Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon
Augen an.
»Was wollen sie von uns, Nummer Zwei?«
»Ich hoffe, dies heute zu erfahren.« Der Klon hob leicht den Kopf an. »Bringen Sie ihn rein, Nummer 7283!«, rief er in Richtung des rezeptiven Akustikfelds.
Nummer Neun blickte erneut hoch zur Projektionswabe, welche die herannahenden Kristallschiffe der Basiru-Aluun zeigte. Dann schweifte sein Blick über die anderen Waben. Die Gemini-Flotte formierte sich, und der Nano-Laser bei Aik-Vuori war bereit zum Feuern.
Die Tür hinter Nummer Neun glitt auf, und der Trior-Diener erschien mit einem auffallend blassen Menschen, dessen glatte schwarze Haare bis über seine Ohren fielen.
»Danke, Nummer 7283«, sagte Nummer Zwei.
Der Triorer deutete eine Verbeugung an und zog sich wieder zurück. Mit einem saugenden Geräusch schlossen sich die Türflügel.
Nummer Neun betrachtete den blassen Klon, und Nummer Neun erkannte, dass es sich nicht um die Kopie eines Menschen handelte. Seine mandelförmigen, grüngelben und leicht schräg stehenden Augen wiesen geschlitzte Pupillen auf und hatten etwas Katzenhaftes.
Nummer Neun war sich sicher, dieses Wesen schon einmal gesehen zu haben.
»Kommen Sie, kommen Sie!«, rief Nummer Zwei und winkte den Fremden heran. »Diese Leute verstehen uns nicht, Nummer Neun. Es sind Telepathen, und ihre Sprechorgane sind verkümmert. Es hilft leider auch nichts, ihre Klone mit menschlichen Sprechorganen auszustatten, weil ihre neuralen Strukturen nicht in der Lage sind, sie zu benutzen. Wir können uns nur über das HIVE mit ihnen verständigen. Sie nennen sich selbst Alendei.«
Der Klon kam zögerlich näher.
Plötzlich erinnerte sich Nummer Neun! Es war inzwischen über drei Jahre her. Er war damals noch Chefmediziner auf der STERNENFAUST gewesen und hatte dieses Wesen behandelt!
Nummer Neun griff sich an die Schläfe. Da war wieder dieser stechende Schmerz. Eine unbändige Lust nach Mergart-Pflanzensaft ergriff ihn.
Das Erinnern fiel schwer.
Transalpha! Der Kontakt zu den Lichtsonden war verloren gegangen … ein Raumschiff der Fremden war von der SONNENWIND abgeschossen worden. Ein Überlebender konnte geborgen werden – eben jener, dessen Klon sich jetzt in diesem Raum befand!
Die Fremden … sie hatten ein ganz besonders Verhältnis zu den Dronte – sie wurden nicht übernommen, sondern schienen in einer Art Symbiose mit ihnen zu leben.
Ein Alendei war vor ihm gelegen. Der Schlüssel zu seinen Forschungen, die zum Ziel gehabt hatten, Wirt und Parasit gefahrlos zu trennen.
Doch dann war ein zweiter der Fremden an Bord erschienen – herbei teleportiert! Und dieser zweite Fremde war mit seinem Patienten verschwunden – wieder auf dem Wege der Teleportation. { * }
Nummer Neun fasste sich erneut an die Schläfe. Er fühlte sich nicht besonders wohl. Sein Blick fiel auf das dunkle Artefakt in der Mitte des Raumes – das Kristallauge funkelte.
Damals war er noch nicht Nummer Neun gewesen. Er hatte einen Namen gehabt.
Er hatte … Er hatte Ashkono Tregarde geheißen.
»Diese Alendei sind nicht nur Telepathen«, wandte sich Nummer Zwei wieder an ihn. »Sie können auch teleportieren.«
»Ja, ich weiß«, entgegnete Nummer Neun. »Ich bin ihnen früher schon begegnet.«
»Tatsächlich?« Nummer Zwei nickte ihm zu. »Nun – wir werden diesen Alendei-Klon mit der Nummer 97 auf ein Kristallschiff der Basiru-Aluun springen lassen. Er wurde vom HIVE bereits instruiert. Nicht wahr, Nummer 97?«
Der Alendei-Klon verzog keine Miene.
»Wie nimmt er Kontakt zu den Basiru-Aluun auf?«, wollte Nummer Neun wissen.
»So weit uns bekannt ist, beherrschen die Basiru-Aluun neben der akustischen Sprache auch die telepathische Kommunikation«, erklärte Nummer Zwei. »Da die Basiru-Aluun niemals auf unsere Funk-Anfragen reagierten, werden wir es nun auf die telepathische Weise versuchen. Ich hoffe, dass wir über das HIVE Antworten bekommen werden.«
»Ich verstehe«, entgegnete Nummer Neun.
»Ich denke, wir sollten beginnen«, sagte Nummer Zwei und legte dem Alendei-Klon die Hand auf die Schulter. »Nur zu, Nummer 97!«, ermunterte er ihn. »Springen Sie zu den Basiru-Aluun und bringen Sie uns Informationen!« Er nahm seine Hand wieder herunter und trat zwei Schritte zurück.
Nummer 97 schloss die Augen. Drei Sekunden lang passierte nichts. Dann aber hüllte sich der Klon in ein violett flimmerndes Licht, das in Sekundenbruchteilen an Intensität zunahm.
Im nächsten Augenblick war der Teleporter verschwunden.
Automatisch ging der
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