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Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Titel: Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)
Autoren: Thomas Höhl
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sich an Turanagi. »Ist es Ihnen schon gelungen, Kontakt mit Ihrem Volk …« – sie verbesserte sich – »mit den Alendei aufzunehmen?«
    »Nein Ma’am«, antwortete Turanagi. »Das kann verschiedene Ursachen haben«, erklärte der junge Mann. »Vielleicht hat man die Mental-Blockade neu errichtet.
    Oder meine Mentalfähigkeiten sind nicht mehr so ausgeprägt wie die von Turanor und funktionieren inzwischen nicht mehr über so weite Strecken.«
    »Wir werden es gleich erfahren.« Dana erhob sich. »Turanagi, begleiten Sie mich bitte!«
    Dann warf Dana einen Blick auf Romana Hel’gara. »Sie können gerne hier bleiben. Oder in Ihr Quartier gehen.«
    »Ich würde gerne Savanna Dionga aufsuchen«, erklärte die Wanagi ruhig.
    »Selbstverständlich!« Gleichzeitig nickte Dana dem Marine zu, der die Aufgabe hatte, auf Romana Hel’gara aufzupassen. Die Wanagi war keine Gefangene an Bord der STERNENFAUST, aber sie gehörte einer mental begabten Spezies an, die einen grausamen Genozid an den Menschen verübt hatte. Daher hatte Dana ihr fürs Erste einen Marine an die Seite gestellt.
     
    *
     
    »Rücksturz in den Einsteinraum in T minus 30«, rief Lieutenant Sobritzky, als Dana die Brücke betrat und direkt zum Kommandobalkon schritt.
    Sie konnte die Anspannung im Gesicht von Turanagi sehen. Es war das erste Mal seit seiner Umwandlung, dass er ins Voraandir-System zurückkehrte. Und erneut stellte sich Dana die Frage: War es für ihn ein Gefühl der Heimkehr? Oder existierte Helemaii’nu nur als blasse Erinnerung?
    »Eintritt in den Normalraum in T minus 20«, meldete Lieutenant Sobritzky. Die langen Haare der jungen Französin fielen über die Rückenlehne des Navigatorsessels, der sich zwischen Kommandobalkon und Brücken-Hauptmonitor befand.
    Es war Monate her, dass die Alendei versucht hatten, die Sphäre loszuwerden. Schließlich war es Yonar, dem Ältesten der Alendei, geglückt. Er hatte sich mit einem Schiff der Basiru-Aluun in einer der Sphären materialisiert und damit sein Leben für die Alendei geopfert.
    »Eintritt in den Normalraum in T minus zehn.«
    Dana sah, wie Turanagi das Geländer des Kommandobalkons so fest umklammerte, dass seine Handknöchel weiß hervortraten.
    Wie aus einem Instinkt heraus, ohne groß nachzudenken, legte sie ihm beruhigend ihre linke Hand auf den Unterarm.
    Wenn sie es recht bedachte, war es die erste freundschaftliche Geste, die sie gegenüber Turanagi zeigte. Denn tief in ihrem Inneren war sie noch immer auf ihn wütend. Sie war wütend auf Turanor, weil er ihrer Meinung nach Izanagi zu dieser verheerenden Hakaamya upo überredet hatte, dieser Mentalverbindung, die es unter den Alendei gab, für die jedoch der menschliche Verstand zu schwach war.
    Und sie war auch wütend auf Izanagi. Izanagi, dieser liebenswürdige und selbstlose Asiate hatte stets einen entscheidenden Charakterfehler gehabt: Er kannte seine Grenzen nicht. Zu oft schon hatte er sich selbst in Gefahr gebracht. Sei es durch Überdosen des Medikaments CC-4400, mit denen er seine mentalen Fähigkeiten erweitern wollte, oder auch bei dem, was Izanagi hin und wieder seinem eigenen Körper an physischen Belastungen und Stress zumutete.
    Die Hakaamya upo war gegen Danas Willen geschehen.
    Am Ende hatten beide diesen Leichtsinn mit ihrem Leben bezahlt. Aufgrund einer seltsamen Alendei-Prozedur war Turanagi entstanden. Ein neues Lebewesen, mit den Erinnerungen von Izanagi und Turanor. Aber nichtsdestotrotz ein neues Wesen mit einem vollkommen individuellen Charakter.
    »Eintritt in den Normalraum in T minus fünf, vier, drei, zwei, eins, jetzt.«
    In diesem Moment tauchte sofort eine große Sphäre mitten auf dem Hauptmonitor auf!
    »Sofortiger Durchstart in den HD-Raum«, rief Dana.
    Sie sah, wie Lieutenant Sobritzky augenblicklich versuchte, den Befehl auszuführen, bis sie meldete: »Systeme reagieren nicht.«
    Turanagi neben ihr schrie auf und hielt sich den Kopf. Es war der Einfluss der Sphäre. Dana wusste, welch verheerenden Wirkungen sie auf die mentale Gesundheit der Alendei hatte.
    Offenbar war Turanagi doch noch Alendei genug, um ebenfalls davon betroffen zu werden.
    »Scanne vier Kad’Chie-Schiffe«, rief Commander Austen von der Ortungskonsole. »Entfernung 0,3 und 0,5 AE.«
    »Bereite Waffensysteme vor«, sagte Commander Wynford, die für die Verteidigungssysteme des Schiffes zuständig war.
    Dana schüttelte den Kopf. »In der Nähe der Sphäre feuern wir keine Waffen ab«, sagte sie. Insgeheim
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