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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Freund schreien, Sharaan?« Ein keckerndes Lachen folgte.
    Gain antwortete auch jetzt nicht. Stattdessen versuchte er sich darauf zu konzentrieren, was sein drittes Auge an Informationen aufnehmen konnte. Viel war es nicht. Ein feines Singen des Organs an der Oberseite seines Kopfes zeugte davon, dass in der Nähe eine winzige Menge eines Gammastrahlers aufbewahrt wurde, wie man sie zu medizinischen Zwecken verwendete.
    »Echse!« Wieder dieser rauchige Klang. »Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich weiß, dass du wach bist.«
    Das hohle Geräusch eines halb vollen Gefäßes drang an Gains Ohr. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was das zu bedeuten hatte; was der andere damit vorhatte. Doch dann prasselte Eiswasser auf seinen nackten Körper. Kälte durchbohrte seine Genitalien bis hinauf zu seinem Herzen und ließ ihn zusammenzucken. Eine violette Brandung aus Licht stürmte auf ihn ein. Winzige Eispickel stachen in seine Haut, schienen sie aufzureißen und mit ihrer Kälte zu verbrennen. Gain zerrte an seinen Fesseln und riss die Augen auf. Das war kein gewöhnliches Wasser. Es brannte in seinen Augen, und es dauerte eine Weile, bis es die Tränen fortgespült hatten.
    Und dann sah er seinen Peiniger. Ein stämmiger Kridan stand mit dem leeren Eimer vor der Liege, an die man Gain gefesselt hatte, und lachte wie ein schlecht geöltes Förderband. Er trug einen purpurroten Raumanzug und eine Kette, von der acht bunte Metallplatten baumelten. Kiran-Dun, der kridanische Geheimdienstchef persönlich stand da, inmitten der künstlichen Atmosphäre aus Wasserstoff und Methanschwaden!
    Gain sank ein Stück zusammen, was in seiner liegenden Position gar nicht so einfach war, und zog den Kopf zwischen die breiten Schultern. Kiran-Dun war für seine Kompromisslosigkeit bekannt. Gain konnte nur hoffen, dass die Rebellen den Kasten, den er abgeworfen hatte, inzwischen gefunden hatten, damit sie wenigstens ein paar Rundmika Vorsprung gegenüber dem Bolpor gewannen.
    »Habe ich jetzt deine Aufmerksamkeit, Sharaan?«
    Gain starrte den Kridan an, der den Eimer abstellte und zu einem Gerät griff, das einem Handgraser ähnlich sah und aus dem eine dünne Metallstange ragte.
    »Ja«, stammelte Gain. Er wollte seinen Geist in die Abgründe der Meditation gleiten lassen, doch die Kälte auf seinem Körper lenkte ihn zu sehr ab.
    »Wie wolltest du Sun-Tarin helfen, verdammter Spion?«, fragte Kiran-Dun. Er drückte einen Knopf, und das Gerät in seiner Klaue erwachte sirrend zum Leben.
    »Wer soll dieser Sun-Tarin sein?«, fragte Gain vorsichtig.
    Kiran-Dun fuchtelte mit dem Bohrer vor seiner Nase herum. »Ich glaube, ich muss deinem Gedächtnis ein wenig nachhelfen!«
    Der Bolpor-Chef drückte eine Taste an der Liege, und eine eiserne Klammer schob sich um Gains Hals. Zwei chromglänzende Arme fuhren aus dem Kopfteil der Liege und packten Gains Kiefer.
    Der Geheimdienstchef erhöhte die Drehzahl des Bohrers zu einem kreischenden Ton und hielt die Spitze vor Gains Gesicht.
    »Isch weisch nischtsch«, beteuerte Gain erneut. An der Reaktion des Kridan konnte er erkennen, dass er sich nicht beirren lassen würde.
    Ein Schatten flog an Gains Auge vorbei, und etwas Hartes traf seine vorderste Zahnreihe. Schmelz und Knochen splitterten. Tränenflüssigkeit schoss Gain in die Augen, die seine Nickhäute vergeblich wegzuwischen versuchte. Ein erstickter Laut drang aus seinen Lungen.
    Gain wollte etwas sagen, aber da war der Kridan im Raumanzug schon über ihm und setzte den Bohrer auf einem abgebrochenen Zahnstummel an. Mit jeder Tausendstelspanne, die der Bohrer Richtung Kiefer vordrang, nahmen dessen Drehzahl und Frequenz ab – und Gains Schmerzen zu. Der Metallkopf fräste sich durch den Zahn, und Kiran-Dun stoppte auch nicht, als er die Zahnwurzel längst erreicht hatte.
    Gain schrie hilflos seine Qualen hinaus, obwohl er wusste, dass ihn bis auf Sandek und dessen Peiniger niemand hören konnte.
    »Lassen Sie ihn, das führt zu nichts«, hörte Gain eine hohe Fistelstimme, die ihm bekannt vorkam, aber der Bolpor-Chef setzte seinem Opfer weiter zu.
    »Haben Sie keine effizienteren Methoden?«, sagte die Piepsstimme. Jetzt fiel Gain ein, wem sie gehörte: Es musste Letek-Kun sein, der Oberste Priester im Palast, dem er das Darantit-Erz liefern sollte.
    An der Unterkante des eiförmigen Raumhelms stellte Kiran-Dun vor Wut die Daunenfedern am Hals auf, aber er zog das Folterinstrument aus Gains Mund. Die Klammern ließen seine Kiefer

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