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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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werden, Nummer Neun«, hörte Ash den Leslie-Klon aus dem Hintergrund sprechen. »Sie werden ein Mitglied unserer Gesellschaft. Sie werden Kontakt zum HIVE bekommen. Sie werden aufgenommen in die Gemeinschaft des HIVE, Nummer Neun! Und dann werden Sie endlich den großen Plan erkennen.«
     
    *
     
    »Guten Morgen, guten Morgen! Ein weiterer wunderschöner und heiterer Tag erwartet die Bewohner von Clach-Kylee! Die vom Lensi-Ozean kommenden Tiefdruckgebiete …«
    Nummer Neun kam langsam zu sich.
    »… sind von einer kräftigen Hochdruckzone sämtlich nach Ruotsi gelenkt worden. Kein Wölkchen steht am Himmel über Clach-Kylee! Wieso liegen Sie also noch im Bett? Stehen Sie auf, und genießen Sie den sonnigen Tag. Seien Sie glücklich – das Leben ist unendlich! «
    Nummer Neun fühlte sich, als ob er zwischen zwei Nerdai geraten und ordentlich in die Mangel genommen worden wäre. Sein Kopf brummte, und seine Augen fühlten sich schwer und aufgequollen an.
    Nummer Neun stöhnte und versuchte, sich aufzusetzen. Er fiel zurück aufs Bett und kam sich hilflos wie ein Kleinkind vor.
    Mühsam nahm er einen zweiten Anlauf, und diesmal gelang es ihm, sich auf die Bettkante zu setzen. Das Fenster war abgedunkelt, ließ aber noch genügend Licht hinein, um die zwei Sessel, den kleinen Tisch, die Tür zur Hygienekabine und die Wohnungstür zu erkennen.
    Langsam begriff Nummer Neun, dass er zu Hause war. In seiner Wohnung in Clach-Kylee.
    Er rieb sich die Schläfen uns stöhnte leise. Die Stimme des Wetterfroschs war verklungen.
    Mühsam erhob er sich und schritt wankend durch die Dämmerung in die Hygienekabine.
    Als er dort sein Gesicht im Spiegel sah, erschrak er. Die eine Hälfte seines Kopfes war beinahe kahl rasiert. Er wandte die geschorene Seite dem Spiegel zu und strich mit der Hand über die Stoppeln. Da war nichts – keine Verletzung, keine Narbe.
    Wieso Narbe? , fragte sich Nummer Neun. Wie war er auf den Gedanken gekommen?
    Nummer Neun ließ das Wasser laufen und wusch sich das Gesicht. Dann ging er zurück in den Wohnraum und betätigte den Sensorschalter des Fensters. Die Depolarisation setzte ein und Sonnenlicht flutete ins Zimmer.
    Nummer Neun kniff für eine paar Sekunden die Augen zusammen.
    Er blickte nieder auf Clach-Kylee, sah die festungsartigen Mauern und die vielen Rundbögen. In der Ferne, im Westen, ragte Artorni in die Höhe, und auf dem gegenüberliegenden Hügel prangte die grün schimmernde Energiekuppel, in der Nummer Zwei die Dinge fest in der Hand hielt.
    Nummer Neun zog sich seinen graublauen Overall über, öffnete die Wohnungstür und trat auf die kleine steinerne Terrasse. Der Morgen war wirklich wunderbar. Die Gemini-Sonne tauchte alles in ein glänzendes Licht.
    Es waren schon einige Einwohner Clach-Kylees auf den Beinen. Sie gehörten den unterschiedlichsten Spezies an und waren die Besten der Besten. Sie formten eine ideale Gesellschaft. Und sie gründeten die Basis für den Großen Plan.
    Doch sie waren alle Kopien. Nur er – Nummer Neun – war keine Kopie. Er war ein Original.
    Nummer Neun fühlte einen schmerzhaften Stich im Kopf und fasste sich an die Schläfe. Der Schmerz ließ glücklicherweise rasch nach, und Nummer Neun atmete die Luft dieses sonnigen Morgens ein. Sie war warm und trocken, sie roch urwüchsig und leicht salzig.
    Gemini Prime war der ideale Staat. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Jeder kannte seinen Platz, und jeder gab alles für das Gemini-Projekt und den Großen Plan.
    Nummer Neun stieg die gewundene und leicht verwitterte Steintreppe hinab. Dann wandte er sich nach rechts und schritt kräftig über das Kopf Steinpflaster aus. Er passierte die beeindruckende Kolonnade, die eine geschwungene Terrasse mit niedriger Brüstung trug.
    Zwei Morax kamen ihm entgegen. Die zwei Meter großen gorillaartigen Wesen mit den mächtigen Hauern in Ober- und Unterkiefer trugen graublaue Overalls, und um die Körpermitte hatten sie einen Gürtel geschlungen, in dem Projektilwaffe und Mono-Klinge steckten.
    »Guten Morgen, Nummer Neun!«, sagte der eine von ihnen, und seine tiefe, voluminöse Stimme artikulierte das Solar in vorbildlicher Weise. Nummer Neun wusste aufgrund seiner Verbindung mit dem HIVE, dass die Kopien sämtlicher nichtmenschlicher Spezies mit speziellen DNA-Sequenzabschnitten aufgearbeitet wurden, sodass sie menschliche Sprachorgane entwickelten. Denn es war nur effizient, eine einheitliche Kommunikationsbasis zu haben, und da die Menschen der Ursprung

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