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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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daran, zurückzuschießen, und so verwandelte sich das Display in ein Gewitter aus fuchtelnden Lichtlanzen und grell leuchtenden Energiebällen.
    Jetzt kamen auch die anderen Verbände der Gemini-Flotte zum Einsatz. Kridan-Raumer jagten ihre blassgrünen Energiestrahlen in Richtung Gegner. Graue Emissionsbahnen verrieten die von J’ebeem-Schiffen abgeschossenen Raketen. Von SC-Nachbauten verschossene Gauss-Projektile wurden als glühende Perlenschnüre sichtbar – die geringe Materiedichte des Fastvakuums reichte aus, die mit halber Lichtgeschwindigkeit abgeschossenen Projektile zum Glühen zu bringen.
    Da sich die Projektionswaben, welche die an der Schlacht teilnehmenden Verbände zeigten, rechts und links um Ash herumzogen, stand er quasi in einem Lichtgewitter. Es blitzte um ihn herum, Schutzschirme wurden getroffen, erglühten und fielen in sich zusammen. Und dann waren auch schon die ersten Verluste der Gemini-Flotte zu sehen.
    Ein Kridan-Raumer wurde geknackt und zersprang wie ein rohes Ei. Ein Leichter SC-Kreuzer wurde mittig getroffen, bildete eine Feuerwulst aus und teilte sich wie eine Zelle.
    »Jetzt!«, rief Nummer Zwei, und tatsächlich sah Ash, wie in diesem Augenblick die Nano-Laser-Kanone zu feuern begann. Ein mächtiger blauer Strahl löste sich aus dem Gigawatt-Gerät und jagte ins All.
    Nur eine Sekunde später erschien die Strahllanze auf dem anderen Waben-Monitor und schoss durch die Formation der Basiru-Aluun-Schiffe hindurch. Gleichzeitig gelang es den Gemini-Schiffen, den Schutzschirm eines der Kristallraumer zu überlasten und zusammenbrechen zu lassen.
    »BA-5!«, rief Nummer Zwei. »BA-5!«
    Im nächsten Augenblick traf der Gigawatt-Laser das schutzlose Schiff und führte den blau leuchtenden Strahl dem Flugvektor entsprechend nach. Somit verschob sich der Kontaktpunkt kaum.
    Ash wusste, dass die Dauer des Strahlschusses jetzt schon so ausgedehnt war, dass es vermutlich nicht für insgesamt fünf Schüsse reichen würde. Der Kristall des Nano-Lasers litt unter den mit dem Strahl transportierten Partikeln, den sogenannten Nano-Viren. Diese winzigen, künstlich erschaffenen Teilchen hatte man in Analogie zu biologischen Viren so benannt. Sie setzten sich in die Molekülketten der Schiffswandung und zersetzten diese.
    Und Ash wusste, wie rasend schnell die Nano-Viren zu Werke gingen – er selbst hatte sie ja mitentwickelt. Ob sie auch die Kristallwandung der Basiru-Aluun-Schiffe in kurzer Zeit knacken würden, war natürlich nicht ausgemacht. Doch dass sie überhaupt wirkten, war jetzt schon klar zu erkennen: Der Kontaktpunkt hatte sich bereits verfärbt.
    »Der Kristall macht höchstens noch zwei Schüsse mit«, sagte Ash.
    Im nächsten Augenblick erfüllte das Licht einer Miniatursonne den wabenförmigen Schirm. Langsam klang die Helligkeit wieder ab, und Myriaden glitzernder Fragmente wurden sichtbar, die nach allen Seiten davonstoben.
    »Ja!«, rief Nummer Zwei und schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche.
    Ash atmete kräftig aus. Woran hatte er da nur mitgewirkt? Der Nano-Laser war eine Waffe, die selbst ein Schiff der technologisch so hochstehenden Basiru-Aluun zerstören konnte. Der Kontaktpunkt des Laserstrahls war gleichsam aufgeweicht, porös geworden, und dann war die gigantische Energiemenge des Lasers in die Eingeweide des Kristallschiffs geschossen und hatte es von innen heraus zerrissen. Ein Ozeanriese, dem man ein Leck schlägt, sodass das Wasser unter gewaltigem Druck hereinströmt und das Schiff versenkt.
    Ash wurde aus seinen Gedanken gerissen, als im 3-D-Monitor zu seiner Rechten der Plasmaschirm der TEHTI-DORN in glühenden Schlieren weggebrannt wurde. Das Schiff von Dana Frost befand sich in einer brenzligen Situation. Die im Hintergrund befindlichen Schiffe rutschten aus der Kameraerfassung.
    Offenbar versuchte der Dana-Frost-Doppelgänger mit unberechenbaren Flugmanövern die Anvisierung des SEK zu erschweren.
    Scharf gebündelte Strahlen der Basiru-Aluun schraffierten das Bild.
    Schließlich wurde der linke Flügel der Hauptsichel getroffen. Eine gewaltige Explosion zerstörte ihn, und nur seine Spitze blieb als größtes Stück übrig, das trudelnd vom Schiff wegdriftete.
    Der kinetische Impuls des Treffers ließ die TEHTI-DORN langsam um ihre Längsachse rotieren. Die verbliebene Sichelhälfte ragte wie mahnend in die Höhe und kippte langsam nach hinten über. Gleißend helle Strahlenbahnen pferchten den SEK in einen Korb aus tödlicher

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