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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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daran hätten wahrscheinlich auch Hunderte von Sitzungen nichts geändert.
    Und jetzt versuchst du erneut durch eine Sitzung eine Lösung herbeizuführen.
    Reglos starrte Vince durch die grün polarisierten Fenster. Doch sein Blick ging ins Leere. Die funkelnde Upper Bay, die golden glitzernde Freiheitsstatue, den Gleiterverkehr von New York … Kaum etwas davon nahm er davon bewusst wahr.
    So, wie sich ihm das Bild von New York bot, konnte man fast glauben, es sei nicht wirklich etwas geschehen. Von der Energiebarriere, welche die Erde umschloss, war vom Boden aus noch immer nichts zu sehen. Alles wirkte friedlich.
    Und doch wusste Vince, dass der Schein trog. Er spürte dies in seinen Eingeweiden, bis tief in den Magen hinein.
    Kleiner Sitzungssaal! Von wegen klein. Im Moment kamen Vince die acht Meter Durchmesser fast zu groß vor. Das lag wohl auch daran, dass lediglich Commander al Khaled und Mark Sorensen, Ratsmitglied für Verteidigung sowie Staatssekretär Claus Thaler anwesend waren. Von den anderen Ratsmitgliedern hatte er noch niemanden zu sich gebeten, obwohl die Liste der Kom-Anfragen mit Lichtgeschwindigkeit wuchs.
    Von dem barocken Dekor des Raums war im Moment nichts mehr zu sehen.
    Die zweiteilige Stirnwand war im Boden und in der Decke verschwunden; um einer riesigen Monitorwand Platz zu machen. Gleiches galt für die Oberfläche des Besprechungstisches, auf dem nun allerlei Diagramme und Unterlagen angezeigt wurden.
    Von den Ratsmitgliedern der anderen Solaren Welten war noch niemand zugeschaltet worden. Lediglich Admiral Suzanne Gernet, Befehlshaberin des Star Corps in Cisalpha, nahm per HD-Livestream an der Besprechung teil.
    Wobei das Wort »Besprechung« bislang kaum zutreffend war. Alle schwiegen, und jeder wartete offenbar darauf, dass Vince die bedrückende Stille beendete.
    Mark Sorensen saß am Konferenztisch und studierte die Akten, die auf der Oberfläche des Tisches leuchteten.
    »Sir?«, meldete sich Staatssekretär Thaler zu Wort, und alle sahen erschrocken auf. Nur Vince reagierte nicht. Aber er konnte den Blick von Claus Thaler in seinem Rücken spüren.
    »Ja«, sagte er schließlich, ohne sich umzudrehen.
    »Soll ich die anderen Ratsmitglieder zu uns bitten, beziehungsweise per Live-Com zuschalten?«
    Nun drehte sich Vince doch um, musterte den kleinen, schmalen Mann mit dem korrekten Business-Outfit und dem sorgfältig gekämmten Seitenscheitel. Er spürte, wie der Zorn in ihn wuchs. Du kleiner Wicht , dachte er. Für dich ist es ganz einfach. Schema F. Dafür sorgen, dass die Herren sich versammelten. Wahrscheinlich noch die Getränke organisieren, und das war es auch schon.
    »Wozu?«, fuhr er den Staatssekretär an.
    Mister Thaler wirkte verunsichert. Hilfe suchend warf er einen Blick zu Mark Sorensen. Doch das stämmige Ratsmitglied für Verteidigung schwieg peinlich berührt. Dann sah Thaler zu Commander al Khaled. Doch der dunkelhäutige Perser verzog keine Miene und erwiderte stumm den Blick mit seinen stechenden Augen.
    »Sir?«, fragte Thaler nach.
    »Ich fragte: Wozu?«, wiederholte Vince das, was er gesagt hatte.
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Sie verstehen sehr wohl«, fuhr Vince ihn an. »Daher noch einmal die Frage: Wozu soll ich mit den anderen Ratsmitgliedern sprechen?«
    Der Staatssekretär blickte sich erneut um, schließlich schien er sich wieder etwas zu fangen und sagte: »Um das weitere Vorgehen zu planen. Um Lösungswege zu erarbeiten.«
    Vince musste fast auflachen.
    Planen! Lösungen!
    »Das weitere Vorgehen?«, wiederholte Vince und schüttelte den Kopf. »Es gibt kein weiteres Vorgehen!«, brüllte er schließlich hinaus.
    Der Staatssekretär verlor jegliche Farbe im Gesicht. »Ich … ich meinte doch nur …« Dann war Stille.
    »Was?«, fuhr Vince ihn an. Wenn Savanna hier gewesen wäre, hätte sie ihn zurückgehalten. Sie hätte Mitleid mit dem Mann gehabt, sie hätte nicht zugelassen, dass Vince seine Wut an ihm ausließ.
    Doch Savanna war nicht hier. Und Vince verspürte im Moment nicht das geringste Mitleid. »Ich höre!«, fauchte er erneut in die Stille und riss auffordernd die Augen auf.
    »Ich verstehe noch immer nicht …«
    Die Begriffsstutzigkeit des Staatssekretärs machte Vince nur noch wütender. »Dann erkläre ich es Ihnen ganz einfach. Ich will Ihre verdammte Meinung hören, was das weitere Vorgehen angeht. Sagen Sie es. Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun? Was soll ich Ihrer Meinung nach tun. Den Bürgern die Wahrheit sagen? Dass

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