Sternenfaust - 174 - Die große Leere (3 of 3)
verschwinden!«
Dana starrte auf den Hauptschirm. »Captain Frost an Maschinenraum«, sagte sie nach einigen Sekunden und berührte ihren Armband-Kom. Zu ihrer Überraschung meldete sich nicht Lieutenant Jefferson, sondern ihr Erster Offizier, Commander Stephan van Deyk.
»Ma’am, ich habe gerade mit Lieutenant Jefferson die Lage gecheckt«, sagte Commander Stephan van Deyk. »Der Mesonen-Antrieb wurde bei den Dronte-Angriffen schwer beschädigt. Wir werden es wohl nicht allein zurück nach Hause schaffen!«
»Wir müssen nicht nach Hause, wir müssen nur weg von diesem Planeten«, sagte Dana. »Es geht um das Überleben des Schiffes!«
Alle auf der Brücke wandten sich kurz zu ihr. Dana hatte selbst keine Erklärung, aber sie wusste, sie wusste einfach, dass unglaublich viel davon abhing, dass die STERNENFAUST den Abstand zum Planeten vergrößerte. Es ging hier nicht nur um das Überleben der Crew. Dana spürte, dass hier weit mehr auf dem Spiel stand.
»Wenn wir den Mesonenantrieb jetzt belasten«, erklärte Lieutenant Jefferson, »wird es mit einer einfachen Reparatur nicht mehr getan sein. Dann müssen wir den gesamten …«
»Tun Sie es!«, unterbrach ihn Dana. »Sofort!«
»Aye Ma’am!«
»Mesonenantrieb auf voller Leistung«, erklärte Lieutenant Santos. »Maximale Beschleunigungswerte!«
»Der Planet verschwindet in diesem violett leuchtenden Nebel«, sagte Lieutenant Briggs.
War es zu spät? War es wieder zu spät? , dachte Dana, wobei sie sich das Wort ›wieder‹, das wie selbstverständlich in ihren Gedanken aufgetaucht war, selbst nicht erklären konnte.
Plötzlich bebte das gesamte Schiff.
»Mesonenantrieb ausgefallen!«, meldete Lieutenant Jefferson über Kom.
»Die STERNENFAUST bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit weiter von dem Planeten weg«, sagte Lieutenant Santos. »Nur das Abbremsen wird wohl ein Problem werden.«
Das ist unser geringstes Problem , dachte Dana. »Wir werden, wenn es soweit ist, mechanische Bremsraketen benutzen! Vielleicht kann uns die SONNENWIND auch mit ihrem Traktorstrahl helfen. Aber jetzt müssen wir zusehen, dass wir nicht in diesem Nebel verschwinden.«
Die Existenz der gesamten Galaxis hängt davon ab , dachte Dana und schüttelte unwillkürlich den Kopf. Was waren das nur für seltsame Gedanken?
Nach kurzer Zeit tauchten der verschwundene Planet und der Mond wieder auf. Das Vibrieren des Schiffes ließ nach.
Dana atmete auf.
»Die 5D-Strahlung ist erloschen«, rief der junge Lieutenant an der Ortungskonsole. »Mehrere Hundert Dronte-Schiffe verlassen den Nebel! Viele fliegen … Richtung Sonne!«
»Captain Barus möchte Sie sprechen, Ma’am!«, sagte Fähnrich Toober.
»Auf den Schirm«, sagte Dana mit viel Erleichterung in ihrer Stimme.
»Hier Captain Barus«, meldete der Kommandant der SONNENWIND, und Dana musste fast lächeln, als sie sein dickes, rotwangiges Gesicht auf dem Hauptschirm sah. »Alles in Ordnung bei Ihnen? Fast wären Sie mit in den Nebel gezogen worden.«
»Ja«, sagte Dana und nickte lächelnd. »Jetzt ist alles in Ordnung!«
Allmählich löste sich ihre verkrampfte Haltung.
In diesem Moment betrat Commander van Deyk die Brücke. »Gut, Sie zu sehen, Commander!«, begrüßte sie ihn und blickte dem großen, rotblonden Mann lächelnd ins Gesicht. Sie wusste selbst nicht, warum sie so erleichtert war, ihren Ersten Offizier wohlbehalten auf der Brücke zu erleben.
»Ich, äh, freue mich auch«, erwiderte ihr I.O. leicht verwirrt. »Wenn Sie in so guter Stimmung sind, Captain, ist wohl die Gelegenheit günstig, Ihnen schonend mitzuteilen, dass der Mesonenantrieb hinüber ist.«
Dana nickte. »Ich habe dennoch das Gefühl, dass wir diesmal alle relativ gut aus der Sache herausgekommen sind.«
*
»Auge des Universums«, im Jahr 2273
»Warum hast du sie belogen?«, wollte Yngvar wissen.
»Hätte sie die Wahrheit denn akzeptiert?«, fragte Daniel.
»Wahrscheinlich nicht«, antwortete Yngvar und schmunzelte. »Dana Frost kann unglaublich stur sein.«
»Das nächste Mal darfst du ihr die Wahrheit beibringen«, sagte Daniel.
»Warum ich?«
»Mich hasst sie schon genug!«
»Dana Frost hasst dich nicht, Daniel!«, sagte Yngvar und legte dem Jungen den Arm um die Schulter.
»Ihr Liebling bin ich aber auch nicht gerade.« Nun lächelte Daniel ein wenig betrübt.
»Der Tag wird kommen, und sie wird dich verstehen«, versuchte Yngvar ihn zu trösten.
»Meinst du?«, sagte Daniel. »Meinst du, sie wird
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