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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Satren-Nor erfreuen. Jeder, der diesen Feind des Imperiums unterstützt, wird wünschen, niemals geboren worden zu sein, so fürchterlich wird meine Rache ausfallen.« Kiran-Dun schaltete das Funkgerät ab. »Das werden diese schnabellosen Eierfresser büßen. Kurs Martona!«
     
    *
     
    Arbeite! Aber nicht wie ein Unglücklicher oder wie einer, der bewundert oder bemitleidet werden will. Arbeite oder ruhe, wie es das Beste für die Gemeinschaft ist.
     
    Marc Aurel, Kaiser und Gott
     
    Sun-Tarin fuhr nachdenklich das Mal auf seiner Stirn nach, das die größte Niederlage seines Lebens signalisierte. Seran-Pakor, der Raisa, hatte sie ihm zum Zeichen des Verrats mit seinem Dolch in die Haut geschnitten.
    Er seufzte leise. Schon damals war er zu schwach gewesen, um den Dämon zu besiegen, der von seinem Herrscher und Freund Besitz ergriffen hatte. So wie heute. Er fühlte sich müde und ausgelaugt, und wenn er die vergangenen Monate betrachtete, stimmte das sicher auch. Das Merak-Gas hatte tiefe Spuren in seinem Kopf hinterlassen, genauso wie alles, was er seit dem missglückten Attentat mit ansehen musste. Der Überfall auf die GOTTESLOHN hatte ihm wieder vor Augen geführt, dass sie alle nur Spielbälle des Mächtigen Gottes waren. Dabei war er des Kämpfens so unendlich müde.
    Der Türsummer der geräumigen Kabine, die Dana Frost ihm zugewiesen hatte, schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    »Ja«, krächzte er.
    Das Schott glitt zur Seite, und die Kommandantin trat ein.
    »Wie geht es Ihnen, Sun-Tarin?«, fragte sie.
    Sun-Tarin sah die Frau an, die ihm einst so vertraut gewesen war. Für einen kurzen Moment fühlte er sich wie damals, als er an Bord der STERNENFAUST II etliche Monate verbracht hatte. »Ich bin mir nicht mehr so sicher wie bei unserem ersten Funkgespräch vor drei Tagen.« Langsam schüttelte er in einer menschlichen Geste den Kopf. »Schon wieder mussten viele sterben. Ich bin es so leid.«
    Die Kommandantin nickte. »Ich weiß, was Sie alles durchgemacht haben, aber ich weiß auch, dass Sie noch nie aufgegeben haben.«
    Sun-Tarin senkte den Schnabel.
    »Warum sollten Sie ausgerechnet jetzt, so kurz nach Ihrer Rettung, kapitulieren?«, fuhr sie fort.
    Mit einem Ruck hob er den Kopf und fixierte sie mit dem gesunden, rechten Auge.
    »Ich soll in einem Kloster kämpfen!«, brach es aus ihm heraus. »In ein Kloster zieht man sich zur Kontemplation zurück und nicht zu einem Gefecht.«
    »Manchmal«, sagte Dana Frost kühl, »manchmal muss man wohl auch in einem Kloster für das Gute kämpfen.«
    »So wie auf der Erde während der chinesischen Kulturrevolution?«, fragte er sarkastisch. Er hatte viel über die Geschichte der Menschheit gelernt, und manchmal hatte er dabei so viel Schreckliches gelesen, dass er dazu neigte, denen beizupflichten, welche die Menschen als gottlos und barbarisch bezeichneten. »Sechstausend Klöster vernichtet, die verbliebenen dreizehn geplündert?«
    »Damals hätte es des Willens von Millionen bedurft, um dem Einhalt zu gebieten«, sagte sie mit einer Mischung aus – was war es? Mitleid, Nachsicht, Verständnis? »Hier auf Martona reicht der Einsatz eines einzigen Raumschiffes, um etwas zu bewirken.«
    »Ich bin müde«, sagte er. »Am liebsten würde ich mich nur verstecken.«
    »Das allein ist es nicht.« Sie sah ihn an, fixierte ihn, wollte sicher, dass er weitersprach.
    »Ich fürchte, Satren-Nor zieht mich in etwas hinein«, fügte er hinzu. »So wie im Vorjahr auf Kridania.«
    Dana runzelte die Stirn. »Das klingt nicht nach dem Sun-Tarin, den ich kenne. Es geht hier nicht nur darum, was Sie riskieren! Es geht noch nicht einmal nur um das Wohl der Kridan! Die Solaren Welten sind nun in die Angelegenheit verstrickt. Wir haben uns tief in die Belange der Kridan hineinziehen lassen. Ich habe das Leben meiner Crew und die STERNENFAUST in Gefahr gebracht.«
    Sun-Tarin gab sich einen Ruck. Etwas an der Art der Milchgeberin erinnerte ihn an seine alte, unbeugsame Stärke, die ihn neben dem einen Gott durch sein bisheriges Leben geleitet hatte.
    »Gut«, sagte er und griff nach dem schwarzen Kampfanzug, den er achtlos in die Ecke geworfen hatte. »Gehen wir den Pfad, den wir aufgebrochen sind, zuende.«
     
    *
     
    Als die STERNENFAUST den HD-Raum verließ, wurde auf dem Hauptmonitor der Kommandozentrale ein Gasnebel mit einer blau umwaberten Sternenfülle angezeigt, in deren Mitte eine winzige grüne Scheibe stand – Martona.
    Dana stand auf und ging die zwei Schritte zur

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