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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Mann und Frau.
    »Verbindung wird aufgebaut«, hieß es von der Kom-Anlage, und man konnte sehen, wie eine Balkengrafik den Status der Verbindung anzeigte. Erst füllte sich der Balken nur sehr langsam, dann jedoch ging es ganz schnell.
    Schon sah Frida das Gesicht des grauhaarigen Abts Daniel auf dem Sichtschirm. Auf der rechten Bildseite wurden Daten über die Position von Abt Daniel eingeblendet. Er befand sich im Regierungsgleiter von Sirius, und zwar im Bergstrom-Raum.
    »Abt Daniel«, sagte Frida. »Ich freue mich, Sie zu sprechen.«
    Auch Fridas Worte wurden als Untertitel übersetzt, doch das war in diesem Fall gar nicht nötig. Gondrel verstand durchaus einige Brocken Solar. Da diese Sprache so einfach war, hatte es ihm auch nicht wirklich Probleme bereitet, sie in ihren Grundzügen zu erlernen.
    Viel interessanter war, was das Übersetzungsprogramm nicht anzeigte. Nämlich Fridas Zögern. Sie klang alles andere als erfreut, denn längst ahnte sie, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
    »Ich freue mich auch, Schwester Frida«, kam die Antwort des Abtes, der seine Stirn in Falten warf. »Leider gibt es schlechte Nachrichten.«
    Frida atmete tief durch. »Was ist passiert?«
    Erneut faszinierte Gondrel diese raue Direktheit. Immerhin stand Abt Daniel im Rang über ihr. Doch die solare Linguistik bot so gut wie keine Möglichkeiten, eine solche Frage in den angemessenen Respekt zu kleiden.
    Besorgt beobachtete Gondrel, wie Abt Daniel kurz durchatmete. »Es gibt keine Möglichkeit, es schonend zu sagen, Schwester Frida. Der Planet Sirius III wurde vernichtet.«
    Obwohl Gondrel die Worte genau verstanden hatte, las er sorgfältig die Übersetzung. Er las sie sogar zweimal.
    Dann warf er einen Blick auf Frida. Ihre Augen schienen für einen Moment leer zu sein, so als weigere sich ihr Verstand, das zu begreifen, was sie soeben gehört hatte.
    Gondrel glaubte, etwas tun zu müssen, also griff er nach Fridas Hand. Ihre Hand war eiskalt, und Frida schien die Berührung gar nicht wahrzunehmen.
    In diesem Moment kam sich Gondrel dumm vor. Er hielt ihre Hand. Das war lachhaft. Es war unzureichend und daher sinnlos. Eine fast menschliche Geste.
    »Was soll vernichtet heißen?«, fragte Frida verwirrt nach.
    »Angreifer, die sich selbst Kad’Chie nennen, haben den Planeten vollständig zerstört. Sirius III wurde in ein Trümmerfeld verwandelt. Es gibt diesen Planeten schlichtweg nicht mehr.«
    Frida schluckte. Ihr Gesicht war blass wie das einer alten Frau.
    Einer alten J’ebeem-Frau , fügte Gondrel in Gedanken hinzu.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, stammelte Frida, und jetzt spürte Gondrel, wie sie anfing, seine Hand fester zu umklammern.
    »Es gibt einen Trost«, sagte Abt Daniel. »Dank der Wanagi konnten fast alle Bewohner von Sirius III gerettet werden. Sie befinden sich bereits auf der Erde. Wir hingegen konnten schon vorab mit dem Regierungsgleiter entkommen.«
    »Das … das sind in der Tat tröstliche Informationen«, betonte Frida.
    »Leider«, fügte Abt Daniel hinzu, und Gondrel spürte, wie der Druck in Fridas Hand sofort zunahm, »leider haben wir Bruder Samuel verloren.«
    »Sam Narrows?«, fragte Frida nach.
    Abt Daniel nickte.
    Frida schüttelte den Kopf. »Was werdet ihr nun tun?«
    »Das wird sich zeigen«, antwortete Abt Daniel. »Im Moment ist sicher nicht die Zeit, um Pläne zu schmieden. Wir werden uns im Solsystem einfinden. Und dann werden wir sehen, ob es für den Orden der Christophorer überhaupt noch eine Zukunft gibt.«
    »Der Orden symbolisiert eine Idee«, widersprach Frida. »Er ist eine innere Überzeugung. Eine Überzeugung ist nicht so leicht zu zerstören wie ein Planet.«
    Nun musste Abt Daniel leicht lächeln.
    Dies war wieder einer dieser Momente, in denen Gondrel seine Frida bedingungslos liebte. Er liebte ihre Stärke. Sie hatte gerade erfahren, dass Sirius III, ihr Zuhause seit sehr vielen Jahren, vernichtet worden war. Doch selbst diese Nachricht konnte sie nicht lange aus der Bahn werfen. Schon machte sie wieder anderen Mut, schon zeigte sie Entschlossenheit.
    »Sie haben recht, Schwester Frida«, räumte Abt Daniel ein. »Aber das meinte ich nicht. Es gehen seltsame Dinge vor sich.«
    »Sie meinen die Angreifer? Weshalb haben sie Sirius III überhaupt vernichtet?«
    Abt Daniel schien einen Blick auf Gondrel zu werfen, den der Christophorer-Mönch ebenfalls auf seiner Kom-Anzeige sehen konnte.
    Gondrel verstand. Abt Daniel verfügte über Informationen, die

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