Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
schneller als das Licht abläuft? Dann müsste sie sich zum Teil rückwärts durch die Zeit bewegen.«
    »Diese Schiffe tun beides. Was wir sehen, ist der Anfang und das Ende gleichzeitig. Doch selbst mit noch so schnellen Scannern sind wir nur in der Lage, Einzelbilder zu sehen. Was wir hier erleben, ist eine Raumschlacht von Milliarden von Schiffen. Viele von Ihnen durchbrechen die Lichtmauer, fallen durch die Zeit, verändern sich, werden vernichtet.«
    Dies war also die Raumschlacht der Zukunft. Schneller als das Licht, gesteuert wahrscheinlich von Wesen, die sich in einem anderen Zeitbewusstsein befanden.
    Für die Menschheit war das alles nicht mehr fassbar. Sie waren wie Insekten, die in den Himmel starrten und keine Ahnung hatten, was sie dort verpassten. Die nichts ahnen konnten von Galaxienhaufen, kollidierenden Galaxien und der Verschmelzung Schwarzer Löcher.
    »Das heißt, wir können auch gar nicht beurteilen, wer von den Parteien gewinnt«, sagte Admiral Gernet.
    Mikael hätte fast laut aufgeschrien. Es war doch vollkommen gleichgültig, wer diese Schlacht gewann. Hier kämpften zwei Giganten. Egal, wer letztlich als Sieger hervorging, das Ende der Menschheit war gekommen.
    Das war die einzige Gewissheit, die sie aus diesen Beobachtungen gewinnen konnten.
     
    *
     
    Erde, New York
    Regierungsgebäude »Grüne Gurke«
    4. April 2273, 1.15 Uhr
     
    Mit stumpfen Augen sah Vince dabei zu, wie Commander al Khaled den Verhör-Scanner aktivierte.
    Das Gerät war nur ein winziger Kasten, doch er zeichnete alles auf, was sich in dem Raum befand. Später konnte man sich in einem Videostream alles noch einmal ansehen und jede beliebige Kameraperspektive einstellen, denn das Gerät speicherte sämtliche Konturen und Flächen.
    Romana Hel’gara saß aufrecht in einem Stuhl und warf abwechselnd einen Blick auf Vince, Commander al Khaled und Savanna.
    Vince hatte Savanna vom Wakefield-Building abholen lassen. Es war nicht einfach gewesen, sie dazu zu überreden, denn Savanna hatte sich um die Verletzten kümmern wollen. Erst als Vince ihr sagte, dass Romana Hel’gara hier sei und dass es darum ginge, herauszufinden, was wirklich passiert sei, hatte sie sich widerstrebend dazu entschlossen, mitzukommen.
    Die Berichte kamen nur spärlich herein. Doch überall zeigte sich das gleiche Bild: Die Menschen waren einfach tot umgefallen. Und dort, wo Automatik-Systeme versagten, ereigneten sich zum Teil verheerende Katastrophen.
    Vince rieb sich die Augen. Er fühlte sich furchtbar müde. Das lag nicht nur daran, dass er seit über achtzehn Stunden auf den Beinen war. Es lag an den Dingen, die um ihn herum geschahen.
    »Romana Hel’gara«, sagte er mit tiefer, fast kraftloser Stimme. »Sie sagten, Sie wollen mir alles sagen, was Sie wissen. Ehrlich gesagt, ich bin noch unschlüssig, ob ich mir weitere Lügen, weitere Andeutungen und weiteres Ausweichen anhören soll. Doch zwei Fragen stelle ich Ihnen, und von den Antworten wird es abhängen, ob dieses Gespräch sofort endet oder nicht.«
    Romana schien sich noch ein wenig mehr aufzurichten. Sie nickte.
    »Ich möchte von Ihnen Folgendes wissen«, fuhr Vince fort: »Sind die Wanagi verantwortlich für den Tod der Menschen? Und wenn ja, wie viele Menschen sind es, die getötet wurden?«
    Romana Hel’gara sah ihn mit offenen, doch tieftraurigen Augen an. Selbst jetzt konnte er nicht anders, als Mitleid mit ihr zu empfinden, auch wenn dieses Mitleid immer wieder durch den Zorn verdeckt wurde, der in ihm brodelte.
    »Mein Volk ist verantwortlich für den Tod der Menschen«, sagte sie offen und wich dabei seinem Blick nicht aus. »Etwa vier Milliarden Menschen wurden getötet.«
    Savanna erhob sich. Ihr Gesicht war grau. Es schien so, als wäre sie in der letzten Stunde um Jahre gealtert.
    Langsam schritt sie auf Romana Hel’gara zu, starrte ihr ins Gesicht und schlug ihr plötzlich brutal mit der flachen Hand auf die Wange.
    Vince eilte zu Savanna, legte ihr die Hände um die Schulter und zog sie zurück.
    »Du elendes, intrigantes Miststück«, zischte Savanna mit tränenerstickter Stimme. »Wie konntest du nur …«
    Die Wanagi sah sie entsetzt und verängstigt an. Sie schien verwirrt, so als verstehe sie nicht, was dies zu bedeuten habe. Als sei ihrer Kultur körperliche Gewalt fremd. Als wäre es ein ungewohnter Brauch wie das Händeschütteln.
    Für einen kurzen Moment fragte sich Vince, ob Gestaltwandler überhaupt Schmerzen fühlten.
    »Weshalb?«, wollte Vince

Weitere Kostenlose Bücher