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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Sie einen Verband von J’ebeem-Schiffen an BA-10 heran. Beschuss durch Fusionsraketen. Programmierung des chemischen Suchkopfs auf Sauerstoff-Stickstoff.«
    »Verstanden, Nummer Zwei. Die gefrorene Schiffsatmosphäre am und im Leck?«
    »So ist es, Nummer Fünfzehn.«
    »Aktion läuft, Nummer Zwei.«
    Ash knirschte mit den Zähnen. Was war nur los mit ihm? Reichte es denn schon aus, in einer Kommandozentrale eine Raumschlacht mitzuerleben, um sich in die Köpfe der Verteidiger zu versetzen? Er half, das Leben von Leuten zu retten, welche die Raumstation WAR HOPE und die Solare Nidesy-Kolonie verwüstet hatten.
    Ein Zischen ließ Ash herumfahren. Ihm fiel die Kinnlade herunter.
    Ash konnte es nicht fassen.
    Durch die offene Eingangstür kam – Dana Frost geschritten!
    Sie steckte in einem graublauen Overall und ging schnurstracks auf Nummer Zwei zu, der sich nicht nach ihr umgewandt hatte, sondern weiterhin auf jene Projektionswabe blickte, die den sich abspaltenden Verband j’ebeemscher Tellerschiffe zeigte.
    »Die neue Nummer Acht ist zur Stelle«, sagte sie, als sie neben Nummer Zwei stehen geblieben war.
    Ash war immer noch fassungslos.
    »Ich hätte mir mehr von Ihnen erwartet«, sagte Nummer Zwei, ohne den Blick vom Waben-Display zu nehmen.
    »Ich bekenne mein Versagen«, erklärte die neue Nummer Acht. »Ich habe die TEHTI-DORN auf dem Gewissen. Ich würde es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie mein Muster mit einer höheren Nummer korrelierten, Nummer Zwei.«
    »Das werde ich mir überlegen müssen. Einstweilen bleiben Sie Nummer Acht.« Der Leslie-Klon blickte immer noch unverwandt auf den 3-D-Schirm.
    »Wie Sie wünschen, Nummer Zwei.«
    Der neue Dana-Frost-Klon wandte sich um, sodass Ash ihm in die Augen blicken konnte.
    »Ich grüße Sie, Nummer Neun«, sagte die neue Nummer Acht. »Wie ich höre, haben Sie heute Mittag Artorni besichtigt.«
    »Was bei allen Sternenteufeln …« Ash brach ab und schüttelte den Kopf.
    »BA-10 sitzt in der Falle«, sagte Nummer Zwei stillvergnügt. »Das Schiff wehrt sich wie ein wildgewordener Morax, doch es wird ihm nichts nutzen.«
    Der Dana-Klon machte zwei Schritte auf Ash zu. »Ich hoffe, dass Ihnen Clach-Kylee zusagt, Nummer Neun. Es ist ein wirklich hübscher Ort, der eine ausgezeichnete Arbeitsatmosphäre bietet.«
    »Wie konnten Sie so schnell neu geklont werden, Nummer Acht?« Ash hatte einen Kloß im Hals und räusperte sich.
    »Nummer Neun, Sie werden noch begreifen, dass wir über Techniken verfügen, die sogar das weit hinter sich lassen, was in den Drei Systemen praktiziert wird.«
    »Jetzt!«, rief Nummer Zwei dazwischen.
    Ash sah, wie fünf Gemini-Tellerschiffe ihre Fusionsraketen abschossen. Im Hintergrund war das Kristallschiff zu sehen – ein verletzter Diamant mit einer roten Markierung. Die Raketen zogen graue Emissionsbahnen hinter sich her, die zu Kristallnebeln gefroren. Schnell waren von den Geschossen nur noch winzige gelbe Punkte übrig, die von ihren Antrieben herrührten.
    Auch Nummer Acht hatte sich jetzt dem 3-D-Schirm zugewandt. »Ihr Nano-Laser ist sehr effizient, Nummer Neun. Er bohrt sich problemlos in die Kristallhülle eines Basiru-Aluun-Schiffs. Begabungen wie Sie, Nummer Neun, sind auf Gemini Prime sehr willkommen.«
    »Ich will mit Ihnen und Ihren verbrecherischen Aktivitäten nichts zu tun haben«, entgegnete Ash finster.
    »Wollen Sie auch mit mir nichts zu tun haben?«, fragte die neue Nummer Acht.
    »Auch mit Ihnen nicht.«
    »Dabei wollte ich Sie gerade zum Abendessen einladen, Nummer Neun.« Der Dana-Frost-Klon lächelte. »Essen müssen Sie so oder so, und Sie werden sicher noch viele Fragen haben, was Gemini Prime anbelangt. Ich denke, ein souper à deux könnte hierfür einen angenehmen Hintergrund bilden.«
    Das Kristallschiff ging in einer Kaskade von Explosionen unter. Rakete um Rakete bohrte sich in die Eingeweide des Giganten und riss ihn in Myriaden Fetzen.
    »Dieses Konfetti gilt Ihnen, Nummer Neun«, sagte der Leslie-Klon und blickte Ash kurz an. »Es sagt: Willkommen auf Gemini Prime!«
     
    *
     
    Ash war verblüfft. Die Tür, die eher einem Schott auf einem Raumschiff glich, hatte sich beinahe geräuschlos hinter ihm geschlossen, und nun stand er im Wohnraum der neuen Nummer Acht.
    »Mein bescheidenes Heim.«
    Die Dana-Frost-Kopie hatte nicht übertrieben. Dies war tatsächlich eine bescheidene Wohnstätte, sofern man angesichts der nachgebildeten Offizierskabine eines SEK überhaupt von Wohnen sprechen konnte.

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