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Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)

Titel: Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)
Autoren: Thomas Höhl
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Vince konnte ihm ansehen, dass er den Bas’Alaahn misstraute. Doch blieb ihnen überhaupt eine andere Wahl? Die Spionagedienste der Galaktischen Abwehr sowie sämtliche Überwachungssonden der Solaren Welten meldeten immer weitere Sphären, die in Sonnensystemen von Freund und Feind auftauchten.
    Schließlich nickte Vince langsam. »Treffen Sie die Vorbereitungen«, murmelte er. »Aber ich will über jeden Schritt informiert sein. Und Commander Collister wird ebenfalls stets bei Ihnen sein und Ihnen über die Schulter sehen.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, Transalpha
    4. April 2273, 22.30 Uhr
     
    »Es tut mir leid«, sagte Romana Hel’gara.
    Turanagi war bei ihnen. Der junge Mann mit den kurzen Haaren, der die Gesichtszüge von Izanagi trug, jedoch die grünen, gold gesprenkelten und leicht katzenhaften Augen des Alendei Turanor hatte, blickte besorgt auf die blonde Wanagi.
    Dana zog verwundert die Stirn in Falten.
    »Ma’am«, sagte er vorsichtig. »Normalerweise kann ich keine Gedanken und Empfindungen der Wanagi empfangen. Zumindest nicht, wenn sie sich abschirmen. Doch jetzt spüre ich etwas, das ich als Schmerz und Scham bezeichnen möchte.«
    »Es gilt in der Kultur der Wanagi als furchtbarer Frevel, sich mit den verbotenen Zeichen des großen Wissens zu befassen.«
    Aber es gibt kein Tabu, das den Mord an Milliarden Menschen verhindert , dachte Dana und presste unwillkürlich ihre Lippen aufeinander. Dann überlegte sie, ob die Menschen wirklich besser waren. In den vergangenen Jahrtausenden hatte es immer wieder gesellschaftliche und religiöse Tabus gegeben. Doch hatte jemals auf der Erde irgendeine Gesellschaft oder Religion das Töten von Menschen als unüberwindliches Tabu etabliert? Als ein Tabu, das in das Schamempfinden der Einzelnen so weit hineinreichte, dass eine innere Blockade sie daran hinderte?
    »Ich verstehe Sie, Romana Hel’gara«, sagte Dana. »Aber Sie werden einsehen müssen, dass hier Dinge vor sich gehen, die wir nicht verstehen. Und dass wir dringend Antworten benötigen.«
    Romana Hel’gara nickte.
    Lieutenant Mary Halova tippte mit flotten Fingern auf ihrem Pad herum, verschob Zeichen und aktivierte Datenbanken. Doch immer wieder schüttelte die junge Sprachforscherin und Kryptologin mit den braunen Locken den Kopf. »Weder die Daten der Wurzelbücher noch die des STERNENFAUST-Zwischenfalls und auch nicht die Daten, die wir auf Saraswati fanden, passen zu Ihrem Wangenzeichen.«
    »Das Zeichen ist irrelevant«, sagte Romana Hel’gara schließlich.
    Dana richtete sich auf. »Sie scheinen also doch etwas zu wissen!«
    »Das Zeichen ist noch nicht da. Es hat einen Temporal-Code. Daher lässt es sich nicht scannen oder fotografieren. Wir können lediglich die Spuren sehen.«
    »Wie können wir etwas sehen, das nicht da ist?«
    »Unsere Wahrnehmung kann über die Realität hinausgehen«, erklärte Romana Hel’gara. »Dieses Zeichen ist in der Muster-Dimension hinterlegt, wurde jedoch mit einem bestimmten temporalen Imprint versehen. Wir Wanagi sind zum Teil in der Lage, eine mentale Verbindung mit der Muster-Dimension aufzunehmen, doch auch meine Möglichkeiten sind begrenzt. Um die Botschaft lesen zu können, benötigt man ein Mental-Kollektiv.«
    »Die Alendei«, sagte Turanagi. »Damals, als Helemaii’nu dem Untergang geweiht war, hatte ich das Zeichen berührt.« Dana fiel auf, dass Turanagi das Wort »ich« verwendet hatte. Er sprach von sich als Turanor. Erneut fragte sie sich, was er wirklich war. War er Turanor, mit einigen Eigenschaften von Izanagi? Oder war es umgekehrt? »Und plötzlich breitete sich im Bewusstsein meines Volkes eine neue Erkenntnis aus«, fuhr Turanagi fort. »Wir wussten plötzlich, was zu tun war.«
    »Und die Alendei könnten dies erneut tun«, sagte Romana Hel’gara. »Aber nur, wenn die Zeit dafür reif ist.«
    Dana seufzte. Das alles war interessant, aber es hieß doch mit anderen Worten nur: Sie erfuhren es, wenn es soweit war. Genau das hatte sie jedoch verhindern wollen. Sie wollte jetzt wissen, womit sie rechnen mussten und konnten.
    Genauso verhielt es sich mit dem Kästchen, das Dana von Esau erhalten hatte. Lieutenant Commander Jenny Black Fox hatte es eingehend untersucht, doch letztlich war da nicht viel zu untersuchen: Das Kästchen war scheinbar ein bloßer Kunststoffwürfel.
    »Brücke an Commodore Frost«, hörte Dana die Stimme von Captain Mulcahy. »Wir erreichen in wenigen Minuten den Raum der Alendei!«
    Dana nickte. Dann wandte sie
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