung von Kridania ausschaltet, hätte ich ihn auf der Stelle getötet.«
    »Haben die Apri …?«
    »Ja, von den Bodenstationen ist keine mehr in Betrieb.« Er deutete mit einer Kralle eine schneidende Bewegung an seinem Hals an. »Saubere chirurgische Operationen, obwohl ich nicht glaube, dass sie es dabei bewenden lassen werden.«
    »Gott schickt den Kridan die größte Prüfung aller Zeiten«, flüsterte Satren-Nor. »Als ob der Krieg gegen die Menschen und die nikdarenförmigen, halb durchsichtigen Geschöpfe des verfluchten ersten Volkes nicht schon genug Opfer gekostet hätte. Schnabel um Schnabel, Auge um Auge.«
    Er erinnerte sich an die letzten Bilder von Sun-Tarin, wie er eingeschlossen in den Block aus Merak-Gas auf dem Platz des Blutes stand. Das Volk war im Blutrausch gewesen, und nur Seran-Pakors Hass hatte verhindert, dass Sun-Tarin wie seine Bündnisgenossen auf dem Richtstein geköpft wurde.
    Dafür hatte ihm der Raisa einen langsameren, grauenvollen Tod auferlegt.
    Aus den rötlichen Wolken brach ein Strahl, der in einen Wohnturm fuhr und durch ihn wie ein heißer Draht durch Ropka-Fett glitt. Das eiförmige Gebäude ächzte und stöhnte, ehe es in sich zusammenfiel. Kassil-Nur steuerte den Gleiter sicher zwischen den Häuserschluchten, aber gegen einen Angriff mit dieser Waffe war selbst er machtlos. Ein zweiter Wohnturm brannte. Schwarzer Rauch hüllte die oberen Stockwerke ein.
    »Bemerkenswert«, sagte Kassil-Nur, während er den Gleiter mit zwei Neunzig-Grad-Manövern aus der Gefahrenzone brachte.
    Satren-Nor sah ihn an und rümpfte die Haut am Ansatz seines Schnabels.
    »Die Apri müssen entweder über weitreichende Informationen verfügen«, fuhr der ehemalige Geheimdienstchef fort, »oder empfindliche Ortungsanlagen haben.«
    Ein kopfgroßer Stein aus einem explodierenden Turm zwei Blocks neben ihnen schlug mit einem Knall in die Nase des Gleiters ein. Bruchstücke schrammten über die gepanzerten Luken, das Metall der Stummelflügel ächzte unter dem Bombardement einer Wolke aus Splittern und Steinen. Kassil-Nur zwang den Gleiter höher, dafür aber näher an die gegenüberliegenden Gebäude heran. War er wahnsinnig geworden?
    »Sie denken wohl, ich bringe uns um?«, rief der Ex-Bolpor-Chef und lachte.
    »Nun ja, in der Tat.«
    »Die Apri haben offenbar eine klare Reihenfolge bei ihren Einsatzzielen: erst die militärische Infrastruktur, dann …«
    »… die Wohntürme der Zivilisten«, unterbrach ihn Satren-Nor.
    »Jetzt verstehe ich Sie, Prediger. Nein, das sind noch keine zivilen Opfer. Die Türme waren Ausbildungsstätten für Tanjaj.«
    Satren-Nors Nieren brannten.
    »Und für Bolpor-Agenten«, fügte Kassil-Nur leise hinzu.
    Trotzdem. So viele vernichtete Leben!
    Ein mächtiger Strahl zerteilte die Wolken einen Kilometer links von ihnen und fuhr in ein Ensemble aus Wohntürmen.
    Stahlträger barsten.
    Die Außenhülle eines Gebäudes platzte wie eine reife Sempa-Frucht.
    Kassil-Nur klackerte leise mit dem Schnabel. »Ich muss mich wohl in der Mentalität der Apri geirrt haben. Sie machen auch vor der Zivilbevölkerung nicht Halt.«
    Zwei Häuserblocks weiter drückte er die Nase des Gleiters wieder nach unten. Keinen halben Ptlaxan { * } über dem Boden schoss das Fahrzeug auf die freie Fläche vor dem Palast des Friedens.
    Sun-Tarins Gefängnis stand zwischen dem Brunnen mit rot gefärbtem Wasser und der Hamask-Kir-Säule. Ein brennender Sicherheitsgleiter verströmte blaugrauen Rauch. Über die Kuppel eines unförmigen Kastens, den die Apri wohl als Truppentransporter eingesetzt hatten, jagten knisternde Überladungsblitze. Ein automatisches Geschütz auf dem Dach des Palastes jagte seine Salven in den Himmel, aus dem es noch immer Apri-Enterkommandos regnete.
    Der ganze Platz war mit Kratern

Weitere Kostenlose Bücher