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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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übrigen Wissenschaftler in hellem Aufruhr.
    »Was ist los?«, fragte er Professor Schmetzer, der gebannt auf das Ortungsdisplay für die Zielerfassung des Lasers starrte.
    »Wir werden angegriffen«, erwiderte sein Gegenüber tonlos. »Genau wie die Kolonie. Leider haben wir, im Gegensatz zu diesem unwichtigen Planeten, keine Verteidigung mehr. Die ZYRGON wurde soeben in ihre Einzelteile zersprengt.«
    Ash starrte auf das Ortungsbild. Drei Sensorenechos näherten sich der Station.
    »Wir können Sie nur dank meiner Sonden orten«, erklärte Professor Schmetzer in seinem überheblichen Ton. »Ihr Ortungsschutz ist ausgezeichnet. Von ihren Waffen gar nicht zu sprechen. Ich glaube kaum, dass diese Station eine Chance gegen die Unbekannten hat.«
    »Das ist der Optimismus, den wir benötigten«, sagte Ash ironisch.
    »Ich bin Realist, verehrter Kollege«, gab Professor Schmetzer patzig zurück. »Eine Eigenschaft, die manch einem Militär dieser Station gut zu Gesicht stünde.«
    »Was ist mit unseren Gauss-Kanonen?«
    »Ich habe die Ortung meiner 5-D-Sonden angezapft«, erklärte Professor Schmetzer. »Der Beschuss durch die Stationswaffen hat die fremden Schiffe vielleicht etwas verlangsamt, doch wirklich beschädigt wurden sie nicht. Dafür brennen ihre Laserwaffen jeden Plasmaschild innerhalb kürzester Zeit von der Hülle.«
    »Aber warum vernichten die dann nicht einfach mit ein bis zwei gezielten Schüssen die gesamte Station? Warum dieser leichte, relativ harmlose Beschuss?«
    »Meiner Meinung nach steht die Antwort vor Ihnen.«
    »Natürlich!« Ash wunderte sich, dass ihm die Zusammenhänge erst jetzt klar wurden. »Die wollen den Nano-Laser.«
    Jack Schmetzer runzelte die Stirn. »Mitnichten Kollege, die wollen denjenigen, der ihn erfunden hat.«
    »Sie?«
    »Natürlich«, bekräftigte sein Gegenüber nickend. »Ich bin Geheimnisträger, Spezialist, wenn es um die Technik der Toten Götter geht, und ich kenne die Spezifikationen der Waffe.«
    Ash seufzte. Die Arroganz seines Kollegen nahm scheinbar zunehmend paranoide Züge an. Dabei wusste doch jeder innerhalb der Solaren Welten, dass Professor von Schlichten die eigentliche Koryphäe war, wenn es um die Daten der sogenannten »Toten Götter« ging. Viel wahrscheinlicher war, dass die Unbekannten die Konstruktionspläne und den Prototypen der Waffe stehlen wollten. Immerhin konnte der Laser durch einen gezielten Schuss eine Schiffshülle mit Nano-Viren infizieren und damit auf lange Sicht vernichten.
    »Wie auch immer, wir können nur hoffen, dass unser großartiger Captain Nerhus der Situation durch irgendein Wunder Herr wird.« Jack Schmetzer runzelte zweifelnd die Stirn, dann fügte er hinzu: »Auch wenn ich nicht daran glaube.«
    Ashs Blick heftete sich auf das Touch-Display des Lasers. Alle Status-Symbole leuchteten grün. »Ist er denn einsatzbereit?«
    »Natürlich.«
    »Warum setzten wir ihn dann nicht ein?« Die roten Punkte auf dem angekoppelten Ortungsmonitor kamen beständig näher. »Möglicherweise ist er ja erfolgreicher als die Gauss-Kanonen.«
    Zuerst blickte ihn Professor Schmetzer nur mit geöffnetem Mund an, dann nickte er. »Eine fabelhafte Idee.« Dann fügte er grinsend hinzu: »Hätte von mir sein können.«
    Immerhin hatte Professor Schmetzer Humor, überlegte Ash, war sich aber im gleichen Moment schon nicht mehr sicher, ob Professor Schmetzer dies wirklich scherzhaft gemeint hatte.
    Der Boden bebte.
    »Vermutlich wollen unsere Freunde den Plasmaschild wegbrennen«, stellte Ash fest. »Also fangen wir an!«
    Skeptisch fixierte er Professor Schmetzer, der umständlich die anderen Wissenschaftler neben der Zielerfassung umrundete. Leicht fiel es Ash nicht, aber er musste Schmetzer sagen, was mit den Viren los war. »Die veränderten Nano-Viren haben sich leider als instabil entpuppt. Einen stabilen Strang zu programmieren wird einige Wochen dauern. Ich fürchte, Sie haben nur fünf Schüsse, bevor der Zerfall des Kristalls ein kritisches Niveau erreicht.«
    Jack Schmetzer nickte nur, verzichtete aber auf eine Antwort. Die hochgezogene Augenbraue und die leicht gespitzten Lippen schienen in ihrer Arroganz zu erwidern: Typisch. Wenn man nicht alles selber macht.
    Schwungvoll ließ er sich hinter der Zielerfassung nieder und aktivierte den Algorithmus für die automatische Fokussierung und Justierung. »Die Fremden befinden sich bereits innerhalb der Waffenreichweite«, murmelte er. »Jetzt wird meine Arbeit also einmal mehr den Tag

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